Sind die ethnischen Deutschen in der Zukunft eine Minderheit in Deutschland?

9 Antworten

Der Einfluss von Zuwanderung auf die deutsche Gesellschaft
Deutscher Beitrag zur Pilotforschungsstudie „The Impact of Immigration on Europe’s Societies“ im Rahmen des Europäischen Migrationsnetzwerks
https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Forschung/Forschungsberichte/fb01-einfluss-zuwanderung.pdf?__blob=publicationFile&v=12
Migration Wenn die Einheimischen auf einmal in der Minderheit sind
In einigen großen Städten stellen Menschen mit Migrationshintergrund schon die Mehrheit. Das weckt Ängste
https://www.tagesspiegel.de/politik/migration-wenn-die-einheimischen-auf-einmal-in-der-minderheit-sind/22881050.html
Woher ich das weiß:Recherche

earnest  29.10.2021, 16:48

Stimmt.

Ja, das weckt Ängste - insbesondere bei der AfD und der politischen Rechten.

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Rakey269  29.10.2021, 16:59
@earnest

AfD beinhaltet Parteimitglieder aus allen politischen Spektren. Zudem sind Ängste jeglicher Art ernst zu nehmen und nicht runterzuspielen.

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mjutu  30.10.2021, 11:35
@Rakey269
Zudem sind Ängste jeglicher Art ernst zu nehmen und nicht runterzuspielen.

Ich habe Angst vor Götterspeise und vor der Verblödung durch rechtsnationales Gedankengut. Es steht dir frei, das ernst zu nehmen, allerdings gehe ich nicht davon aus, dass das jeder zu tun hat.

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Silo123  30.10.2021, 12:43
@earnest

Nicht nur. der Rechten und der AfD.

Niemand meiner Familie geht nur im geringsten Richtung AfD . Dennoch fühlt man sich manchmal unbehaglich, wenn man sich an Orten aufhält, wo man in der Minderheit ist. ja es kommt auch bei uns manchmal an wenigen Orten ein Gefühl der Überfremdung auf, selbst wenn wir wissen, daß ein Teil unserer Vorfahren selbst Migranten waren . Wir würden natürlich nie auf die losgehen oder irgendwas .Und Kontakt? Immer gerne! Aber das Gefühl der Überfremdung ist auch nichts ganz unnatürliches. Man hat Angst, daß eine andere Mehrheit etwas einem überkrempeln will, was man halt nicht so mag, weil man halt anders sozialisiert ist.

Nicht ohne Grund bleibe ich in Deutschland anstatt wiederum woandershin auszuwandern, wo man mehr Möglichkeiten hätte... Ich beabsichtige, weiter in Deutschland zu bleiben, weil halt das am besten zu mir paßt, ich das gewohnte , bekannte schätze.

Ich finde, daß man solche Ängste durchaus ernst nehmen sollte. Und ja ich habe auch Freunde unter Ausländern und schätze die. Das sind aber solche, die sich auch auf mich Deutsche einlassen und auch Deutsche als solche repektieren. Dann ist das immer ein sehr netter Austausch, den ich liebe.. Ich fordere auch keine vollständige Assimillation.

Ich sage immer, wenn bei Ausländern die Heirat mit Deutschen akzeptiert wird, dann reicht das neben der deutschen Sprache als eine! Sprache als Assimilation.

Und wenn sich Deutschland selbst dadürlich auch allmählich ! andern sollte, dann ist das halt so.

Ein Problem sind z.T. aber echt Parallelgesellschaften.

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earnest  30.10.2021, 12:51
@Silo123

Ich habe durchaus auch Angst vor Kriminellen.

Aber keine Angst vor "Überfremdung". Ich wüsste nicht einmal, was genau das bedeuten soll...

