Sind 3800€ Brutto als Einstiegsgehalt zu wenig nach einem studium?

19 Antworten

Darüber ob es "zu wenig" ist, kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein. Ob es im Vergleich zu Anderen weniger oder mehr ist kann man natürlich beurteilen, aber da spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Es fängt schon damit an, dass es regionale Unterschiede gibt und dann spielt auch oft die Unternehmensgröße eine Rolle. Vor allem ist wichtig um welche Tätigkeit es geht. Das hast du gar nicht erwähnt. Das abgeschlossene Studium in Bereich xy sagt da noch nichts aus. Damit kannst du auch als Reinigungsfachkraft einsteigen, wo 3800 € ein überdurchschnittliches Gehalt sind.

Nein. Das ist als Einstiegsgehalt sogar sehr gut.

3800€ brutto sind ca. 2200€ netto...Ganz ehrlich? Für einen Studenten der noch keinen Tag in der freien Wirtschaft gearbeitet hat ist das sehr hoch angesetzt. (auch mit Praxissemester) Ich würde meine Erwartungen etwas herunter schrauben. Mit solch hoch angesetzten Beträgen verjagt man sich potenzielle Arbeitgeber. 

Die Erfahrung von Freunden hat eher einen Bereich von 2800-3200 € ergeben. Es kommt natürlich auch noch darauf an WO du arbeitest, kleine Unternehmen zahlen in der Regel weniger und es kommt auch auf dein Bundesland an etc. 

Arbeite 2-3 Jahre, streng dich an. Notiere dir deine Erfolge und frage nach 2 Jahren nach einer Gehaltserhöhung. 

Das Einstiegsgehalt ist für jede Subkategorie von BWL durchaus hoch gestochen. In vielen Teilen Deutschlands findest du solche Einstiegsgehälter nichtmal bei Ingenieuren.

Tatsächlich stellst du nämlich als Studienabgänger bestenfalls einen besseren Azubi dar.
Egal welche Tätigkeit du ausübst. Was du auf der Uni gelernt hast ist bestenfalls Handwerkszeug um schnell deinen eigentlichen Job zu lernen.

In 2-3 Jahren mit etwas berufserfahrung sieht das schon ganz anders aus.

Für den Anfang solltest du dein Augenmerk nicht auf den Verdienst, sondern auf deine Reputation legen.

Such dir eine Stellung in der du möglichst viel know-how abzwacken kannst und die später als Referenz gut aussieht.
Kommt Erfahrung, kommt Geld.

Chauze  12.09.2017, 23:36

Du kannst auch als Ingenieur eine solch hohe Gehaltsforderung nicht durchsetzen. Dafür muss man schon 4 bis 5 Jahre Berufserfahrung nachweisen. Auch bei Ingenieuren sind 2500 bis 3000€ Brutto realistisch

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Mirse87  13.09.2017, 20:32
@Chauze

Also das kommt auf die Region an. Ich kenne hier rund um Stuttgart diverse Betriebe die für junge Techniker und Ingenieure SEHR viel Zahlen.
Als E-Techniker kenne ich Schulabgänger (Technikerschule) die direkt mit 4000€ Brutto und mehr eingestellt wurden. Ingenieure über 5000€.
Mein Kumpel der "drüben" lebt, der bekommt die hälfte und ist happy.
Alles eine Frage von Region und Branche.

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Das kommt darauf an wie groß ein Unternehmen ist. Konzerne zahlen da etwas mehr, als kleinere Firmen. Auch die Stadt in der dieses Unternehmen ihren Sitz hat, spielt oft eine Rolle.

Ein Praxisseminar ist nicht unbedingt ausschlaggebend. Man muss nach dem Studium erst mal Erfahrungen im Berufsleben sammeln. Sich quasi hocharbeiten.

Ich würde sagen, dass 3800.--€ Brutto etwas zu hoch angesetzt sind. Wie wäre es mit 3200.--€ Brutto als Einstiegsgehalt ? Wenn du da dann einen Job bekommst, dann kannst du nach 2 Jahren schon mal wegen einer Gehaltserhöhung nachfragen, wenn deine Leistungen auch passen.

Da kann es schon mal 200 oder 300 Euro mehr an Gehalt geben. Mit der Zeit steigt dann auch dein Einkommen. Für jede Planstelle im Unternehmen ist ein Budget vorgesehen. Schliesslich muss das Unternehmen auch die Personalkosten berücksichtigen.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Hatte ein relativ niedriges Einstiegsgehalt als praktischer Betriebswirt. Nach vier Jahren wurde ich stellvertretender Abteilungsleiter , weil die betreffende Person in Rente ging. Das war ein Glücksfall.

In dieser Position habe ich schon merklich mehr verdient. Nach 8 Jahren hat man mir eine eigene Abteilung zugeordnet und ich habe wieder mehr verdient., damit wuchs auch die Verantwortung im Unternehmen.

Damit möchte ich sagen, dass man durch Leistung viel erreichen kann. Aber die Kenntnisse im Fachbereich, die erhält man durch learning by doing und nicht als Studienabgänger von der Uni.

Manche Architekten die in einem Architektenbüro anfangen haben weniger als 3800.--€ brutto im Monat als Einstiegsgehalt. Geologen die ein Studium abgeschlossen haben, finden oft überhaupt keinen Job und versuchen beim Staat unterzukommen. Gleiches bei Archäologen. Da werden Gehälter bezahlt, für die du nie arbeiten würdest.