Starkstrom Schraubsicherungen?

4 Antworten

Diese Bauteile heißen "Schmelzsicherungen", in der Variante mit Schraubdeckel auch als "Diazed" (dicke Bauform) oder "Neozed" (schmale Bauform) bekannt - der Querschnitt ist u.a. auch von der jeweiligen Belastbarkeit abhängig.

In der Hauselektrik werden die Sicherungen selektiv eingesetzt, d.h. man sichert zunächst den Hauptstromkreis einer Wohnung mit entsprechend hoher Strombelastbarkeit ab, in der Wohnung selber wird der Strom über Sicherungen niedrigerer Werte auf einzelne Stromkreise verteilt.

Im Gegensatz zu den Leitungsschutzschaltern (Sicherungsautomaten) können Schmelzsicherungen nur einmal auslösen und müssen dann ausgetauscht werden.

Dass eine Schmelzsicherung dieser Bauform defekt ist, erkennt man daran, dass die "Marke" am sichtbaren Ende der Sicherung abfällt. Diese Marke wiederum orientiert sich an einem Farbcode, z.B. heißt eine graue Marke, dass es sich um eine 16A-Sicherung handelt.

Bleibt noch die Charakteristik: Üblich sind im Haushalt Schmelzsicherungen der Charakteristik gG/gL, dies entspricht in etwa der B-Charakteristik eines Sicherungsautomaten.

Aber eigentlich sind das schon zuviele Infos. Man muss verstehen, was sich hinter den ganzen Bezeichnungen verbirgt. Einfach drauflos zu schreiben, ohne etwas erklären zu können, macht keinen Sinn.

Vielleicht hilft es ja, hier und da bei Wiki einen passenden Artikel zu lesen.

nun, das Bild vom Konzato ist schon mal recht anschaulich. du siehst doch bestimmt dieses kleine metallplättchen und das "loch" in der Mitte der sicherung. da müsste das Metallteil eigendlich drin sein, wenn die sicherung noch ganz ist. dem zu folge ist diese kaputt...

solche schraubsicherungen, auch schmelzsicherungen genannt, kommen im haushalt eigendlich in drei grundlegenden bauformen vor:

die sogenannten NH Sicherungen, auch Panzersicherung genannt. das sind so rechteckige Klötze mit Schwertern oben und unten dran. die finden sich im Hausanschlusskasten. je nach dem entweder auf dem Speicher am Dachständermasten, oder im Keller am Hausanschluss. manchmal auch vor dem Haus oder draußen hinter einer Klappe in der Hauswand.

dann gibts da noch die Diazed Sicherungen in der Baugröße D II von 2 bis 25 Ampere oder D III von 35 bis 63 Ampere bzw. die Noezed Sicherungen in den  Baugrößen D01 von 2 bis 16 Ampere bzw. D02 von 20 bis 63 Ampere.

mehr über Schmelzsicherungen kannst du auf https://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzsicherung#Niederspannungssicherungen nachlesen.

kommen wir zum Unterscheid zwischen Schraub und Kippsicherungen. die Dinger heißen eigendlich Leitungsschutzschalter, weil ihre hauptaufgabe ist, eine daran angeschlossene Leitung vor beschädigung oder zerstörung durch Überlast zu vermeiden...

generell ist eine Sicherung, egal ob schmelzsicherung oder Automat eine Sollbruchstellle im Stormkreis. wird der strom auf dauer zu groß, unterbricht sie den Stromkreis. die schmelzsicherung brennt dann einfach durch und muss ersetzt werden. ein Leitungsschutzschalter kann einfach wieder eingeschaltet werden.

es gibt öfter mal den Fall, dass mehr strom gebraucht wird, als die 16 Ampere, die solch eine normale Sicherung für Haushaltsstromkreise her gibt, das allerdings nicht für sehr lange.

z.B. bei einem 500 Watt Baustrahler. der hat im kalten Zustand einen Innenwiderstand von etwa 8 Ohm. das macht einen Einschaltstrom von 30 Ampere. aber eben nur über wenige Sekundenbruchteile.

bei der schmelzsicherung löst sich dieses Problem fast wie von selbst. da der draht eben nicht sofort duchbrennt, wenn die sicherung mal ganz kurz überlastet wird.

beim Leitungschutzschalter muss man da nachhelfen. der hat zwei auslösemechanismen. einen magnetischen auslöser, der sofort auslöst, wenn ein wirklich hoher strom fließt z.B. 5 x oder mehr des nennstromes bei einem sogenannten B Automaten. das wären dann also für einen B 16 Automaten 80 Ampere.

das ganze funktoniert so ähnlich wie bei einem türöffner.

bei weniger großen Überlastungen auf "lange" zeit greift der thermische auslöser. hier erwärmt sich in der Sicherung ein Bi Metall, das sind zwei unterschiedliche metallstreifen die auf einander gestanzt wurden. dadurch wird der Bi Mitall krumm und löst die sicherung aus bzw. gibt die Klinke frei.

mehr zum thema Leitungsschutzschalter kannst du unter https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter nachlesen....

noch ein kleiner tipp: lass dir doch von deinem meister mal einen Leitungsschutzschalter und oder ein paar schmelzsicherungen als Anschauungsobjekte mitgeben. ein normaler B16 Leitungsschutzschalter kostet ihn nicht die welt und auch die schmelzsicherungen sind eigendlich centartikel. bis auf die Panzersicherungen. da kann je nach dem eine schon mal 6 oder 8 Euro kosten....

lg, Anna

PS: wenn du mal irgendwo drei sicherungen hast, dann ist das nicht gleich starkstrom sondern Drehstrom... starkstrom heißt es erst ab 50 Ampere und mehr... dass man allgemein starkstrom sagt, das kommt daher dass man ganz früher mal kraftstrom gesagt hat, weil der kraftstrom eigendlich nur für Elektromotoren verwendet wurde. aus kraft wurde dann irgendwann mal "stark" der echte starkstrom heißt aber starkstrom, weil die stromstärke (Ampere) so hoch ist

wenn die bei denen du das Praktikum gemacht hast dir das nicht gesagt haben kannst du das auch so schreiben du sollst nur einen BERICHT schreiben wo du schreiben kannst dass sie dir das nicht gesagt haben