Sollen nun wir Bürger für die Umweltverbrechen vor allem der Hochwassergefährdeten Kommunen und der verheerenden Waldbrände zur Kasse gebeten werden?

3 Antworten

Hallo,

Da wird mir wieder sehr vieles miteinander vermengt:

Anscheinend gibt es in deiner Welt zwei Schuldige:

die Kommunen und die Grünen!!

Wer von ihnen ist denn für viele der von dir oder in deinen Quellen benannten Problemen verantwortlich:

Ausbau der Flüsse ohne Windungen und Wasserfällen und Verrohrung

Bauen die Grünen oder die Kommunen die Flüsse aus?

In deiner Quelle wird unter Anderem auch Straßenbau als Grund für den Verlust vonnstürlichen Flussauen genannt. Ich meine, die wenigsten der großen Straßen, die die Flusstäler durchziehen, dürften Ortsverbindungsstraßen sein, also in der Verantwortung der Kommunen liegen. Hm, dann muss es ja wohl darauf zurückzuführen sein, dass nun schon seit Generationen der Bundesverkehrsminister von den Grünen gestellt wird...

Auch mit dem Rentensystem haben beide nach meiner Kenntnis nicht allzu viel zu tun.

Und schließlich: ja, alles Geld, das der Staat ausgibt, egal auf welcher Ebene, von den Kommunen bis zum Bund, stammt letztendlich von den Bürgern. Wie sollte es auch sonst funktinieren - Bürgermeister und Bundeskanzler bezahlen alles aus ihrem Privatvermögen?

Vogtland740 
Fragesteller
 18.06.2023, 13:45

Na ja mein Urteil ist ja nicht aus der Luft gegriffen. Was ist denn passiert im Ahrtal. Obwohl auch in nicht allzulanger Vergangenheit gleich Überschwemmungen gab. wurde dies ignoriert und profithungrige Investoren

bauten munter drauflos in den sensiblen Flußtälern und versaegelten die Böden. Die sensiblen Berghänge wurden ungesichert entwaldet und mit Weingärten bepflanzt. In den wunderschönen Autälern, die den Flüssen gehören, wurden die Siedlungen erweitert. Hochwasser benötigt weitausladende Wiesen. Das muß doch jeder wissen. Und was ist nun. Hat sich dort etwas geändert. Nein es wird weiter so fahrlässig gebaut und statt den Einwohnern andere Grundstücke zu übereignen, werden die völlig zerstörten Häuser fahrlässigerweise wieder renoviert, als wäre nichts geschehen. Und werden die versiegelten Flächen wieder geöffnet, die Flüsse in ihr uraltes Bett wieder gebracht, wo saind die notwendigen natürlichen Mäander, die kleinen Wassergefälle ? Wo denn ? Alles notwendige wird ignoriert. Der Profit steht wieder im Vordergrund. Und wir Unschuldigen sollen dann bezahlen. Wa soll diese Ungeheuerlichkeit ?

So geht es keinesfalls. Wir lassen uns das nicht gefallen !

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Du gehst schonmal von einer völlig falschen Grundannahme aus, nämlich dass "die Kommunen" Umweltverbrechen begangen haben.

Zuallerst ist es so, dass die Kommunen ja auch aus "uns" bzw. dem "Steuerzahler" bestehen. Und man muss ja auch grunlegend beachten, dass die meisten Ortschaften bereits seit dem Mittelalter exisitieren. Wer ist also nun "verantwortlich", dass man ausgerechnet in Flussnähe eine Gemeinde errichtet hat?

Zwar stimmt es, dass viele menschliche Maßnahmen, wie z.B. Flussbegradigungen aus heutiger Sicht als Umweltverbrechen bezeichnet werden können, jedoch waren die Auswirkungen den Menschen seinerzeit noch nicht wirklich bewusst. Damals war Hochwasserschutz: "Wir sperren den Fluss in eine Mauer/einen Damm ein". Heute ist man mittlerweile schlauer. Jedoch ist es wiederum nicht so einfach, die Sünden der Vergangenheit wieder rückgängig zu machen. Schließlich kostet das ja alles Geld. Was würdest außerdem du davon halten, wenn man dich und deine Familie aus eurem Haus in Flussnähe rausschmeißen würde, nur um dem Fluss sein altes Flussbett zurückzugeben?...

Ich bin selber Wasserwirtschaftsingenieur und erlebe solche Diskussionen regelmäßig. Wenn es ein Hochwasser oder eine Sturzflut gab, kommen plötzlich alle aus ihren Löchern, schimpfen und fordern Maßnahmen. Wenn es dann aber einige Jahre trocken ist, vergessen die Menschen schnell und plötzlich ist der Hochwasserschutz in der Priorität ganz unten.

Außerdem muss man in der ganzen Situation auch noch beachten, dass "Hochwasser" auch was ganz anderes als eine "Sturzflut" ist. Hochwassersituationen sind schon länger erforscht, da gibt es üblicherweise mittlerweile fast überall Hochwassergefahrenkarten. In meinem Bundesland dürfen beispielsweise nur noch Gebäude gebaut werden, wenn diese höher liegen als ein Hochwasserereignis, das nur ein Mal innerhalb mehrerer Jahrhunderte auftritt.

"Sturzfluten" bzw. "Starkregen" sind noch ein relativ neues Thema, mit dem sich die Wissenschaft bisher noch nicht viel beschäftigt hat. Erst in den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass die Gefahr nicht nur von Flüssen ausgeht, sondern auch Bereiche mit Geländeeinschnitten bei Starkregen besonders gefährdet für Sturzfluten sein können. Das Gemeine ist: Im Gegensatz zu Hochwasser, was man zumindest ein paar Stunden bis Tage vorhersagen kann, kann Starkregen plötzlich und in unbekannter Intensität auftreten. Wie oft passiert es, dass es für einen Ort eine Gewitterwarnung gibt und anschließend aber jeder sagt "war ja klar, diese Panikmache, da kommt doch nie etwas". Kommt dir dieser Satz bekannt vor? Das Problem ist, dass es meteorologisch extrem schwierig ist, so einen Starkregen vorherzusagen. Man weiß nur, dass es in einer bestimmten Region zu Gewittern kommen kann, ob dieses Gewitter aber genau an Ort A oder Ort B auch wirklich auftritt, kann man erst im Nachhinein sagen.

Was hast du dann letztendlich gegen eine Pflichtversicherung? Gerade die würde doch davor schützen, dass der Staat mit Millionenhilfen einspringen muss, also dass der Steuerzahler Schäden von Privatgebäuden zahlen muss...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Vogtland740 
Fragesteller
 18.06.2023, 13:47

"dass "die Kommunen" Umweltverbrechen begangen haben."

Na das steht doch zweifelsfrei fest, wurde in Fernsehberichten erläutert. Die Kommunen tragen schon die Hauptverantwortung, auch für die profitgierigen Investoren !

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moreblack  18.06.2023, 14:23
@Vogtland740

Nochmal: Damals wusste man es nicht besser. Und es ist nicht so einfach, Fehler aus der Vergangenheit zu beheben.

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Vogtland740 
Fragesteller
 25.06.2023, 13:25

In Bezug auf die vielen Toten und obwohl es nicht die erste katostrophale Überschwemmung war, kann man schon über den Punkt Fahrlässigkeit andere Schlußfolgerungen ziehen, wenigstens theoretisch.

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Deutschland hat diese Regierung gewählt, jetzt soll Deutschland zuschauen, dass es mit seiner Wahl zurechtkommt.