Stecklingsvermehrung - egal ob Stamm, Kopf oder sonstwie..?

6 Antworten

Was Du beschreibst sind Methoden der vegetativen Vermehrung = das gibt genetisch identische Klone und ist z. B. bei der Vermehrung von Zierpflanzensorten usw. gang und gebe...

Die Natur "nutzt" die veg. Vermehrung - z. B. bei Pappeln, Erdbeeren, und vielen anderen Arten - weil es schneller ist, als das Wachstum eines kleinen Keimlings...

Da verschiedene Pflanzenarten a) verschieden aufgebaut sind und b) in verschiedenen Lebensräumen vorkommen, ist es eben nicht bei allen Arten gleich.

Oft kommt vegetative Vermehrung z. B. aber bei Arten vor die

  • eine(n) großen/ausdauernden Wurzel(stock) haben - Beispiel Robinie
  • flach liegende Zweige/Triebe haben - Beispiel Strauchweiden
  • bodendeckende Rosettenpflanzen - Beispiel Erdbeere
  • Arten von Auwäldern, Sümpfen, Wattgebieten usw. - Beispiel Bärlauch (da ist die Konkurrenz hoch, ein Wachstumsvorteil also wichtig)
Woher ich das weiß:Berufserfahrung
DERstobbel 
Fragesteller
 25.10.2021, 09:45
Was Du beschreibst sind Methoden der vegetativen Vermehrung = das gibt genetisch identische Klone und ist z. B. bei der Vermehrung von Zierpflanzensorten usw. gang und gebe...

Das weiß ich deshalb kam mir die Frage :)

mich interssiert nun aber wann/wo/wie die vegetative Vermehrung in der natur - ohne unser Zutun, geschieht. Warten die Pflanzen die sich so vermehren (können) - weil es Vorteile für sie hat, nur darauf das sie abegtrennt werden um an anderer Stelle sich neu zu entwickeln oder wie darf ich das verstehen?

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myotis  25.10.2021, 09:54
@DERstobbel

Die Natur braucht keine Menschen - die Mechanismen sind also anders:

  • manche Arten haben besonders leicht abbrechende Teile, die z. B. fortgeschwemmt werden - und woanders wieder anwachsen können...
  • oder andere Arten bekommen leicht Wurzeln an am Boden aufliegenden Ästen
  • oder sie bilden ganz "gezielt" Ausläufer, die immer weiter weg von der Mutterpflanze Wurzeln bilden = mit der Zeit werden das eigenständige Pflanzen, die Verbindung über den Ausleger trocknet z. B. ein oder reißt durch irgendwas anderes ab (Steine, Tiere...)

Es ist eher andersrum, der Mensch fördert und nutzt diese natürlichen Mechanismen gezielt - etwa beim Vermehren von Erdbeersorten...

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Das hängt mit der genetischen Differenzierung zusammen und ist nicht ohne spezielle Kenntnisse zu erkennen. Es handelt sich hierbei um einen artspezifisch oft irreversiblen Wandel von Zellen.
Beispiel Kirschbaum: Das Anwurzeln klappt sogar, aber nach dem Wachstum des Stammes gab es eine genetische Differenzierung. Die Zellen haben es "verlernt", einen Stamm zu bilden. Es wird so ein kriechender Krepel.
Bei den teuren Araukarien würde sich so eine Stecklingsvermehrung lohnen. Hier haben die Nebentriebe die Eigenschaft verloren, einen Haupttrieb bilden zu können.
Man kann aber den Haupttrieb kappen und dieser entwickelt sich neu.
Interessant ist z.B. blühender Efeu. Der hat verlernt, Ranken zu bilden und wächst dann baumartig.
In seltenen Fällen verbietet die Differenzierung sogar das Ausbilden von Wurzeln.
Aber einfach an Indizien sehen kann man sowas nicht.

Wir haben übrigens auch Zellen, die differenziert sind und welche, die noch alles werden können (z.B. im Nabelschnurblut, Knochenmark).
"Fingerstecklinge" wachsen daher nicht an.😁

DERstobbel 
Fragesteller
 25.10.2021, 09:41

Das heißt also: Die Kirsche kümmert sich wenn man sie schneidet und Stammstücke bewurzeln will, dass diese "nur Wurzeln machen und sonst nur Früchte und Blätter und sonst nichts? Versteh ich das richtig?

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RonaId  25.10.2021, 09:47
@DERstobbel

Früchte entstehen erst ab einer bestimmten Größe, die dann schwer zu erreichen ist. Aber du könntest einen beblätterten Ast bekommen, mit Wurzeln dran.
Andererseits kann man Kirsche auch problemlos okulieren, und es bildet sich dennoch ein Stamm. Da muss es also noch andere Mechanismen geben, als die Zelldifferenzierung.

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RonaId  25.10.2021, 09:59
@RonaId

Ich vermute, dass eine Stammbasis vorhanden sein muss, um diese Differenzierung auszuschalten. Aber auf welchem Wege das erfolgt, weiß ich nicht.

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Stecklinge also abgeschnittene äste schlagen im wasser wurzeln wenn es ausreichend sonnenlicht und wärme gibt meistens nur im mai-august. Was noch vermehrung angeht es gibt ausläufer von pflanzen die auch bei bäumen von der wurzel entstehen können soweit der baum alt ist und die gegebenheit dafür spricht. Manche vermehren sich nur mit männlich und weiblich andere tragen auch so samen die austreiben.

Stecklingsvermehrung geht auch ohne Mensch.

zb die normalen Weidenäste/zweige sind sehr brüchig (nicht die Ruten zum Körbe flechten) und bei dem Wetter wie vorige Wochen liegen die teppichweise unten.

Wenn se keiner wegräumt kriegen die Wurzeln und in ein paar Jahren stehen die dort massenweise...

bei anderen Arten klappt das gar nicht.

schnödes ausprobieren dauert ewig, das haben andere schon gemacht. Man kann das auch einfach mal übernehmen.

Ja, ich hatte mal eine Pflanze, die hatte ganz feste Blütenstiele mit weißem Saft. Aber an dem Übergang zum Ast konnte man sie abknicken, wie als wäre das eine Knickstelle. Man konnte sie dann einfach mit dem Stiel in die Erde stecken und sie hat dann gewurzelt. Ich hab mich auch gefragt wieso ^^

An der Knickstelle hat sie vllt die Infos wie in dem Samen. Bei anderen ist die Info evtl nur einmal gespeichert und bei anderen öfters innerhalb der Pflanze.