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Silo123  30.10.2021, 13:19
@earnest

Überfremdung ist ein Zustand, Wo Du selbst Deinen Wohnort gar nicht wechselst aber immer mehr Leute zuziehen, die halt anders sind als Du, die nichtmal Deine Sprache sprechen. Überspitzt gesagt: Stell Dir vor, Du brauchst an Deinem eigenen Wohnort plötzlich zum Einkaufen einen Übersetzer, du könntest als Deutsche plötzlich keine Kartoffeln mehr kaufen. Das ist natürlich überspitzt und plakativ dargestellt.

Konkrete Beispiele sind: Du gehst in Deinem Wohngebiet auf die Straße und nur jeden 5. könnten Du in Deiner Sprache noch ansprechen, so , daß der Dich noch verstehen würde.

Wenn Du dann selber noch diskriminiert würdest , weil Du da wohnen geblieben bist, dann SPÄTESTENS würdest Du von Überfremdung reden., wenn Dein Kind in der Schule diskriminiert wird, weil Du da wohnen geblieben bist.

Und die letzteren Fälle gibt es in Deutschland.

Und jetzt nehmen wir mal ein Beispiel, welches nichts mit Ausländern zu tun hat, um das Gefühl noch deutlicher zu machen. Ich beabsichtige demnächst umzuziehen : in ein Dorf in einem anderen Bundesland. Ich denke, nach den ersten Kontakten, daß ich da als eigentlich Fremde (aber immerhin gleiche Nationatät ) gut aufgenommen werde. Aber jetzt würde sich plötzlich die Gegebenheit ergeben, meinen eigenen jetzigen Wohnortbewohnern die Hälfte des Ortes zuzuchancen und da wir dann fast die Mehrheit hätten, würden wir alles , was ginge so ändern oder es zumindest versuchen, wie wir es jetzt hier haben, weil wir das besser fänden, dann würden sich die Einwohner des Ortes überfremdet fühlen.

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earnest  30.10.2021, 13:25
@Silo123

Tut mir leid, aber so sehe ich das nicht.

Und, wie gesagt, mit dem Begriff "Überfremdung" kann ich nichts anfangen. Vielleicht auch deshalb nicht, weil ich als "Bio-Deutscher" jahrelang "in der Fremde" gelebt habe.

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Silo123  30.10.2021, 13:38
@earnest

Mag sein, daß deine Vita echt einen entscheidendenden Mitanteil an Deiner Ansicht hat und vielleicht auch Dein Alter, bei mir wird mit zunehmendem Alter das Gefühl in gleichen Situationen stärker.

Wobei bei meiner Tochter , die hat schon einige Jahre im Ausland gelebt, ist das Gefühl auch manchmal da. Sie hat schon in unterschiedlichen Ländern gelebt und sich natürlich entsprechend angepaßt, nach jedem längeren Auslandsaufenthalt fühlte sie sich immer deutscher, hat die Unterschiede entspechend bewertet und sich letztendlich für Deutschland entschieden. Zunächst wurde noch Auswanderung erwogen.

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earnest  30.10.2021, 13:39
@Silo123

Wir sehen das unterschiedlich. Das ist ja auch nichts "Schlimmes".

Ich denke, wir können es dabei belassen.

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mjutu  30.10.2021, 14:14
@Silo123
Dennoch fühlt man sich manchmal unbehaglich, wenn man sich an Orten aufhält, wo man in der Minderheit ist.

Du meinst z.B. in einem Casino in der Schweiz? Oder am Strand in Dubai? Oder beim Besuch eines Apartheid-Museums in Südafrika? Oder als Schwarzer in Bayern?

Ich fühle mich nicht unbehaglich, wenn ich mich unter Menschen aufhalte, denn ich empfinde mich auch als Mensch. Wie man "Minderheit" oder "Überfremdung" definiert hängt sehr davon ab, welche Merkmale der Menschen man als "fremd" bezeichnet.

Wir würden natürlich nie auf die losgehen oder irgendwas.

