Sollte man Kindern Spiele mit Waffen erlauben oder verbieten (Mit Begründung)?


10.11.2021, 14:19

Ich meine natürlich im Freispiel, keine Medien

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Stiver102 👋

Also ich finde sowas ok, wenn die Kinder wissen das es nicht die Realität ist . Und es sollten keine Spielzeugwaffen sein die iwelche Patronen verschießen, weil es dadurch zu Verletzungen kommen könnte.

Allerliebste Grüße 🍀

Stiver102 
Fragesteller
 10.11.2021, 14:49

Ganz deiner Meinung :)

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Verbieten. Sowas ist kein Spiel. Und das gehört nicht in den normalen durchschnittlichen Alltag. Man spielt ja auch hoffentlich nicht jemanden zu töten… Das normalisiert aus meiner Sicht ansonsten viel zu sehr den Besitz von Waffen und die Benutzung von solchen.

Hacker48  10.11.2021, 14:25

Nein, aber man spielt jemanden zu besiegen. Ist nichts anderes. Ob ich im Schach deinen König werfe oder brutal ermorde, ist auch nur eine Frage des Wordings.

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T3Fahrer  10.11.2021, 14:29
@Hacker48

Aber da ist doch irgendwie für mich ein Unterschied. Ich würde jetzt auch kein Drama um eine Wasserpistole oder ein Ritterschwert machen. Mit einem Schwert kannst du natürlich in Realität auch jemanden töten, im Spiel geht es aber tatsächlich eher um die Verteidigung der RangOrdnung und vielleicht, dass einer siegt und der andere verliert, das ist aber für mich nicht so eng mit dem Tod und Ermordung verbunden im Spiel wie eine Schusswaffe. Aber ich würde dem Kind keine Panzer zum Spielen kaufen, kein Maschinengewehr und vergleichbares.

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Hacker48  10.11.2021, 14:31
@T3Fahrer

Warum ist ein Schwert in Ordnung und eine Schusswaffe nicht? Denk mal darüber nach. Wenn dir kein plausibler Grund einfällt, dann ist der einzige Grund, dass du persönlich dich damit unwohl fühlst, aufgrund deiner persönlichen Assoziationen -, die aber mit den Assoziationen der Kinder, in der Regel, wenig gemein haben...

P.S. Es ist ein großer Unterschied, ob du deinem Kind keinen Panzer kaufst oder ihm die selbstgebastelten Pistolen verbietest.

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T3Fahrer  10.11.2021, 14:35
@Hacker48

Ich finde ein Schwert auch nicht schön. Ich würde sowas nicht aus eigenem Antrieb kaufen und einem Kind schenken. Aber es ist etwas mit dem ich mich noch eher abfinden könnte. Weil für mich der Schwertkampf natürlich in der Realität auch zumindest theoretisch im Tod endet/enden kann, beim kindlichen Spiel steht im Schwertkampf aber das Spiel, der Wettkampf im Vordergrund, die Geschicklichkeit und irgendwer geht als Sieger, nicht zwingend als Toter hervor. Das Kind hat die Möglichkeit sein Gegenüber zu begnadigen, wenn es niedergerungen ist, was ja auch zumindest eine schöne Möglichkeit und ein Lerneffekt ist. Vielleicht könnte man sogar noch eine entfernte Auseinandersetzung mit was geschichtlichem reininterpretieren, vielleicht auch die Erkenntnis, damals war man so grausam und heute (hoffentlich) nicht mehr regelhaft… Eine Schusswaffe, damit wird gezielt, du schießt und dann war’s das. Da steht keine Geschicklichkeit hinter, kein Wettkampf, nur das Töten...

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Hacker48  10.11.2021, 14:49
@T3Fahrer

Hast du schon mal Kindern beim Schwertkampf zugesehen? Da wird niemand begnadigt.

vielleicht auch die Erkenntnis, damals war man so grausam und heute (hoffentlich) nicht mehr regelhaft

Da sind sie wieder: Die Assoziationen. Kein Kind würde anderen beim Schwertkampf zuschauen und das als brutal / grausam wahrnehmen. Das sind nur deine Assoziationen. Das Kind sieht zwei spielende Kinder. Du siehst Waffen.

