Steinzeitmenschen - was war wenn jemand schlechte Augen hatte (kurzsichtig, weitsichtig)

6 Antworten

Was soll gewesen sein? Die hatten dann halt Pech und mussten sich irgendwie damit arrangieren. Wobei denen das eh nicht wirklich bewusste gewesen sein dürfte, weil sie ja keinen direkten Vergleich hatten.

Plasmaspender  22.04.2014, 04:00

Einen direkten Vergleich nicht, aber bestimmt viele indirekte. Wenn man z.B. auf der Jagd mit anderen Leuten auf der Lauer liegt und alle anderen sehen das Reh im Gebüsch - nur man selber nicht. Oder wenn man viel näher an die Beute ran muss als alle anderen um vernünftig zielen zu können und einen sicheren Schuss oder Wurf (je nach Waffe) auszuführen. So wie heute, wenn man in der Schule das Tafelbild nicht erkennen kann, während die beiden Sitznachbarn es können, oder wenn man näher am Fernseher sitzen muss als die anderen.

Ich denke, auch den Steinzeitlern war früh bewusst, dass die Sehkraft individuell unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Es wird sicherlich auch Augenverletzungen und Erblindungen gegeben haben.

1
Niklasdf  22.04.2014, 18:53
@Plasmaspender

Ja, aber niemand käme auf Kurz- oder Weitsichtigkeit. Es hieße nur: der kann halt schlechter gucken als andere. Außerdem sind Kurz- und Weitsichtigkeit nicht mit der Sehkraft gleich zu setzen.

0
Plasmaspender  22.04.2014, 19:01
@Niklasdf

Na doch, es wird bestimmt schnell klar geworden sein, dass einer nur in der Nähe bzw. nur in der Ferne scharf sehen kann. Die Person kann dann ja entsprechend andere Aufgaben übernehmen. Als Kurzsichtiger ist man bei der Jagd benachteiligt oder steht gar im Weg rum. Aber man kann problemlos kochen oder Kleidung nähen oder Steine schlagen. Hier wäre ein weitsichtiger dagegen fehl am Platz. Einen weitsichtigen würde ich auch nicht mit Früchte- oder Pilzesammeln beauftragen - nicht dass er dann nur lauter giftige mitbringt ;-)

1
Jerne79  23.04.2014, 19:40
@Plasmaspender

Es ist halt auch die Frage, wie kurz- oder weitsichtig man ist. Ich persönlich (kurzsichtig) würde ungern ohne Brille versuchen, Flint zu schlagen. Dann seh ich nix UND hab lauter blaue Finger. ;)

0
Plasmaspender  23.04.2014, 19:45
@Jerne79

Oha, dann bist du aber ziemlich kurzsichtig, oder? Bin nämlich auch kurzsichtig, aber Tätigkeiten innerhalb meiner Ärmlänge (also alles, was mit den Händen gemacht werden kann) sind ohne Brille problemlos möglich. Fernsehen und Autofahren ist allerdings schwierig bis unmöglich - was in der Steinzeit wohl eher nicht so relevant war ;-)

0
Jerne79  24.04.2014, 19:43
@Plasmaspender

Ich hab meine Dioptrinwerte nicht im Kopf, aber Laptop-Bildschirm 50 cm entfernt ohne Brille zeigt: graue Streifen auf weißem Grund. :)

Ist halt die Frage, was man machen wollen würde. Kochen würde ich eher als z.B. Nähen. Beeren und Pilze sammeln... Damals nach Tschernobyl hab ich mal im Wald einen 30cm-Steinpilz gesehen. Den würde ich wohl auch ohne Brille finden. Aber sonst... ;)

0

Moin, für Sammler ist kurzsichtigkeit nicht ganz so schlimm und je nach dem zu welcher Zeit in der Steinzeit, konnte man sicherlich auch als Fallensteller/Bauer/Handwerker seinen Beitrag leisten, ab dem Mesolithikum/Neolithikum waren gute Augen auch nicht mehr so wichtig für die Nahrungsmittelbeschaffung. An welchem Punkt die Belastung für die Gruppe zu viel wurde, oder was sie dann gemacht haben, kann ich nicht sagen. Menschen sind jedoch flexibel, auch in einer Jäger/Sammlergesellschaft muss nicht zwangsläufig jeder Sammeln oder Jagen, warscheinlich haben sie andere Aufgaben übernommen (es gab ja auch alte Menschen). Es gibt aber eine Theorie, das Kurzsichtigkeit und ähnliche Schwierigkeiten zu dieser Zeit noch deutlich seltener waren.

Ich kann nicht sicher sagen ob sie Brillen hatten, aber es gibt meines Wissens nach keine Funde die darauf hindeuten. Ich halte es auch für unwarscheinlich.

