Spannende historische Frage zum Thema Jugend im NS?
Es geht um Hitlerjugend und die Frage, wieso Jugendliche vom Regime begeistert waren bzw. wie sie dazu erzogen werden.
Ich brauche eine spannend formulierte historische Fragestellung für eine Unterrichtsstunde die, die Schülerinnen und Schüler auch interessiert und packt...Könnt ihr helfen?
Meine Idee bisher:
-Faszination Krieg - Wieso waren Jugendliche begeistert vom NS?
5 Antworten
Die Hitler Jugend gab der jungen Generation die Wünsche der damaligen Zeit. Veranstaltungen wie Lagerfahrten, eigenes Liedgut, Lagerfeuer und natürlich Freundschaften. Die HJ war zwar eine Verpflichtung, wurde aber durchweg nicht als Zwang aufgefasst sondern mit größter Begeisterung angenommen. Die Jugend spürte die starke, für sie positive Veränderung im Land, das Vertrauen in den Führer stieg enorm, ihr nationales Bewusstsein erreichte, auch durch völkische Erziehung, ein extrem hohes Ausmaß. Die deutsche Jugend liebte ihr neues Leben, spätestens ab 1938 vertraute sie ihrem Führer bedingungslos, stellte die Fahne über ihren eigenen Tod und war jederzeit bereit ihr Vaterland zu verteidigen. Die Jugend ahnte aber zu keiner Zeit welches Ziel ihr Idol Adolf Hitler tatsächlich im Schilde führte.
Jugendliche lassen sich gerne für Abenteuer begeistern. Kriegspielen wird als Abenteuer empfunden, wenn es dann ernst wird, ist die Begeisterung schnell vorbei. Das war übrigens keine Erfindung des Nazi-Regimes. Begonnen haben die Engländer. Der Offizier Robert Baden Powell hat bereit im Burenkrieg Jugendliche als Meldegänger eingesetzt und aufgrund der guten Erfahrungen 1907 die Pfadfinderbewegung gegründet, zu der eine militärische Frühausbildung gehörte. Die Pfadfinderidee wurde weltweit aufgenommen. Auch der italienische Faschismus orientierte sich beim Aufbau seiner Jugendbewegung "Balilla" daran. Die wurde wiederum Vorbild für die nationalsozialistische HJ. Sehr stark war die nationalistisch ausgerichtete Pfadfinderbewegung auch in Polen. Als Nazi-Deutschland Polen überfiel, versuchten Pfadfinder auch dort, wo sich das polnische Militär bereits zurückgezogen hatte, die Wehrmacht aufzuhalten. Die Folgen warn tragisch, z. B. das Massaker von Kattowitz, wo rund 80 polnische Pfadfinder starben. Viele HJ-Mitglieder erlitten das selbe Schicksal gegen Kriegsende, als sie sinnlos verheizt wurden.
Ich bin immer wieder begeistert von der Überschrift im Dokuzentrum Reichsparteitage in Nürnberg: "Faszination & Gewalt"
Dadurch würdest Du Dich nicht nur den Krieg, sondern die Gewalt im NS-Staat grundsätzlich thematisieren. Gegen Juden, Homosexuelle usw. Es gab ja nicht nur Krieg.
Die Jugend ist für Abenteuer etc. schon immer und immer noch zu haben, es ist auch an der Literatur zu erkennen, welche konsumiert wird.
Das nutzten die Nazis schamlos aus, warum trafen sich die Jugendlichen in Gruppen im Wald, mit denen aus dem Nachbardorf, um sich gegenseitig durchzuprügeln?
Das machte Spaß und war im Grunde genommen nur die Vorbereitung, die sie dann in den überfallenden Ländern in aller Schärfe, als Auftrag hatten.
Deutschland war bis 1945 ein absolut militaristisches Land - die Nazis, besonders der charismatische Reichsführer der Jugend, Baldur von Schirach, verstanden es, die Jugend spielerisch mit militärischer Ausbildung vertraut zu machen. Auf diese Weise war die Jugend gegenüber dem eigenen Elternhaus frei und unabhängig und nur dem Führer verpflichtet, das erklärt auch, wie Kinder ihre eigenen Eltern an die Gestapo verraten konnten. Die Kinder und Jugendlichen sollten von klein auf an den Staat und die Partei gebunden werden "...und sie werden nicht mehr frei sein ihr ganzes Leben“ Zitat Adolf Hitler.