Sprachliche Gestaltung bei Texten?
Welche Wirkung hat Umgangssprache in einer Kurzgeschichte oder Text? Und welche Wirkung haben einfach gebaute Sätze ohne Nebensatz und ohne Adjektive und solche Wortarten?
3 Antworten
Kommt auf die Textart an. Bei einem seriösen Sachtext, der z.B kritisch gegenüber Jugendlichen eingestellt ist, kann Umgangs- oder Jugendsprache ein Mittel für Ironie sein.
Oft sollen einfache Sätze und Umgangssprache die Einfachheit des Sprechers/Autors/der Person, um die es geht betonen und eine Nähe zum Leser herstellen. Wenn z.B in einem Roman eine Person nur Umgangssprache verwendet, während seine Mitmenschen nur hohe Sprache verwenden, kann das aufzeigen, dass es der Person egal ist, was man über sie denkt, oder dass sie aus einfacheren Verhältnissen kommt oder keinen so hohen Bildungsstandart hat.
Kommt komplett auf die Textart an. Bei Texten über die persönliche Meinung, die von einem Jugendlichen geschrieben wurde, kann man das als eine Art Lockerheit und Ernsthaftigkeit wahrnehmen. Bei seriösen Texten von Magazinen oder Zeitungen, die sich eher kritisch gegen die heutige Jugend und den Umgang miteinander aussprechen, kann das als Ironie dargestellt werden. Bei Literatur, also Romanen oder so, ist das ein mögliches Zeichen für Armut oder einen niedrigeren Rang in der Gesellschaft. Dann gibt es noch Texte, die extra für Jugendliche verfasst wurden. Da ist es eher ein Mittel, dass die Personen gewohnt sind, das macht es einfacher, dem Text zu folgen und es wirkt nicht so steif.
Nun, einfache Sätze mögen vielleicht etwas banal klingen, richtig im Satzbau festgelegt ergeben sie aber teils sehr starke Aussagen und umgeben den Leser mit der Atmosphäre der Hauptcharaktere.
Ein Beispiel für einen einfachen, schwachen Satz:
„Er sagte wir sehen uns später.“
Der gleiche Satz etwas aufbereiteter ergibt einen andere Bedeutung:
„Er sagte wir sehen uns ... später ...“
Dadurch bekommt der einst einfache Satz etwas bedrohliches.
Mit Satzzeichen wie Kommata, Semikolons, Punkten und Ausrufezeichen lenkst du die Stimmung der Geschichte.
Dadurch bekommt der einfache Satz genau denselben Wert, wie ein detailliert formulierter Satz mit präzisen Aussagen, zum Beispiel der hier:
„Er sagte in einem leicht bedrohlich wirkenden Ton, wir würden uns Wiedersehen und zwar später!“
Lange präzise Sätze nehmen dem Leser die Möglichkeit sich die Situation nach ihrem Ermessen vorzustellen, da sie die Situation sehr genau beschreiben.
Andersherum ist es bei einfachen Sätzen, sie geben so wenig Infos preis, dass der Leser sich mehr Gedanken machen muss wie etwas gemeint ist, um die Geschichte zu verstehen.
Mit genauen Aussagen nimmt man dem Leser die Fantasie.
Vergleiche am besten den Schreibstift zwischen Klassikern und. Büchern aus der Moderne. Dir wird der Unterschied sehr schnell klar.