Schwester helfen?
hallo, ich hab ein großes Problem. Meine Schwester (ü 18) ist psychisch krank (borderline, Depressionen,…) hat eine Posttraumatische Belastungsstörung und eine geistliche Behinderung. Meine Familie will das nicht sonderlich akzeptieren und wenn meine Schwester Hilfe braucht, tut es keiner. Ich kann ihr auch nicht ganz helfen, ich bin noch keine 18, gehe zur Schule und bin eigentlich ein Kind. Ich kann mich auch nicht um sie kümmern oder ihr die Tipps geben, die ein Therapeut ihr geben kann. Das blöde ist, sie meint, dass alle Therapeuten ihr nicht helfen können, da sie sie nicht annehmen oder sie nicht auf ihre Diagnosen spezialisiert sind. Aus der Tagesklinik wurde sie auch vor einer Woche entlassen und jetzt fängt alles wieder von vorne an, sprich: sie sitzt ständig bei mir und weint, wie scheiße ihr Leben ist und fragt mich um Rat, obwohl ich keine Ahnung vom Leben habe (bin auch selbst depressiv). Ich sage ihr tausendmal dasselbe und zwar: sie soll bei Therapeuten anrufen, sie soll in der Tagesklinik anrufen und da fragen, wo sie sich bewerben kann. Aber es heißt immer: ich ruf morgen an. Und dann heißt es wieder, nichts ist frei oder ich steh auf der Warteliste (6 Monate - 1 Jahr). Es macht mich fertig, dass sie sich bei mir ausheult, zwischen meinen eigenen Problemen. Ich kann auch nichts neues zu ihr sagen, ich hab keine Ahnung wie ich ihr noch helfen soll. Manchmal denk ich auch, dass sie nicht bei Therapeuten anruft und mir dann einfach sagt, dass sie angerufen hätte. Kam auch schon oft vor, generell das lügen kam viel zu oft vor..
Habt ihr tipps was ich sonst so sagen könnte oder machen soll?
5 Antworten
Dear haneul1208
Es ist zwar schön & wertvoll, dass Du Dich um Deine Schwester sorgst & auch kümmerst, aber Du solltest dabei Dich selbst nicht vergessen/vernachlässigen. Umso mehr, da Du selbst psychische Probleme hast - sonst kann es passieren, dass Deine Problematik noch verstärkt wird und/oder Du schlimmstenfalls in eine co abhängig-ähnliche Situation driftest und damit wäre niemandem geholfen.
Damit will ich nicht sagen, dass Dir Deine Schwester gleichgültig werden soll - aber man kann niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will.
Da Du vermutlich nicht mit Deinen Eltern darüber sprechen kannst (nehme ich mal an aufgrund Deines Schreibens), könntest Du Dich entweder an den Schulpsychologen, das Jugendamt oder an Deinen eigenen Psychotherapeuten wenden, sofern Du schon einen hast (in erster Linie Deinetwegen, dabei kannst Du aber auch von Deiner Schwester erzählen, ihrer Problematik). Bei aller Liebe zu Deiner Schwester, Du solltest jetzt zuerst mal zu Dir selbst Sorge tragen, Dich um Deine Psyche kümmern & Dir helfen lassen.
Wenn Deine Schwester dies mitbekommt, nimmt sie es vielleicht sogar als Motivation, lässt sich auch helfen und geht evt ebenfalls in eine für sie geeignete Therapie. Wie hoch diese Chance ist, kann ich Dir leider nicht sagen.
Lass Dir jetzt mal zuerst selbst helfen, kümmere Dich bitte darum, denn Du bist es wert - der Rest wird sich zeigen, denn Du hast Dein Möglichstes getan für Deine grosse Schwester. Um ihr zu helfen, müssen Fachleute ran, aber sie muss es selbst ernsthaft/wirklich wollen.
Ich wünsche Dir nur das Beste, take care.
Sag ihr bitte, dass du nicht ihr Therapeut bist und auch nicht ihr Kummerkasten.
wenn sie es beim 1. Mal nicht verstehen will, dann mehrmals. Sie kann von dir keine Hilfe bekommen, sie muss sie sich selber suchen und immer nur rumheulen und nix ändern bringt auch nichts. Also muss sie selber mal den Hintern hochkriegen.
Du kannst ihr nicht helfen, wenn sie sich nicht hilft.
Frag sie, ob du ihr beim Anrufen helfen sollst. Und du kannst ihr auch sagen, dass du sie lieb hast, aber überfordert bist und nicht weißt wie du ihr helfen kannst.
Wenn es dir selber nicht gut geht, ist es wichtig auf deine Bedürfnisse zu achten und klare Grenzen zu ziehen. Versuche Sachen zu machen, die dir gut tun.
was du ihr sagen kannst: "Schleich dich aus meinem Zimmer und kümmere dich um deinen Kram. Und wenn du Hilfe brauchst, das ist der Job von Mama und Papa"
Ja, das hört sich richtig hart an, aber es ist ehrlich. Du kannst das nicht leisten. Das ist eine Überforderung für dich. Und du darfst dich selbst schützen und deine Grenzen wahren.
Wenn sich deine Situation nicht ändert, dann wende dich ans Jugendamt. Dann kann man dir z.B. eine ambulante Erziehungshilfe geben, die dich und deine Familie berät, damit du nicht ständig in die Überforderung kommst.