Soll ich dieses Stück auf dem Klavier lernen?
Ich will La Campanella von Franz Liszt lernen, habe aber relativ kleine Hände. Soll ich es trotzdem versuchen? Ich hab den ersten Teil schon gelernt, aber ich weiß nicht ob noch weiter lernen soll da ich bis jetzt nur viel langsamer spielen kann als die originalgeschwindigkeit.
Falls es wichtig ist:
Ich bin bald 16 Jahre alt und spiele seit 6 Jahren Klavier.
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
Was hast du denn bisher so gespielt? (Mit gespielt meine ich natürlich "wirklich beherrscht", vorzugsweise auch zur Aufführung gebracht.)
Viel von Peter Buka und Patrik Pietschmann da ich normalerweise keine klassische Musik spiele aber dieses Lied mag ich sehr
5 Antworten
Man sollte nie jemandem vom Musik üben abhalten, aber du bietest hier leider keine neutrale Antwort an. Deinen Angaben zufolge, was du bisher gespielt hast entnehme ich, sofern das via Ferndiagnose möglich ist, dass das Stück rein technisch/manuell über deinem aktuellen Niveau liegt. Die Campanella ist eine Konzertetüde, behandelt also mehrere technische Probleme auf hohem Niveau. Technische Probleme, deren Behandlung einem durchschnittlichen Amateurpianisten vermutlich nicht viel nützen werden, da sie abseits dieser Etüde vermutlich kaum relevantes Thema seiner bevorzugten Klavierliteratur sein werden. Kurz gesagt: Es handelt sich dabei um ein (in diesem Fall recht artistisches) Virtuosenstück.
Du schreibst, du hast den ersten Teil gelernt. Das ist nun noch wahrlich keine hohe Kunst, da der Schwierigkeitsgrad im Laufe des Stücks erheblich anzieht. Inwieweit du das Tempo steigern kannst hängt von deinen technischen Fähigkeiten und insbesondere deiner Übeeffizienz ab.
Natürlich gilt generell, was unten stehende Antworten sagen: Eigentlich kann es ja nicht schaden, trotzdem zu üben, man wird sicher etwas mitnehmen. Dem stimme ich zu (und tendiere dahingehendend zur Antwort "Lernen"). Jedoch gilt das natürlich nur, wenn man auch weiß wie man sich diese extremen Techniken beizubringen hat. Der Satz ist zunächst sehr weitläufig in den Bewegungen der rechten Hand. Später kommen zahlreiche unangenehme Repetitionen (auch Oktavrepitionen) hinzu, die eine sehr detaillierte, spezielle Technik und einen umfänglich arbeitenden Bewegungsapparat erfordern. (Wie gesagt: Es ist und bleibt Virtuosenliteratur, das Werk ist nicht als Fingerübung für Amateure angelegt.) Übt man das "falsch", kann man sich allerhand Fehler beibringen, die dazu führen, dass man sich den Bewegungsapparat "kaputt" macht, was einen um Monate/Jahre zurückwerfen kann. Insofern ist es nicht zwangsläufig so, dass das Üben daran gesund ist und nur Fortschritte bringt, das Gegenteil ist durchaus auch möglich auf diesem Level der Klaviertechnik.
Wenn du es weiter üben willst empfehle ich dir dringend (!) professionelle Begleitung (durch einen entsprechenden Klavierlehrer). Ist die Voraussetzung gegeben sage ich: Viel Spaß und viel Erfolg.
lg up
Würde es weiter-lernen. Auch wenn es vielleicht bei DIESEM Stück nicht 100% klappt, wird es dir weitere Erfahrungen bringen, die entsprechend von Nutzen sind
Wenn du eine Stunde verkrampft Oktaven repetierst, kann das schon gefährlich werden, wenn man nie etwas virtuoses gespielt hat
Also ich würde sagen, einen Versuch ist es wert oder? Ich meine du lernst es ja für dich. Wenn es nicht geht, geht es halt nicht. Aber dann hast du es wenigstens versucht.
Probier es einfach aus. Du kannst dich nur verbessern.