Sollte Dummheit in Einzelfällen mehr vor Strafe schützen, wenn man z.B. wirklich etwas nicht gewusst hat?

13 Antworten

In Einzelfällen, insbesondere wenn es sich um vollkommen unbekannte Regeln handelt, mit denen man auch nicht rechnen muss, könnte man darüber nachdenken - und niemand sage, das könne nicht passieren, alleine das Steuerrecht hält einen Strauß an Überraschungen bereit, da kann jeder relevante Fehler machen.

Nein, die Gesetze gelten für alle, ob dumm oder schlau spielt keine Rolle.Das wäre ja auch eine Bevorzugung dieser Gruppe und gleichzeitig eine Diskriminierung der anderen.

Es kommt immer auf den Kontext an. Es gibt ja z.B. den Begriff "Fahrlässigkeit", mit dem man viele Taten schon abschwächen kann. Beispiel: Weil du in Eile bist und im Supermarkt schnell um ein Regal läufst, rempelst du eine andere Person an, die stolpert und sich verletzt. Hier hast du keine absichtliche Körperverletzung begangen, sondern eine fahrlässige, d.h. die Strafe fällt in der Regel gering aus, wenn es überhaupt zu einer Anklage kommt.

Wer einen Strafzettel wegen Falschparken bekommt, kann zwar auch behaupten, er hätte nicht gewusst, dass er dort nicht parken darf. Diese Behauptung nutzt aber wenig, da man davon ausgehen muss, dass ein Führer eines Fahrzeuges imstande sein muss, sich über die Parkregeln selbständig zu informieren, schließlich hat man ja mal einen Führerschein gemacht.

Oder was für konkrete Beispiele meinst du?

Das ist teilweise ohnehin schon der Fall. Siehe z.B. §16 und 17 StGB.

Nein, weil sonst könnte nämlich jeder herkommen etwas machen was verboten ist und dann sagen er hätte es nicht gewusst. Das kann also nicht funktionieren. Deshalb Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.