Stimmt es das jeder Zeit ein Gammablitz auf die Erde schießen könnte und alles zerstören würde ohne das wir es merken?

7 Antworten

Hey,

ja das ist kosmologisch gesehen möglich. Gammablitze entstehen, wenn Neutronensterne verschmelzen oder auch bei riesigen Supernovaexplosionen. Und wenn so ein sterbender Stern in der Nähe der Erde ist und der Gammablitz in unsere Richtung zeigt und uns trifft, dann wird die eine Hälfte der Erde buchstäblich gegrillt und die andere würde im Laufe der Zeit eine extreme Eiszeit und Naturkatastrophen erleiden.

Aber das ist extrem unwahrscheinlich. Die Betonung liegt auf extrem.

Doch wenn es dich interessiert, hier eine interessante Doku darüber: 

https://youtube.com/watch?v=Ios5XItrwqE

Obwohl Gammablitze im Universum offenbar recht häufig zu sein scheinen, ist es jedoch recht unwahrscheinlich, das einer dieser Blitze die Erde grillen würde.

Ob ein Gammablitz, der bei bestimmten Supernovaerplosionen entsteht, die Erde trifft hängt im wesentlichem von der Rotationsachse des Sternes ab.

Darüber hinaus muss dann dieser Stern auch noch nahe genug an der Erde sein, sonst reicht die Energei nicht zum Grillen.

Da Gammastrahlen zum elektromangnetischem Spektrum gehören -also quasi nichts anderss als Licht mit einer besonders kurzen Wellenlänge (also hoher Energiemenge) sind, breiten sich diese auch mit Lichtgeschwindigkeit aus.

Wir würden also das Unheil tatsächlich auch nicht einmal kommen sehen.

Mach Dir aber keine Sorgen.

Auch wenn in eineigen Populärwissenschaftlichen Dokumentationen recht spektakuläre Animationen über die Wirkung derartiger Gammablitze existieren....

... es ist wahrscheinlicher

  • den Jackpot im Lotto zu kacken während Du
  • gleichzeitig vom Hai gebissen sowie
  • vom Blitz getroffen wirst
  • und Heidi Klum Dich Anruft und nach einem Date fragt.

Das ist prinzipiell richtig.

Es werden regelmäßig Gammastrahlenausbrüche aus entfernten Bereichen des Universums gemessen. Wenn diese in "unmittelbarer" Nähe stattfinden würden, hätte es desaströse Auswirkungen auf die Biosphäre der Erde.

"Unmittelbare Nähe" wäre ein Bereich von bis zu ca. 1.000 Lichtjahren. Aber auch darüberhinaus wären die Auswirkungen fatal.

Das war die schlechte Nachricht.

Die gute: Die Mechanismen, die bisher theoretisch die Ursache der GRB (Gamma Ray Burst) erklären können, finden allesamt im Kern von Galaxien statt. Der nächste Kern ist der in unserer eigenen Milchstraße, ca. 25.000 Lichtjahre entfernt.

Zurzeit kann man keine Vorgänge im Zentrum unserer Milchstraße erkennen, die zu einem GRB führen würden.

Man geht davon aus, dass die meisten GRB vom Kern lotrecht zur Galaxienscheibe abgestrahlt werden. Wir sind IN der Scheibe.

Der nächste Galaxienkern ist 2,3 Millionen Lichtjahre entfernt, in der Andromedagalaxie.

GRBs hat man nur in sehr weit entfernten Galaxien feststellen können - also haben die auch vor sehr langer Zeit stattgefunden. Man unterstellt deswegen - vorsichtig - dass GRBs eine Spezialität des jungen Universums waren und heute noch seltener stattfinden als dazumals.

Da ist die Gefahr durch relativ nahe Supernovae größer und auch greifbarer.


nax11  14.02.2017, 14:37

Nun ja...

Du unterstellst, daß nur die supermassiven SL in den Kernen von Galaxien Gammablitze aussenden können (Quasare), aber die Astronomie kennt auch Mikro-Quasare, also wenn ein stellares SL sich mal eine "Mahlzeit" gönnt. Dann gibt es auch noch die mittelschweren Quasare, die bisher zwar kaum beobachtet wurden, aber das kann auch daran liegen, daß sie lange inaktive Phasen haben - schließlich muß ein supermassives SL, wie das im Kern der Milchstraße diese Phase mal durchlaufen haben - ad hoc ist es wohl nicht entstanden.

Aber auch kleinere Gammablitze können gefährlich sein und einer hat die Erde vermutlich auch schon getroffen - 500 Mio. Jahre in der Vergangenheit zeigt aber auch die Seltenheit, daß so ein Blitz exakt auf die Erde ausgerichtet ist.

edhuad hat ein paar weitere Entstehungsarten skizziert. Wenn die Erde aus 1000 LJ Entfernung getroffen würde wäre das für die Biosphäre ziemlich unangenehm. Richtig übel wäre ein deutlich näherer, z.B. 50 bis 100 LJ, aber in dieser Entfernung existiert, soweit bekannt, nichts, das einen Gammablitz erzeugen könnte!

Natürlich können wir aber nicht wissen, ob da irgendwo ein inaktives, stellares SL existiert, dem vielleicht ein vagabundierender Neutronenstern zu nahe kommt? Aber auch dann müßte der Gammaburst genau auf die Erde gerichtet sein. Grund zur Panik besteht deshalb nicht 

Noch ein Link:

https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-ein-gammablitz-genau?foundIn=related-questions

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Hi,- vergiß es. Ausführungen aus astrophysikalischer Perspektive zur Wahrscheinlichkeit hast du ja schon in diversen Beiträgen erhalten. Wahrscheinlicher ist, das irgendein "Trump-", "Putin-" oder sonstiger "Dumpfbirnenblitz" das erledigt. Der strahlt garantiert in jede Richtung und braucht keine physikalischen Vorbedingungen. - N24 ist wirklich nur Unterhaltung - egal welches Sendungsformat. ;-)