Da steht keine Geschicklichkeit hinter, kein Wettkampf

Airsoftwaffen-/ und Paintballspieler würden dir hier aber widersprechen...

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T3Fahrer  10.11.2021, 14:55
@Hacker48
Hast du schon mal Kindern beim Schwertkampf zugesehen? Da wird niemand begnadigt. 

Das ist sicherlich eine Frage der Erziehung. Wenn ich meine Tochter sehe, tippe ich eher auf die Begnadigung. Ist halt eine Frage, was man den Kindern beibringt, welche Werte, welches Benehmen. Es stimmt schon, dass das etliche Kinder nicht machen würden – das sind dann aber auch eher die, die mal Kriegsspielzeug zu Hause haben.

vielleicht auch die Erkenntnis, damals war man so grausam und heute (hoffentlich) nicht mehr regelhaft
Da sind sie wieder: Die Assoziationen. Kein Kind würde anderen beim Schwertkampf zuschauen und das als brutal / grausam wahrnehmen. Das sind nur deine Assoziationen. Das Kind sieht zwei spielende Kinder. Du siehst Waffen.

Von sich aus nicht. Aber das Kind ist ja nicht allein in und auf der Welt. Ich spreche mit meinen Kindern darüber was ich sehe, sie sehen. Was es wirklich bedeutet. Ich spreche auch offen drüber. Sie können mich alles fragen und ich sage ihnen das auch. Und ich glaube schon, dass meine Tochter – die zweite ist noch viel zu klein – so etwas kritisch beäugt und auch für ihr Alter schon ganz gut einschätzen kann. Aber es bedarf eben einer entsprechenden Erziehung. Ich bin immer wieder positiv überrascht, was meine kleine Tochter schon für eine vielseitige und durchdachte Weltsicht an den Tag legt.

Da steht keine Geschicklichkeit hinter, kein Wettkampf
Airsoftwaffen-/ und Paintballspieler würden dir hier aber widersprechen...

Wofür oder wogegen spricht das jetzt? Für Airsoft und Paintball, weil es mehr Wettkampf als Jagd ist? Damit könnte ich mich – für ältere Kinder und Jugendliche – sogar leidlich anfreunden.

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Hacker48  10.11.2021, 15:03
@T3Fahrer
Es stimmt schon, dass das etliche Kinder nicht machen würden

Warum auch? Diese Komponente kommt wieder aus deinem Denken. In einem reinen Spiel muss man niemanden begnadigen. Das muss man nur, wenn man mehr hineininterpretiert, als es ist: Ein Spiel. Mit einem Gewinner und einem Verlierer. Das gehört dazu. Und nächstes Mal sind die Rollen vielleicht vertauscht.

Was es wirklich bedeutet.

So? Wenn zwei Kinder also aus Stöcken Pistolen basteln und sich damit bei Räuber und Gendarm gegenseitig über den Haufen schießen, gehst du hin und sagst ihnen, dass das "wirklich" bedeutet, dass sie sich gerade gegenseitig töten?

Wieso ist deine Assoziation die "wahre" Assoziation?

Ich weiß nicht, ob es eine Errungenschaft ist, wenn schon kleine Kinder Spiele - bei denen alle Beteiligten Spaß haben und niemand zu Schaden kommt - kritisch beäugen...

Für Airsoft und Paintball, weil es mehr Wettkampf als Jagd ist?

Unter anderem, ja.

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T3Fahrer  10.11.2021, 15:07
@Hacker48

Ich denke schon, dass es gut und sinnvoll ist Kindern ein kritisches Denken beizubringen. Kindgerecht selbstverständlich. Und ich finde es auch nicht schön zu spielen jemanden zu töten. Das habe ich als Kind auch nicht getan und es wäre auch bei mir kritisch angemerkt worden. Und da sehe ich auch nicht einen Verlust bei mir. Auch meine Eltern haben mir kritisches Denken beigebracht und ich möchte behaupten, dass mir das gut getan hat.
Ich finde ein Kind muss schon wissen, was es spielt. Und ich finde es nicht kindgerecht, wenn ein Kind spielt zu töten. Es wird selbstverständlich nicht dafür zu Rechenschaft gezogen oder bestraft oder beschimpft oder ausgeschimpft, wenn es das tut. Aber es muss ja schon wissen, was es da gerade nachstellt.

