Sollten alle hier in D Obdachlosen jeder eine Wohnung erhalten?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Anderes: ... 40%
Ja 33%
Nein 28%

20 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Sie hätten dann wenigstens einen Lebensmittelpunkt.

Tatsächlich hätten die den nicht lange. Ein Obdachloser ist nicht ohne Grund obdachlos. So lange dieser Grund nicht beseitigt wird, wird auch eine geschenkte Wohnung nichts an seiner Situation ändern.

In der Einkaufstraße vor meinem Büro sitzt ein obdachloser(?) Bettler. Ich habe ihm angeboten, ihm 10 Euro zu bezahlen, wenn er vor meinem Büro fegen würde (etwa 30 m² - ein Job der in 15 Minuten erledigt wäre). Er hat mich entsetzt angeschaut und das Angebot abgelehnt.

Ein Freund von von mir hat ebenfalls einem Mann, der ihn nachmittags auf dem Weindorf anbettelte, angeboten ihm einen Rostbraten, ein Glas Wein und 20 Eur zu geben, wenn er um 17:00 Uhr - bevor der große Ansturm beginnt - den Platz fegen würde (etwa 200 m² - ein Job der in 30 Minuten erledigt wäre). Auch dieser Obdachlose ist nie erschienen.

Was würde sich ändern, wenn man diesen Menschen eine Wohnung für lau zur Verfügung stellen würde?

Alex

Gwaltverbrecher  02.06.2023, 13:38

Die meisten Obdachlosen sind obdachlos weil sie während einer Privatinsolvenz durch z.b. Autounfall, ihre Wohnung gekündigt bekamen.

Denn keine Sau nimmt dich mit negativer Schufa.

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EinAlexander  02.06.2023, 14:09
@Gwaltverbrecher
Die meisten Obdachlosen sind obdachlos weil sie während einer Privatinsolvenz durch z.b. Autounfall, ihre Wohnung gekündigt bekamen.

Mietschulden sind natürlich die häufigste Ursache für Wohnungslosigkeit (in 47 % aller Fälle sind Mietschulden oder Mietschulden verbunden mit anderen Gründen ursächlich für Obdachlosigkeit). Aber wie bitte soll eine Privatinsolvenz durch einen Autounfall gehen?

Verantwortlich für Obdachlosigkeit sind lt. einer aktuellen Studie des BMAS eben nicht nur Mietschulden sondern

  • Inhaftierung 9,3 %
  • Trennung / Scheidung 8,3 %
  • Mietwidriges Verhalten 4,8 %
  • Nachbarschaftskonflikte 4,5 %
  • Familiäre / Persönliche 4,4 %
  • Eigenbedarfskündigung 2,6 %
  • Zahlungsschwierigkeiten 2,1 %
  • Krankheit 2,1 %
  • Verlust des Arbeitsplatzes 1,7 %
  • Häusliche Gewalt 1,1 %
  • Abriss/Sanierung/Wohnungsmängel 0,8 %

Quelle: https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Forschungsberichte/fb-605-empirische-untersuchung-zum-wohnungslosenberichterstattungsgesetz.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Daran würde auch das Verschenken von Wohnungen nichts ändern.

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Gwaltverbrecher  02.06.2023, 14:15
@EinAlexander
  • Inhaftierung 9,3 % dadurch Schulden
  • Trennung / Scheidung 8,3 % dadurch Schulden
  • Mietwidriges Verhalten 4,8 % dadurch Schulden
  • Nachbarschaftskonflikte 4,5 % dadurch Schulden
  • Familiäre / Persönliche 4,4 % dadurch Schulden
  • Eigenbedarfskündigung 2,6 % Schufa...
  • Zahlungsschwierigkeiten 2,1 % Schufa...
  • Krankheit 2,1 % dadurch Schulden
  • Verlust des Arbeitsplatzes 1,7 % dadurch Schulden
  • Häusliche Gewalt 1,1 % Ausnahme...
  • Abriss/Sanierung/Wohnungsmängel 0,8 % Schufa...
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EinAlexander  02.06.2023, 14:23
@Gwaltverbrecher
dadurch Schulden ...