Prima. Du und ich und die allermeisten anderen befinden uns also in der Gruppe der großen Mehrheit von Menschen, die nicht aufeinander losgehen. Ich denke nicht, dass die Gruppe von Menschen, die mich nicht attackieren möchte, mir irgendetwas "überkrempeln" will. Versucht hat es noch keiner.

Ich sage immer, wenn bei Ausländern die Heirat mit Deutschen akzeptiert wird, dann reicht das neben der deutschen Sprache als eine! Sprache als Assimilation.

Das verstehe ich nicht genau. Deutsche und Ausländer dürfen heiraten und tun das auch. Wenn ich nun eine Schwedin heirate, die noch kein Deutsch spricht, wo kommt dann "Assimilation" ins Spiel? Was bedeutet das mit der "Sprache"? Wäre es in Problem, wenn sie als Gehörlose gar nicht sprechen kann?

Ich habe den Eindruck, du redest um das drumherum, was du eigentlich sagen möchtest.

Welches konkrete Problem hast du mit welcher Parallelgesellschaft?

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Du hältst also das Konzept des Volkstods für Realität. Daraus leiten einige einen überrechtlichen Notstand ab und fangen deswegen an Menschen zu ermorden. Hanau, Halle, Kassel sind die letzten Terrorattacken.

Was sind denn "ethnische Deutsche"? Die gab es doch in den vergangenen 100 und 1000 Jahren nicht. Wo sollten die auf einmal herkommen? Wie könnte man abzählen, ob sie eine Minderheit sind, wenn man nicht definieren kann, wer zu dieser Gruppe dazugehört?

Deutschland wird nach wie vor aus einer großen Mehrheit von Deutschen bestehen, die in den Landesgrenzen Deutschlands leben.

Das Prinzip der Ethnien ist dabei weniger leicht zu erfassen, als es manche Leute gerne hätten. Es eignet sich zu gut zum Schüren von Ängsten und Fremdenhass.

Welche Definition von "Deutsche" legst Du denn zugrunde? Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche

Da gibt es alle Möglichkeiten von "So wirklich gab es nie Deutsche" (und auch keine andere nationalgeprägte Zuordnung da alle Menschen "Mischungen" sind) bis "solange es ein Staat Deutschland gibt, gibt es auch Deutsche" (Stichwort Einwanderung).


Ifm001  29.10.2021, 16:57

Sehe gerade ... das letzte Wort sollte nicht "Einwanderung", sondern "Einbürgerung" lauten

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Ja, das wird so sein: das ganze ist Bestandteil der UN-Bestanderhaltungsmigration und funktioniert bereits seit längerem bestens.

Nicht erst in 100 Jahren wird es zum Kippen der Anteile einheimischer (autochtoner) Deutscher gegenüber zugewanderter kommen (das ist es, was du meinst, nicht?)

Das geht schneller!

Natürlich werden alle bis dahin ihren deutschen Pass haben. Und noch eine weitere Staatsangehörigkeit sowie ihre Muttersprache: die ihres Herkunftslandes.

Als die geburtenschwachen Jahrgänge noch der Pille und Herrn Blüm vertrauten ("Die Rente ist sicher") und da bereits durch den großen Rechen- und Intelligenztest fielen, wäre noch Zeit gewesen, sich an die Arbeit zu machen, statt auf diejenigen zu warten, die für Kontinuität in der Rentenversicherung sorgen würden. Nun denn, so nimmt jetzt alles genau wie gesteuert seinen Lauf. Daran muss man sich wohl gewöhnen.

Seit dieser Woche nun steht dem deutschen Schriftstellerverband, PEN, Herr Deniz Yücel vor, dessen Aussagen mich aber doch etwas meine Augen reiben ließen:

'Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite.', gefolgt von weiteren Worten ausgesuchter sprachlicher Varianz und Präzision, wie sie ebenfalls aus diesem Artikel aus dessen Dienstzeit noch bei der TAZ stammen.

