Stimmt es, dass Leuchtstoffröhren beim Startvorgang mehr Strom verbrauchen, als in 1 Std.?

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Nähern wir uns der angesprochenen Frage mal rechnerisch: 1h Leuchten soll gleich viel Strom verbrauchen wie einmal starten(0,5s). D.h. bei einer Leuchtstoffröhre mit 50 W würde in einer Stunde 1h x 50W = 0,05 kWh = 50x60Wmin = 50x60x60Ws = 18.000 Ws = 18 kWs Strom verbraucht. Dementsprechend würden beim Einschaltvorgang in 0,5s 36kW Strom fließen (18Ws/0,5s = 36 kW). Das ist im Haushalt SEHR! viel! Bei einer Netzspannung von 240 V würde ein Strom von 150 A fließen (P=IxU; 36kW/240V=150A) und eine übliche Haushaltssicherung für z.B. hoch abgesicherte Waschmaschinen oder Trockner hat gerade mal 20 A. Ergo: die Annahme, dass eine Strommenge, die eine Leuchstoffröhre eine Stunde lang leuchten lässt der Strommenge entsprechen soll, die beim Startvorgang verbraucht würde, ist physikalisch falsch. Solch hohe Ströme können da gar nicht fließen!

heinzballa  10.07.2009, 11:22

Ein kleiner Schreibfehler in der Rechnung: es muss natürlich 18 kWs / 0,5 s = 36 kW heißen. Ich hoffe meine Antwort hilft und stimmt so!?

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pepe33 
Fragesteller
 10.07.2009, 18:23

Klasse Aufrechnung, so wird einem das erst einmal richtig bewusst. Vielen Dank!

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rafera  26.08.2010, 01:39
@pepe33

da fehlt ne Null in deiner Rechnung. In der 1/2 Sek. Startvorgang 50 Watt = 100 Watt in der sek. mal 3,600 = 360 KW

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truther25  18.03.2017, 16:09

Wie kommst du auf eine Einschaltzeit von 0,5s?? Im Optimalfall kann sie wirklich so schnell schalten. Ältere Röhren können auch mehrere Sekunden flackern, bevor sie an sind. Obendrauf gibt es noch eine Aufwärmphase, in der die Lampe ihre volle Lichtleistung noch nicht erreicht hat und derweil auch mehr Strom zieht. Das gleiche gilt für "Energiesparlampen".

Ganz so abwegig ist die Behauptung deshalb eben nicht. 

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IISunny  19.05.2017, 22:57

Kleine Bemerkung: Rechnung ist Wunderbar aber du lässt 2 sachen ausser acht:) 1. Schmelzsicherungen sind träge, d.h. für einen kurzen moment halten die das aus.

2. bei ner Leuchtstoffröhre kommts nur bedingt auf den strom an. Der fließt stark wenn der Starter (Bimetallstreifen) geschalten hat.Dann öffnet das bimetall wieder anders gesagt ist es fast ein kurzschluss. der hohe widerstand nach öffnen des bimetalls in der Schaltung hat nun eine selbstinduktion zufolge (drosselspule) weil der strom abfällt. Es entsteht ne riesen Spannung von ca. 1000V und Bling Licht ist an. Die Sicherung Schmilzt davon eigentlich nicht, wenn du aber einen LS Schalter dran hast...daaann ist das ne andere Sache.

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Bei stark frequentierten Räumen ist es tatsächlich besser, die Leuchtstofflampen an zu lassen, da sie beim Einschalten weniger Strom in Licht umwandeln (Energieerhaltungssatz... "verbrauchen" ist physikalisch nicht ganz korrekt), als wenn sie an bleiben. Der vorgeschaltete "Starter" (enthält zum Erreichen der Zündspannung u.a. einen Kondensator) wird mit jedem Schaltvorgang etwas geschädigt, womit dessen Lebensdauer verkürzt wird.