Ja. Eine mietfreie Wohnung zu spendieren ändert aber nichts an all den Gründen. Ein Obdachloser, der keine Wohnung hat, hat in der Regel deswegen keine Wohnung, weil er seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Wir können nicht allen knapp 40.000 obdachlosen Menschen in Deutschland alles abnehmen und damit deren - meist selbst verschuldeten - Probleme sozialisieren.

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nochnefrage  05.08.2023, 19:58
@EinAlexander
- meist selbst verschuldeten - Probleme sozialisieren.

Falsche Beschuldigung. Psychisch kranke können sich nicht selbst helfen, oft zumindest. Warum so boshaft gegenüber Menschen, die täglich in Lebensgefahr sind? Was sollen die Vorurteile, diese Sterotype?

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Gwaltverbrecher  02.06.2023, 13:39

Die Versklavung von Obdachlosen ist auch eine Frechheit von deinem Freund.

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Dafur 
Fragesteller
 02.06.2023, 13:55
@Gwaltverbrecher

Na na, ich habe einem "Bettler", der sagte, er habe Hunger, ein Schnellmenü spendiert. Er konnte es nicht essen, weil er so voll war, der Hungernde. Geld wäre ihm lieber ...

Und einem mal eine Semmel. Auf die hätte er beinah gespuckt.

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EinAlexander  02.06.2023, 14:11
@Gwaltverbrecher
Die Versklavung von Obdachlosen ist auch eine Frechheit von deinem Freund.

Einem Obdachlosen täglich steuerfrei eine Mahlzeit und 20 Euro für eine halbe Stunde Arbeit zu geben, nennst du Versklavung? Seltsame Vorstellung hast du da von Sklaverei ...

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Dafur 
Fragesteller
 02.06.2023, 20:08
@Gwaltverbrecher

Schau mal die Frage nochmal an.

Vielleicht verstehst du dann auch was ...

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nochnefrage  05.08.2023, 18:28
Was würde sich ändern, wenn man diesen Menschen eine Wohnung für lau zur Verfügung stellen würde?

Hi. Sie würden nicht mehr erfrieren im Winter, nicht krank werden durch die Kälte, nicht Opfer von Angriffen im Schlaf, nicht angepinkelt im Schlafsack, z.B. Dein Beispiel bezieht sich auf Arbeit, Wohnung als Belohung für Leistung. Wohnung steht auch für Überleben, Gesundheit, Würde.

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EinAlexander  05.08.2023, 19:43
@nochnefrage
Sie würden nicht mehr erfrieren im Winter, nicht krank werden durch die Kälte, nicht Opfer von Angriffen im Schlaf, nicht angepinkelt im Schlafsack

fas würde genau eine Winter so funktionieren (wenn überhaupt). Dann wären sie die Wohnung wieder los. Aus denselben Gründen aus denen sie die letzte Wohnung auch verloren haben.

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nochnefrage  05.08.2023, 19:51
@EinAlexander

Ich zitiere meine Antwort:

Oft wäre wohl betreutes Wohnen das richtige, schwere Alkoholkranke, Süchtige und psychisch Kranke können nicht allein leben ohne zu verwahrlosen oder andere zu stören. Betreuung ist oft die Basis für dauerhaftes Wohnen in einer sicheren Unterkunft.
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nochnefrage  05.08.2023, 19:56
@nochnefrage
würde genau eine Winter so funktionieren (wenn überhaupt).

Und das ist sehr pauschal. Ich hab eine Nachbarin, die lange obdachlos war, die lebt jetzt seit über 2 Jahren im Haus, wird durch Sozialarbeiter betreut.

Alles zu verallgemeinern und damit von vorherein niederzumachen ist sehr, sehr destruktiv für mich. Klar ist, dass man zunächst das Überleben sichern muss! Sonst kann man keine Ursachen angehen. Und das z.B. geht durch Betreuung. Nicht einfach alles ablehnen, sondern nach Lösungen suchen!

