Denkt ihr, dass die Muslime in Deutschland in 50 Jahren nicht so konservativ sein wie die heutigen Muslime?
Viele Türken, die in Deutschland leben, sind ja auch nicht so streng religiös bzw. konservativ wie ihre Eltern oder Großeltern. Werden konservative Menschen in Zukunft in der Minderheit sein?
9 Antworten
Keine Ahnung, ob das so sein wird.
Mir ist nur aufgefallen, dass doch einige dieser türkischen Mitbürger, die ich schon länger kenne, als Jugendliche nicht wirklich religiös und konservativ waren, als ich von ihnen der Trainer war.
Einige hatte ich dann längere Zeit nicht gesehen, sie sind jetzt erwachsen und als ich sie dann wiedergesehen hatte, waren sie total verändert. Viele hatten nun einen Vollbart, was sie früher abgelehnt hatten und reden jetzt meistens über den Islam und das sie jetzt streng nach dem Islam leben.
Bei ein paar dieser Personen ging es soweit, dass sie nur eine Frau haben möchten, die total verschleiert in der Öffentlichkeit zu sehen ist. In ihrer Jugend wollten sie auf keinen Fall so eine Freundin und hatten sehr oft deutsche Freundinnen.
Da ich auch oft deren Eltern gekannt hatte, muss ich sagen, dass das bei den Eltern nicht so war. Da sind die Mütter höchstens mit Kopftuch rumgelaufen.
Da muss man sich überraschen lassen, wie das dann in ein paar Jahren aussieht.
Es wird strenger werden, Richtung Iran.
Die Geburtenrate der hier lebenden Muslime ist so hoch, daß in 50 Jahren andere Menschen in eine weitgehenden Minderheit verschwinden. Wäre interessnt zu wissen, welche Sprache dann hier gesprochen wird. Wahrscheinlich türkenglisch.
Ich gehe davon aus das das so kommen wird.
Ich hab z.B. früher über einer Moschee gelebt, und da war es völlig normal, das die Muslime fast alle geraucht haben, was streng konservative Muslime ja als Haram betrachten, weil es dem Körper schadet.
Auch war es früher für die Muslime nie ein Problem, bei Schulfesten auch Schweinefleisch (meist in Form von Grillwürstchen) zu essen. Auch bei Geburtstagen wurde nie gefragt, was für Fleisch in den Gerichten verarbeitet war.
Das waren meist Muslime aus der Türkei, die schon mehrere Generationen hier gelebt haben.
Die Muslime die in den letzten 10 Jahren gekommen sind, erscheinen mir von Beginn an strenger, allerdings denke ich, das es daher einfach nur etwas mehr Zeit brauchen wird, bis auch sie liberaler werden.
Klar doch! Bei jungen Leuten geht das ziemlich schnell, wenn ihre Eltern nicht dabei sind. Pflegen sie am Anfang den Ramadan noch kompromißlos, so verliert sich das nach 3-5 Jahren. Leider kommen dann aber auch oft Alkohol und Zigarettenkonsum hinzu. Das finde ich ziemlich schade und spricht für die dürftigen Integrationsangebote. Es fehlt an der Förderung einer guten Synthese zwischen den unterschiedlichen Kulturen, sodaß sie positive Elemente aus ihrer mitgebrachten Kultur mit deutscher Liberalität, aber auch mit den enthaltenen Risiken verbinden können.
kommt drauf an was du so unter konservativ verstehst. Familie wird den türkischen Einwanderern noch über Generationen hinweg wichtig bleiben. Wie sich das Kopftuch entwickeln (welch Wortspiel) wird, ist ungewiss. Wahrscheinlich führt es zu einer Spaltung dieser Gruppe, die einen ohne und gebildet, die anderen mit und putzen weiter Klos.