JoGerman  22.07.2009, 18:54

Schädigung des Kondensators durch Schaltvorgang ist blanker Unsinn. Welcher physikalische Vorgang sollte das aulösen?.
Der Kondensator in einem Starter besteht aus aufgewickelter Folie mit einem dickflüssigem Dielektrikum (Nichtleiter) dazwischen. Er dient lediglich zur Entstörung des Schaltfunkens des ebenfalls im Starter vorhandenen Vakuum-Bimetall-Schalters.
Nur die umgebende Wärme schädigt das Dielektrikum des Kondensators durch Austrocknung. Dann müsste er gewechselt werden. Vorher macht aber das Bimetall schlapp bzw. die Glimmlampe, die es erwärmt.
Die eigentliche Zündspannung wird ausschliesslich von der der Röhre vorgeschalteten Drossel erzeugt.
Gruß DER ELEKTRIKER

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Morpheus99  09.07.2009, 08:29

ich denk mal so genau wollte pepe das gar nicht wissen (o:

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Morpheus99  09.07.2009, 08:32
@Morpheus99

ich hab aus der Quellenangabev on takemehome mal das Wichtigste rauskopiert:

Irrtümer [Bearbeiten] Leuchtstofflampen werden im Volksmund oft als Neonröhren bezeichnet, obwohl sie kein Neon, sondern Quecksilberdampf und als Edelgas das wesentlich häufigere und billigere Argon enthalten. Die Bezeichnung ist daher unzutreffend. Neonröhren zählen demgegenüber zu den Leuchtröhren, sind tatsächlich mit Neon gefüllt, besitzen keinen Leuchtstoff und leuchten rot-orange.

Eine ebenso verbreitete unzutreffende Annahme ist, dass Leuchtstofflampen beim Einschalten viel Energie verbrauchen würden. Richtig ist, dass kurzzeitig ein Einschaltstrom fließt, der etwa 10 bis 50 % höher ist als im Betrieb. Der Energieinhalt ist jedoch unbedeutend, weil der Startvorgang nur Sekundenbruchteile dauert und die aufgenommene Wirkleistung dabei oft sogar geringer ist als im Betrieb.

Früher galt, dass man eine Leuchtstofflampe nicht unter 20 bis 30 min. ausschalten solle, um ihre Lebensdauer durch den Startvorgang nicht übermäßig zu verkürzen. Ausschaltzeiten unter ca. 10 Minuten wiegen vor allem bei billigen bzw. älteren Energiesparlampen und Leuchten mit konventionellem Vorschaltgerät auch heute durch die dadurch auftretende Lebensdauerkürzung die eingesparten Energiekosten nicht auf. Neuere Energiesparlampen und EVG starten die Lampen jedoch derart schonend, dass laut Angaben mancher Hersteller häufiges kurzes Ausschalten keinen Einfluss auf die Lebensdauer hat. Die teilweise zur Vorheizsteuerung eingesetzten PTC-Widerstände legen jedoch nahe, dass dies nicht für Ausschaltzeiten unter ca. 1 min gilt, dann verursacht die thermische Trägheit der PTC eine unzureichende Vorheizung und einen Kathodenverschleiß.

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pepe33 
Fragesteller
 10.07.2009, 18:25

Danke, damit habe ich gar nicht gerechnet, dass so etwas in wicki steht. Aber ehrlich: Das ist ja wirklich super ausführlich. Ich habe 10 Minuten gebraucht um überhaupt die richtige Stelle zu finden ;-)) Danke!

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Hallo Pepe,

so viel Strom verbraucht eine Leuchtstofflampe nun auch wieder nicht beim Start, aber schon deutlich mehr, als danach. In Röhren-Leuchten kann man aber auch LED-Leuchtröhren verwenden, die benötigen keinen Starter und verbrauchen insgesamt viel weniger Strom, als Leuchtstoffröhren. Ich habe in meinem Haus die wenigen Leuchtstoffröhren, die ich dort einsetze, alle durch LED-Leuchtröhren ersetzt und bin sehr zufrieden damit. Man benötigt keine Starter, es gibt kein nervendes Summen und das Licht finde ich auch viel angenehmer. Außerdem sind LED-Leuchten in allen Formen und Varianten robust und unempfindlich gegen Kälte und Feuchtigkeit. Gerade im Keller oder in der Garage ist das ein großer Vorteil, denn sie gehen nicht so schnell kaputt. Sehr gute Leuchtröhren mit LED-Technik findest du unter www.1-led.de, kann ich wirklich empfehlen.

BG

Ökotheo

Das ist Quatsch. Eine Leuchtstofflampe braucht zwar beim Einschalten ein bisschen mehr Strom, das aber bloss für eine halbe Sekunde.