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Hacker48  10.11.2021, 15:12
@T3Fahrer
Und ich finde es auch nicht schön zu spielen jemanden zu töten.

Das steht dir frei.

Ich finde ein Kind muss schon wissen, was es spielt.

Warum?

Und ich finde es nicht kindgerecht, wenn ein Kind spielt zu töten.

Warum?

Noch einmal: Das Kind spielt nicht zu töten. Es spielt zu besiegen. Sonst würden die sich nicht ganze Salven in den Körper jagen und danach wieder aufstehen.

Das gleiche Prinzip hast du bei Airsoft-Turnieren: Worum geht es hier? Um's töten? Nein. Es geht darum, zusammenzukommen, sich zu messen und danach wieder zu gehen. Etwas mehr auf jüngere Menschen gemünzt wäre Lasertag. Das spielst du nicht mit deinen Feinden. Sondern mit deinen Freunden. Allein das zeigt doch, dass da keiner daran denkt, den gegnerischen Spieler zu töten. Sondern zu besiegen.

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T3Fahrer  10.11.2021, 15:18
@Hacker48

Warum?

Weil das Kind lernen muss was sein Tun für Konsequenzen hat. Und was das Tun anderer Menschen für Konsequenzen hat. Ich gehöre auch nicht zu den Eltern, die ihre Kinder den Vögeln hinterherrennen lassen und sie wegjagen lasse. Finde ich unmöglich. Die Tiere werden es überleben, aber es bereitet Ihnen unnötig Stress. Das Kind lernt doch nur indem man ihm auch Hintergründe erklärt und darlegt. Und in diesem Zusammenhang denke ich ist es zum Beispiel auch eine wichtige Lektion in Sachen Empathie.

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Hacker48  10.11.2021, 15:25
@T3Fahrer

Das Spiel hat keinerlei Konsequenzen. Außer, dass du dich unwohl fühlst. Aber das liegt ausschließlich an dir.

Woher nimmst du dir das Recht, andere zu zwingen, sich daran anzupassen?

Das ist auch etwas, was wir nur bei Kindern machen. Niemals würdest du dich anders kleiden, anderes Essen in die Mittagspause nehmen, andere Musik hören etc., weil sich jemand daran stört. Niemals kämst du auf die Idee, deinem Nachbarn vorzuschreiben, welche Blumen er auf seinen Balkon stellt.

Aber bei Kindern darf man hingehen und ihnen ihr Spiel, an dem alle Beteiligten Spaß haben und niemand zu Schaden kommt, verbieten bzw. "Konsequenzen" aus dem Hut zaubern, weil man selbst an andere Dinge denkt...

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T3Fahrer  10.11.2021, 15:34
@Hacker48
Woher nimmst du dir das Recht, andere zu zwingen, sich daran anzupassen?

Wie ich schon schrieb, ich zwinge niemanden dazu. Aber ich finde es schon wichtig, dass das Kind weiß, was es da spielt. Wie ich auch sagte, verbiete ich es nicht. Aber ich halte das ganze für wichtig, weil ich selbstverständlich meinem Kind auch eine gewisse Wertvorstellungen vermitteln möchte. Das liegt in der Natur der Sache. Ich lasse das Kind ja nicht völlig alleine und unkontrolliert aufwachsen und denken und tun und machen, was es will.

Das ist auch etwas, was wir nur bei Kindern machen. Niemals würdest du dich anders kleiden, anderes Essen in die Mittagspause nehmen, andere Musik hören etc., weil sich jemand daran stört. Niemals kämst du auf die Idee, deinem Nachbarn vorzuschreiben, welche Blumen er auf seinen Balkon stellt. 

Interessant. Alle die Punkte, die du hier anführst, bestimmen sozusagen tagtäglich auch mein Leben mit.
Erst jetzt bin ich im Gespräch mit meinen Nachbarn, die mich bitten die Bepflanzung in meinem Garten anzupassen, weil sie das Laub stört - und selbstverständlich versuche ich da einen für beide Seiten verträglichen Mittelweg zu finden. Selbstverständlich überlege ich mir, was ich in die Klinik zu Essen mitnehmen kann, damit zum Beispiel keine Geruchsbelästigung stattfindet – auf die durchaus schon Kollegen angesprochen wurden, wenn sie beispielsweise Fischgerichte mit hatten. Was du hier irgendwie kategorisch ausschließt, finde ich eine ganz normale Verhaltensweise im Leben, die mich und mein Verhalten natürlich mit prägt und beeinflusst. Ich bin ein bisschen irritiert, dass du das hier so kategorisch ausschließt.

