Sind die Jobaussichten nach einem Biologie Studium wirklich so schlecht?

2 Antworten

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Nicht unbedingt. Wenn Du anschließend promovierst und außerdem flexibel bist, können sich gut dotierte Jobs im akademischen Mittelbau der Hochschulen, der öffentlichen Verwaltung und auch bei der Industrie auftun. Leider spucken die Universitäten derzeit mehr Biologen aus, als der markt aufnehmen kann. Wenn Du allerdings mit deinen Examensnoten im oberen Drittel liegst und ggf. noch eine Promotion dranhängst, dann findet sich ein Job.

risaleinur 
Fragesteller
 16.10.2014, 20:08

Hat man zudem nicht mehr Chancen, wenn man z.B. Biotechnologie studiert?

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Luftkutscher  17.10.2014, 17:20
@risaleinur

So wie es aussieht sind derzeit die Jobaussichten nach einem Studium der Biotechnologie besser als nach einem klassischen Biologiestudium. Allderdings ist das Aufgabenspektrum im Job doch um einiges unterschiedlicher. Für welches Studium Du Dich letztendlich entscheidest, sollte nicht nur am erwarteten Einkommen, sondern auch nach Deinem Interesse entschieden werden.

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Sulphur  17.10.2014, 18:12
@Luftkutscher

Ja, vielleicht hat man als Biotechnologe geringfügig bessere Chancen, schlecht sind sie trotzdem noch. Warum nicht gleich ein "richtiges" Technikstudium und dort dann entsprechende Vertiefungen setzen.

Was hat ein Arbeitgeber von einem Biotechnologen, wenn es auch Ingenieure oder andere Naturwissenschaftler gibt, mit Stärkerem mathematischem Background, die sich dort vertieft haben ?

Zur Not können die sich noch in anderen Bereichen umschauen, als Biotechnologe hat man kein großen Spielraum.

Dazu muss man auch sagen, dass Biotechnologie hier in Deutschland kaum Arbeitsplätze schafft. Wo gibt es dann massenhaft Jobs für Akademiker! in dem Bereich. Die paar Laborleiterstellen, da ist es dann auch egal, was man studiert hat, ob Biologie, Chemie, Medizin.

Das muss man sich sowieso klar machen. Wenn man promoviert hat, dann ist man Manager bzw. beschäftigt sich fachlich herzlich wenig mit dem Fach. Also wer den ganzen Tag im Labor stehen will, der sollte besser eine Ausbildung zum CTA, BTA etc. machen. Da bekommt man schneller Geld und bekommt auch eher einen Job.

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BaerleZwo  17.10.2014, 23:22
@risaleinur

An sich ja, denke ich. Zumindest in der Industrie. Nur ist Biotechnologie nicht gleich Biologie - das sind zwei sehr unterschiedliche Studiengänge.

Die Jobchancen in der Biologie hängen übrigens sehr von der späteren Vertiefungsrichtung ab. Ein Zellbiologe oder Immunologe hat eine breite Auswahl an Jobaussichten, während Freunde der Evolution oder gar Meeresforschung es deutlich schlechter haben.

In der Biologie ist es übrigens üblich, dass man promoviert (muss nicht, aber viele machen es bzw haben es eh geplant). Je nachdem, was du danach machen willst, ist das auch notwendig. Wenn du eine Laufbahn an der Uni anstrebst, dann führt eh kein Weg an der Promotion vorbei. Wenn's in die Privatwirtschaft soll, dann mindestens der Master.

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Die verfluchet Jobfrage, als Biologen werden wir ja gerne damit aufgezogen das wir bei den Naturwissenschatlern am schlechtesten abscheniden.

Allerdings gibt es dafür einen Grund und der ist ersten rein statistisch und zweitens eifnachzu vermeiden. Tatsächlich liegt es daran das zur Biologie einige Richtungen gezählt werden die schlicht und einfach nicht einstellbar sind bzw. für die es einfach keinen Beruf gibt. Zoologen, Botaniker, Anthropologen Meeresbiologen. Das sind alles toll Fächer aber wo will man damit abseits von der einen Professur an der Uni arbeiten. Zieht man diese Fächer ab stehen wir Biologen genausogut da wie ander Naturwissenschaftler.

Du musst also schon während dem Studium darüber nachdenken ob das was du da studierst dein Hobby oder dein Beruf werden soll. Soll es letzteres sein gehst du am besten in die Richtungen Biotech, Biomedizin, Molekular Biologie eben, hier bist du gesucht und die stellen mehr als üppig bezahlt wenn du was drauf hast.

VG Talas

Sulphur  17.10.2014, 18:06

Wenn man die Teile abzieht, dann kann man auch gleich Chemie studieren. Das sind ja gerade die Fächer, weswegen! Biologie studiert wird. Das ist so eine Art Teufelskreis. Weniger Mathe und Physik, wie bei den Chemikern, mehr "sanfte" Fächer, wobei ich der letzte bin, der sagen würde, dass ein Biologiestudium einfach wäre.

Aber wenn man sich die Motivation der Leute anschaut, auch in meinem Chemiestudium, dann wollen alle immer das machen, was nichts mit Mathematik und Physik zu tun hat.

Wenn man was in die Richtung Biomedizin und ähnliches machen will, dann soll man doch bitte Medizin studieren. Man muss ja kein Arzt werden, da gibt es auch Vertiefungen gerade in den Bereichen.

Biologie bleibt (leider) was die Berufsaussichten angeht das Schlusslicht der Naturwissenschaften, wobei es bei allen nicht gut aussieht.

Chemiker mit den falschen Vertiefungen, wie Physiker, haben genau das gleiche Problem. Aber Physiker haben zumindest den mathematischen "Background" um zur Not auch noch was anderes zu machen (IT, Wirtschaftswissenschaften etc.)

Zur Not kann man, wenn man ein Physikstudium packt, auch ein Ingenieurstudium beginnen.

Als Chemiker hat man zwar, wiegesagt, auch nicht in allen Bereichen tolle Aussichten (Organik, Teile der Anorganik, Biochemie etc.), aber auch wieder sind es Bereiche, wie Theoretische Chemie, Physikalische Chemie, Materialwissenschaften die hier Arbeit schaffen.

Dazu gibt es wenigstens noch eine Industrie.

Wenn man Biologie studiert, hat man eigentlich kaum Pluspunkte bzw. wirklich positive Seiten.

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