Seid ihr der Meinung, dass ein Bachelorabschluss mittlerweile "wertlos" ist?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, das kommt sehr stark darauf an, welchen Bereich man sich ansieht. 

Beispiel Psychologie: hier (in Österreich) ist irgendwie die Frage, was man mit einem Bachelor überhaupt machen kann.

Dann kenne ich andere, die mit einem Bachelor voll in den Beruf eingestiegen sind - Techniker zB.

"Nur" Abi ist weniger, ein Master mehr, ein Doktor noch mehr.

Was du erreichen kannst, liegt aber viel mehr an dir als am Abschluss. Mit deinen Selbstzweifeln stehst du dir nur selbst im Weg - also hör auf damit, mach deinen Bachelor und stürz dich ins "richtige Leben"!

Falls es doch nicht reicht, kannst du später immer noch den Master machen...

NorthFeeling 
Fragesteller
 13.11.2016, 09:33

Ich habe keine Selbstzweifel an dem, was ich tue! :) Und ja, richtig, den Master kann man später immer noch machen, wenn man Lust dazu hat. Aber das ist derzeit alles noch Zukunftsmusik.

Die Frage ging mir seit geraumer Zeit nur im Kopf herum und ich wollte mal wissen, wieso viele dieser Ansicht sind.

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Die Diskussion um den Wert der Bachelorabschlüsse ist so alt wie die Einführung derselben in Deutschland Ende der 1990er Jahre und deren endgültiger Etablierung bis etwa 2003. Das ist also nicht unbedingt eine neue Sichtweise oder eine, die sich erst in den letzten Jahren verstärkt hätte.

Das Problem ist beim Bachelor nach wie vor, dass ein Großteil der "Entscheider" sowohl in den Universitäten als auch in der Forschung sowie der Wirtschaft selbst nicht im Bachelor studiert hat und deswegen dem dazugehörigen Abschluss skeptisch gegenüber steht. Denn in der Zeit, in der man heute mit dem Bachelor einen vollwertigen Hochschulabschluss erworben hat, hatte man im Diplom- und Magistersystem gerade mal die Zwischenprüfung hinter sich.

Allerdings bröckeln diese Fronten nach nun über einem Jahrzehnt und die Vorbehalte gegenüber dem Bachelorabschluss gehen meines Erachtens sogar recht deutlich zurück. Denn in vielen Bereichen hat die universitäre Ausbildung ohnehin nicht viel mit der beruflichen Praxis zu tun, so dass viele Firmen/Betriebe bei Berufseinsteigern ohnehin nocheinmal von einer längeren innerbetrieblichen Eingewöhnungsphase ausgehen. Ob diese dann mit Bachelor oder Master kommen, ist dabei fast unerheblich.

Natürlich rangiert der Master aber weiterhin deutlich höher, wenn es um den Wert von Hochschulabschlüssen geht. Das bedeutet aber eben nicht, dass man mit einem Bachelor nicht ebenfalls Fuß in der Berufswelt fassen kann.

Und ganz nebenbei: Menschen, die die Show "Der Bachelor" und den Studienabschluss durcheinanderbringen, begegnet man in der akademischen Arbeitswelt nicht. Wenn das ein Personaler nicht hinbekommt, dann würde ich auch nicht in diesem Unternehmen arbeiten wollen...

Ich denke dass man mit dem Bachelor kaum in der Lage ist anspruchsvolle Probleme zu lösen. Ich spreche aus dem Bereich Ingenieurwesen.

Immerhin sind bei uns in den Semestern 1-4 nur Grundlagen und Semester 1-6 paar Vertiefungen und eine Abschlussarbeit.

Im Master hat man 3 Semester Vertiefung und 1 Semester Abschlussarbeit.
 
Für mich beginnt das Studium erst wirklich ab dem Bachelor, bis dahin ist alles Grundlagenarbeit.