Zu letzt möchte ich nocheinmal darauf hinweisen, das es in der Steinzeit mehr Gesellschaftsformen als Jäger und Sammler gab, das scheinen hier eine Kommentatoren nicht zu berücksichtigen.

Alles Gute

da es damals keine Bücher und wenig Zeitungen gab

war ne Brille eher unwichtig .....von daher, kein Problem

wobei !!!!

es gab ja Lehmtafeln mit Keilschrift die konnte man erfühlen

vielleicht weil viele halbblind waren, war das so deren Brailleschrift

Jerne79  21.04.2014, 17:24

Au weia...

Geh mal Jagen und Sammeln, wenn du schlecht siehst. Da wird die Frage, ob das da vorne Wild ist oder dein Kumpel schon schwierig. Ebenso wie die Frage, ob die Beere giftig ist oder nicht.

Im Neolithikum wird´s ein Stück leichter, aber auch da war gute Sicht nicht irrelevant. Aber die meisten Menschen meinen mit "Steinzeit" nicht die Jungsteinzeit.

Keilschrift spielt nur für einen so kleinen kulturellen Bereich und für nur einen gewissen Anteil der im angehörenden Menschen eine Rolle, daß sie für das Thema Fehlsichtigkeit völlig vernachlässigbar ist.

1
pfauser  21.04.2014, 17:54
@Jerne79

was darf man auf so ne Frage erwarten ?

eine tierisch ernste Antwort

oder so nen Beitrag wie von mir ?

aber wenn du schon das Thema so ernst angehst:

klar gibt es angeborenene Kurzsichtigkeit, in der Regel aber kommt s mit dem Alter, also 50 +

glaubst du in der Steinzeit (Alt/Mittel/Spätpaläolithikum... Mesolithikum ....Epipaläolithikum ......Neolithikum) ,

gab es viele 50 Jährige ??

zufrieden ?

0
Jerne79  21.04.2014, 18:06
@pfauser

Interessant, wie du mit Kritik umgehst. Wieso man auf eine Frage erstmal Blödsinn antwortet, nur um dann zu tun, als hätte man ja sinnvoll antworten können, wenn man nur gewollt hätte, erschließt sich mir nicht. Warum die Frage in deinen Augen nicht berechtigt ist, eine ernsthafte Antwort zu erhalten auch nicht. Insofern bleibt mir als Interpretation deiner Antwort nur die Vermutung, daß du eben zu jenen gehörst, die diejenigen angreifen, die auf eine Frage eine Antwort geben können, an der sie selbst scheitern. Schade, meinst du nicht auch?

Was die Frage selbst betrifft: Auch für das, was wir zusammenfassend Steinzeit nennen, lag die Lebenserwartung nach überleben der Kindheit und Jugend durchaus bei über 50. Soviel zur Altersweitsichtigkeit.

Daneben gibt es aber auch eine angeborene Weitsichtigkeit, ebenso wie die angeborene Kurzsichtigkeit. Selbst bei einer geringeren Lebenserwartung könnte man also über beide spekulieren.

2
Jerne79  21.04.2014, 18:12
@Jerne79

Nebenbei: Die Lebenserwartung sinkt mit Ackerbau und Seßhaftigkeit, ganz offenbar aufgrund einer erhöhten Ansteckungsgefahr. Diese spielt also offenbar zu Beginn der Neolithischen Revolution eine größere Rolle bei der Lebenserwartung als die seßhafte oder nicht seßhafte Lebensweise.

2

Fehlsichtigkeit bedeutet in einer Jäger- und Sammler-Gesellschaft erstmal schlechtere Überlebenschancen. Aber das heißt nicht automatisch, daß jeder Fehlsichtige gleich verhungert ist. Unter Umständen konnte er seine Fehlsichtigkeit kompensieren oder mit anderen Fähigkeiten ausgleichen. Die Fehlsichtigkeit konnte von seinem sozialen Umfeld ausgeglichen werden.

Niemand war dabei, niemand hatte all das bezeugt, daher kein ernsthaftes Thema!

Plasmaspender  13.10.2014, 23:28

Wie jetzt, nur weil dir die Phantasie fehlt, um über solche Szenarien nachzudenken, ist das kein ernsthaftes Thema?

Nach dieser Logik sind dann z.B. auch die gesamte Astrophysik, Paläontologie, Evolutionsbiologie und große Teile der Archäologie keine ernsthaften Forschungsbreiche?

0
Saatgut  14.10.2014, 01:33
@Plasmaspender

Sorry, deine Vergleiche hinken gar sehr, denn für die gibt es Fingerzeige, Relikte, Spuren, Zeugnisse usw., nicht jedoch für das Phänomen Kurz, - u. Weitsichtigkeit. Wie auch dir bekannt ist, lassen sich Augen nicht konservieren, stehen nicht als Fossilien zur Verfügung. Da mal drüber nachdenken!

0