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EinAlexander  05.08.2023, 21:39
@nochnefrage
die lebt jetzt seit über 2 Jahren im Haus, wird durch Sozialarbeiter betreut.

dann schenken wir jedem Obdachlosen eine Wohnung, richten die für ihn ein, bezahlen für seinen Lebensunterhalt, stellen ihm einen Sozialarbeiter zur Seite und einen Therapeuten. Kann man machen …

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Ja

Habe ich irgendetwas falsch verstanden an der Frage oder dem System in Deutschland?

In Deutschland kann doch jeder Mensch zum Arbeitsamt gehen und erhält dort Bürgergeld.

Dieses genügt für eine Wohnung mit allem drumunddran, für genug zu Essen, saubere Kleidung und so weiter. Es gibt genug Leute die das machen und ich habe damit kein Problem. Die sollen gern von meinen Steuergeldern so leben.

Das steht natürlich auch einem Obdachlosen zu.

Dass sie das nicht ergreifen ist bedauerlich und hat sicherlich tiefer gehende Gründe, doch ist der Vorschlag in dieser Frage doch etwas das wir in Deutschland bereits machen...?

Anderes: ...

jedem Obdachlosen eine Wohnung zu geben, ist -aus humanitärer Sicht- wünschenswert - allerdings kann man nicht ständig nur Leistungen der Gesellschaft fordern, auf der anderen Seite aber selbst keinen eigenen Beitrag leisten - es sollte also erst einmal jeder alles tun, um für den eigenen Lebensunterhalt aufkommen zu können und erst, wenn es dann nicht reicht, sich an die Gesellschaft wenden

da wir jedoch nicht einmal für diejenigen, die jeden Tag zur Arbeit gehen, um sich und ihre Familie über die Runden zu bringen, genügend Wohnungen zur Verfügung haben, ist die Frage momentan wohl nicht an die erste Stelle zu platzieren

Anderes: ...

Pauschal kann man das nicht sagen:
Eine Wohnung ist immer auch eine Einschränkung und potenziell eine Vereinsamung, nicht jeder Obdachlose möchte das, man darf also niemanden dazu zwingen. Allerdings sollte man durchaus darüber nachdenken, wie man den Obachlosen, die gerne eine Wohnung möchten, dabei helfen kann, trotz Anspruch auf Bürgergeld ist es für Obachlose schwer, eine Wohnung zu finden.

guenterhalt  04.07.2023, 09:44
man darf also niemanden dazu zwingen.

da sieht man wieder mal, wie die DDR mit der Freiheit der Menschen umgegangen ist. Die Menschen wurden gegen ihren Willen gezwungen nicht unter Brücken schlafen zu dürfen. Die haben sogar durch das Unrechtsregime eine Arbeitsstelle zugewiesen bekommen. das war eine Zwangsarbeit und ein Verlust der Freiheit sich durch Diebstahl ein eigenes Leben zu gestalten.

Nie wieder Zwangsarbeit, nie wieder Zwangswohnung!!

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guenterhalt  04.07.2023, 11:55
@amdros

Ob das jeder versteht?

Vie einiger Zeit habe ich mal darüber geklagt, dass wir sogar Schulpflicht hatten und ich zum studieren gezwungen wurde. Eben so wie Frau Merkel, rwangspromiviert.

Einige müssen das so verstanden haben, wie ich es geschrieben hatte. Ironie, oder wie das heißt, scheint unbekannt.

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amdros  04.07.2023, 14:28
@guenterhalt

Ich hatte es gelesen und auch so verstanden, wie Du es gemeint hast. Mittlerweile erkenne ich meine Schweine am Gang!!

Daran fehlt es soooo vielen Menschen!

Ich lasse es drauf ankommen! Wenn nicht .. wer ist der Leidtragende?

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Nein

Nein. Ich würde nicht neben einem Alkoholiker oder Drogenabhängigen wohnen wollen.
Die Obdachlosen welche dann wirklich anständig damit leben würden sind rar.

Siehe dem Köln OMZ . Sah anfangs auch super aus und wurde dann geschlossen weil es ständig massive Gewalttaten gab und die Polizei ständig dorthin ausrücken musste.