Darin findet sich auch dies hier:

'Im Interesse der deutschen Sprache können die Deutschen gar nicht schnell genug die Biege machen.

Nun, da das Ende Deutschlands ausgemachte Sache ist, stellt sich die Frage, was mit dem Raum ohne Volk anzufangen ist, der bald in der Mitte Europas entstehen wird: Zwischen Polen und Frankreich aufteilen? Parzellieren und auf eBay versteigern? Palästinensern, Tuvaluern, Kabylen und anderen Bedürftigen schenken? Zu einem Naherholungsgebiet verwildern lassen? Oder lieber in einen Rübenacker verwandeln?

Egal. Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal.'

Da blicke ich ja getrost in die Zukunft! Wie schon gesagt: 100 Jahre müssen wir da bestimmt nicht mehr durchhalten! Wir haben ja Corona!


Dxmklvw  30.10.2021, 13:19

Ich meine, deine Betrachtung ist absolut berechtigt.

Doch auch bei solchen Dingen stelle ich mir immer die Frage nach den Ursachen. Die geschichtliche Betrachtung zeigt meiner Ansicht nach, dass Begriffe wie "Volk" und "Kulturkreis" eigentlich nur nachgeordnete bzw. nachträglich entstandene Dinge sind und das eigentlich Bestimmende immer die Begehrlichkeiten irgendwelcher Machthaber war. Da ging es um Gebietsbesitz, materiellen Besitz und Macht über ein genügend großes Heer an dummfleißigem Menschenmaterial. Es gab sogar "deutsche Herrscher", die kein Wort deutsch sprachen und/oder ihr Domizil nicht in Deutschland bzw. in sog. deutschem Gebiet hatten. Auch Deutschland als solches gibt es noch nicht allzu lange.

Kulturkreise sind nachgeordnet lediglich das Festhalten und ggf. das Ausbauen von Gewohnheiten und nützlichen Dingen, die einen großen Personenkreis zusammenhalten. Sie enhalten stets ein Potential des Widerstands gegen solche, die diese Kreise stören könnten.

Wo sich dieses Potential auch gegen die Herrscher richten kann, wird dem entgegengewirkt, sei es durch Indoktrination und Unterwanderung oder auch durch rohe Gewalt.

Die Zeit der Demokratisierung hat da vieles verschoben. Wo alleinbestimmende Könige und Fürsten abgeschafft sind, da gibt es nunmehr Großkonzerne, Großbanken und finanzstarke Holding-Konzerne, und die Politik ist angereichert mit Sprachrohren dieser neuen Mächtigen. Darüber hinaus hat sich nicht viel verändert. Durchschnittsmenschen sind weiterhin willig gemachte "Maschinen", und wo echte Maschinen rentabler sind, da werden Menschen gegen Maschinen ausgetauscht.

Der Globalisierung hat manches zusätzlich verschoben, und es gibt nunmehr auch "Mächtige" gibt es überall auf der Welt, und es ist ein Kampf darum entbrannt, wer wohl der Mächtigste (der Reichste, der Gierigste usw.) ist. Einzelne Menschen (Durchschnittsbürger) zählen in deren Augen keinesfalls mehr als früher, sondern eher noch weniger. Was noch zählt, ist der Grad der Nutzbarmachung.

Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist es eher völlig normal, dass Kultur- und Sprachkreise kommerzkompatibel ausgetauscht werden, wo dies größere Gewinne in Aussicht stellt. Ärger kann es dann dort geben, wo eine Gesellschaft einen solchen stattfindenden Prozeß zu früh bemerkt.

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Spielwiesen  30.10.2021, 13:44
@Dxmklvw

Das ist ein guter Rahmen, der wichtige Hintergründe erhellt und so die Gesamtsituation schonungslos greifbar erkennen lässt! Vielen Dank dafür!♧♡♧

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