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Solange ein Kind nicht wirklich gewalttätig ist sind das für mich nur Spielereien. Kinder ahmen eben gerne Dinge die sie sehen, z.B. im Film, spielerisch nach, das bedeutet nicht dass dies irgendwie todernst meinen wenn sie rufen "bäm! Du bist jetzt Tod".

Wie oft hab ich mit meinem gebastelten Zauberstab wohl "avada kedavra" gerufen und ihn auf meine Schwester gerichtet? Oder die Sachen die ich teilweise mit Barbie gespielt habe wo dann auch mal Folter drin vorkam.

Tja, und jetzt als Erwachsene habe ich weder Aggressionsprobleme, noch jemanden umgebracht. Ein Kind kann auch von Realität und Spiel unterscheiden.

Und ob die Waffe jetzt "echt" aussieht, wie eine Karneval Pistole oder sich mit einem Stock beholfen wird ist finde ich kein wirklicher Unterschied

PS: Echte Waffen sollte man Kindern aber natürlich nicht in die Hand drücken

Wir hatten damals keine Spielzeugwaffen (meine Eltern haben schlichtweg solche Sachen nicht gekauft). Wir haben uns dann Pistolen gebastelt aus Ästen, aus Lego, aus allem, was in Kombination mit reichlich Klebeband etwas in der Art darstellen konnte.

Ein Verbot solcher Spielzeugwaffen ist relativ sinnfrei. Kinder spielen Filme und Bücher nun einmal nach.

Lediglich in den USA würde ich mit aller Macht verhindern, dass meine Kinder mit Waffen spielen, die irgendwie authentisch wirken. Da hätte ich Angst um deren Leben.

Früher hatte niemand Probleme damit wenn die Kids Cowboy und Indianer gespielt haben und negative Folgen hatte das auch nicht.

Wenn ein Kind ein Problem mit Gewalt hat, sollte man die Ursache nicht in Spielen suchen. Das macht es sich dann jemand total einfach.

Einem Kind sollte klar sein, dass ein Spiel keine Realität ist, das gilt aber genauso für Filme.

Es gibt übrigens viele Spiele die ohne konkreten Waffeneinsatz ziemlich brutal sind. Die dürfen viele Kinder aber "konsumieren" ohne das sich jemand Gedanken darüber macht.

Hacker48  10.11.2021, 14:22
Es gibt übrigens viele Spiele die ohne konkreten Waffeneinsatz ziemlich brutal sind. Die dürfen viele Kinder aber "konsumieren" ohne das sich jemand Gedanken darüber macht.

Zum Beispiel?

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FouLou  10.11.2021, 14:24
@Hacker48

FootCatchen. Ziel des spiel ist es einen ball solange wie möglich zu behalten. Die anderen mitspieler müssen versuchen diesen ball von der person an sich zu nehmen.

Das wars ungefähr was es an regeln gab. Es war im prinzip alles erlaubt was den anderen nicht massiv verletzt hat. (Wie schläge ins gesicht etc.)

Entsprechend rabiat ging es beim spielen auch zu.

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maja0403  10.11.2021, 14:30
@Hacker48

Alle die wo das Ziel darauf ausgerichtet ist das jemand Schaden nimmt. Gewalt übt man nicht nur mit Waffen aus. Selbst Spiele wie die Sims können gewalttätige Handlungen haben.

Ritter als Sinnbild des guten sind gewalttätig.

Wenn man danach geht das Kinder durch Killerspiele Schaden nehmen, müßte mein jüngerer Sohn als Killer durchs Leben laufen. Man kann auch über Spiele Aggressionen abbauen, Entspannung suchen. Aus ihm ist ein total friedliebender, netter Mensch geworden.

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Mornarovsky  10.11.2021, 14:22

Eine sehr gute Antwort!

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