Stimmen diese Thesen über Philosophie?

15 Antworten

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Das stimmt alles hinten und vorne nicht.

Zu 1. Nachdem sich die Philosophie seit Kant von der alten Metaphysik verabschiedet hat und nur noch innerhalb der Grenzen der Vernunft „operiert“, bringt sie durchaus sichere Erkenntnisse hervor. Indem sie die Erkenntnisfähigkeit der Vernunft bis zum letztmöglichen Grenzmarkierungsstein, von dem aus der irrationale Bereich beginnt, auslotet, kann sie uns wertvolle Einsichten in das Wesen der Welt und den allgemeinen Charakter des Menschen liefern. Wenn ich z.B. an Schopenhauers Urwillen oder Nietzsches Willen zur Macht oder Heideggers Seinsbegriff denke, so muss ich gestehen, dass ich ohne diese Konzeptionen das Getriebe der Welt und das Verhalten der Menschen nicht richtig eingeschätzt hätte (habe).

Damit wäre auch die These Nr. 2 widerlegt. Natürlich kann die Philosophie die Unbelehrbaren nicht überzeugen, insofern erreicht sie einen mehr oder weniger großen Teil der Allgemeinheit nicht. Und dass sich die Philosophie im Kreise dreht, trifft nur auf die alte Metaphysik zu, die sich über die Grenzen der Vernunft hinauswagte und Dinge des übersinnlichen Bereichs beschreiben wollte.

Zu Punkt 3: Philosophie ist heute auch Schulfach und natürlich Hochschulfach. Außerdem kann ein Philosoph Bücher veröffentlichen und philosophische Kommentare in Zeitungen verfassen. Sie ist also keine brotlose Kunst.

Woher ich das weiß:Recherche
  1. Teils, es ist erstaunend wie Philosophie schon früh beobachtet haben was wir heute feststellen. Einige Philosophische Richtungen arbeiten auf ein Ziel, ein “Endstadium” hin. In der Stoik ist dieses zwar kaum zu erreichen, jedoch bietet es einen Leitfaden und einen Lebensweg.
  2. Philosophie nützt jedem der bereit ist diese zu lernen. Ich finde es wichtig, sich in diese Richtung zu bilden und auch die Philosophischen Texte in seiner selbstfindungsphase zu berücksichtigen. Philosophie beschäftigt sich darüber hinaus mit den Lebensfragen, also den drei Wichtigsten Fragen eines jeden Menschens: Wer bin ich? Woher komme ich? Wieso bin ich hier?
  3. Habe keine sichere Aussage dazu, aber in modernen individualistischen Zeiten, können einige Coaches, welche die Philosophien leben und kennen diese den Suchenden unterrichten. Das bringt eine Menge Kohle ein.

In der Geschichte der Philosophie ist doch sehr viel an Kauderwelsch verbreitet worden und Kernaussagen müssen mühsam gesucht werden. Klare Aussagen sind nicht oft anzutreffen und mit zahllosen unrichtigen Pauschalisierungen war man schnell bei der Hand. Oft war auch zu viel Idealismus im Spiel so das unangenehme Wahrheiten einen schweren Stand haben. Viele Philosophen wurden ins Exil oder gar in den Tod getrieben. Redet man den Leuten nicht nach dem Mund hat man meist schlechte Karten.

Erstens stimmt nicht ganz. Philosophie kann gesicherte erkenntnisse vorbringen. Da die Logik teil der philosophie ist. bzw. philosophie logik nutzt. Und sofern die Prämissen gesicherte erkenntnisse sind. Sind auch die schlissfolgerungen gesicherte erkenntnisse sofern die logik die zu diesen erkenntnissen führt auch gesichert ist.

zweitens stimmt nicht. Ethink und Moral sagen dir sicherlich etwas. Das ist sind durchaus rein philosophische fachgebiete. Die naturwissenschaft kann zwar aufzeigen: wenn wir xyz machen. Dann passiert abc. etc. Aber die frage was man machen sollte. Oder wie man handeln sollte. Ist durch die naturwissenschaft kaum beantwortbar.

Der allgemeinheit nützt die Philosophie in 2 grösseren richtungen nach meiner ansicht. Direkt durch entsprechende überlegungen die sich auf das Handeln der menschen bezieht oder das Miteinander leben etc.

Indirekt dadurch das Philosophie der Naturwissenschaft neue ideen bzw. richtungen vorgeben kann in denen geforscht werden kann. So kann man entsprechend versuchen philosophische überlegungen mit empirischer forschung zu widerlegen.

Imgrunde ist die entwicklung einer hypothese. Vorallem aber einer guten Hypothese auch teil der Philosophie nach meiner ansicht.

zu drittens: Obs ne brotlose kunst ist weiss ich nicht. Ich sehe das ganze eher wie logik. Es ist durchaus ein werkzeug das wir alle in einem gewissen masßstabe benutzen. Weil wir alle uns irgendwo die welt erklären.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus interesse

Sagen wir es mal so: Jahrhundertelang waren Mathematik und Naturwissenschaften Teilgebiete der Philosophie.

Mathematik wird hauptsächlich wegen ihres Umfangs aus der Philosophie ausgelagert - für Naturwissenschaften siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnistheorie

Zu Nutzen für die Allgemeinheit: Staatslehre, Rechtsphilosophie etc. (Die Alternative wäre eine nicht hinterfragbare Staatsform mit nicht hinterfragbaren Gesetzen.)

Zu brotlose Kunst: im Großen und Ganzen leider ja.