"Schwerwiegender Hardwarefehler" bei externer Festplatte von Western Digital?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Fehler deutet auf Korrosion in einem bestimmten Bereich Deiner Festplatte.

Da Du das selbst nicht reparieren kannst, bleibt Dir nur eine professioneller Daten-Rettungs-Service, doch das wird leider richtig teuer (ab 500 EUR). Es dürfte aber nicht wesentlich teurer Werden, weil die Reparatur in diesem Fall zumindest nicht so aufwändig ist, wie bei echten Platter-Schäden. Da muss nur ein Chip getauscht werden. Dies natürlich nur unter Vorbehalt.

Wenn Du aber dafür kein Geld übrig hast, dann bleibt Dir nur der Versuch mit einem Datenrettungs-Tool wie "HDD Regenerator" oder "Roadkil's Unstoppable Copier". Das Erste versucht Sektor für Sektor wieder lesbar zu machen und das Zweite versucht so lange zu lesen, bis es klappt (und wenn gewünscht verschieben).

Da Deine Fehler aber kein Oberflächenfehler ist, sondern ein Firmware-Fehler, sind die Chancen einer erfolgreichen Datenauslesung unvorhersehbar und weitere Schreibversuche (dies ist eine Prüfmethode des ersten Programms) können erst recht scheitern und noch mehr Daten zerstören.

Hinzu kommt das Problem, wenn die Datei-Register von den Lesefehlern betroffen sind. In dem Fall kannst Du nur beten, dass die Dateien wenigstens nicht fragmentiert sind, sonst ist das wie ein Puzzle aus dem Akten-Schredder eines Groß-Konzerns.

Falls Du also wichtige persönliche oder auch berufserforderliche Daten auf der HDD hast, dann würde ich an deiner Stelle mal schauen, ob ich nicht irgendwie eine größere Summe Geld zusammen kratzen kann für die Profi-Daten-Rettung.

Kleiner Tipp für die Zukunft:

Kauf Dir ein ordentliches externes Gehäuse mit eigener Stromversorgung und integriertem Lüfter und Metall-Gehäuse (kein Plastik!). Idealerweise mit eSATA oder USB3-Anschluss. Die sind zwar teurer, aber dafür killen sie nicht Deine HDD.

Überhitzung ist die meist unterschätzte Ursache für Datenverlust.

Ja, und damit – vor allem im Betrieb – herumpoltern ist auch eine ganz üble Idee.

WehZehEnte 
Fragesteller
 28.02.2017, 17:07

Danke für die Erläuterungen.

Die Daten, die auf der Platte sind, habe ich zum Großteil noch anderswo gesichert, sodass ich mir eine 500€-Reparatur wohl sparen werde. Nichts desto trotz werde ich mal die von dir vorgeschlagenen Programme drüber laufen lassen, vielleicht kann man ja noch etwas raushauen.

Ansonsten bedanke ich mich für den Tipp bzgl. des externen Gehäuses - gibt es da spezielle Marken/Schlagworte, nach denen ich schauen sollte?
Die Beschreibungen bei Amazon bzw. Conrad sind nicht unbedingt sehr ergiebig für einen Laien...

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MarkusGenervt  28.02.2017, 18:24
@WehZehEnte

Ich kaufe so was gerne bei computeruniverse.de ein. Da gibt es eine gute Auswahl zu relativ günstigen Preisen.

Zu den technischen Spezifikationen mache ich mir immer auch die Mühe, mir die Geräte erst mal bei den Herstellern anzuschauen. Eine bessere Auskunft wirst Du wohl nirgendwo erhalten.

Außerdem suche ich in der Vorauswahl immer erst mal die Testergebnisse und Vergleiche durch. Allerdings meide ich solche gesponsorten Seiten wie Chip.de.

Ich persönlich bevorzuge allerdings meine Festplatten intern einzubauen. Da habe ich eine optimale Kühlung, weil ich einen großen Luftstrom mit großen Ventilatoren erzeugen kann.

Je größer ein Ventilator, um so leiser ist er. Die kleinen 6cm-Fans sind hübsch günstig, dafür aber richtig Tinnitus-mäßig laut. Das Problem bei externen Gehäusen ist aber, dass dort einfach kein Platz für ein 12cm oder 14cm Ventilator ist.

Es gibt allerdings Einige, die den Platz haben. Doch dass sind NAS-Server und liegen im mittleren Drittel eines dreistelligen Betrags.

Für einen Bruchteil davon habe ich mir gerade endlich einen Sharkoon T9 Tower zugelegt mit 9 3,5"-Schächten, vorne 2×12cm und hinten 1×12cm Fans, das Netzteil unten (bläst nach draußen und nicht auf die CPU!) und leise schnurrt der Eiswind. Da ist massig Platz und die Kühlung ist einfach spitze. Wer will kann dort auch Wechselrahmen einbauen, wenn es dann doch mehr als 8 HDD's sein sollen.

Der ganze Kram (inklusive Himuro SCH-1000 für alle Platten) hat mich nicht mal ein Drittel des Preises eines NAS-Servers gekostet, ist schneller als NAS (jede HDD hat ihren eigenen SATA-III-Kanal) und ist flüster-leise.

Es hat mich alles viel Zeit der Recherche gekostet, aber es hat sich wirklich gelohnt. Ich würde mal behaupten, dass ich einen der besten Rechner in puncto Kühlung, Sicherheit und Stille zusammen habe.

Wenn es aber partout ein externes Gehäuse sein soll, dann achte darauf, dass es nicht zu kompakt ist. Es sollte mindestens eine Passiv-Kühlung haben und nicht nur einfach ein Metall-Blech. Ideal wäre ein Ventilator. Irgendwo habe ich mal ein ext. HDD-Gehäuse mit einem großen Ventilator auf der Seite gesehen. Recherchier mal danach.

Noch ein guter Rat sind die 3,5"-HDD's. Die sind zwar größer, schwerer und unhandlicher, dafür aber nicht so kompakt gebaut und die Hitze staut sich nicht darin. 7200 U/min sorgen ebenfalls für einen leicht besseren Kühleffekt. USB3 oder eSATA beschleunigt den externen Datentransfer und somit läuft die HDD nicht so lange und der Cache wird weniger beansprucht.

Regelmäßiges Defragmentieren verkürzt die Zugriffszeiten, weil die Fragmente dann nicht erst von überall her gesammelt werden müssen. Außerdem bedeutet weniger mechanische Arbeit auch weniger Hitzeentwicklung. Das ist zwar für sich genommen unbedeutend, aber in der Gesamtheit der Wärme-Ursachen summiert sich alles.

So, ich denke, das war's.

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Hllo,

es war eine gut Idee, die Data Lifeguard Diagnostic von WD zum testen zu verwenden. Vermutlich gibt es Sektoren auf deiner externen Festplatte, die nicht mehr repariert werden können. Falls du nicht mehr an deine Daten kommst, kannst du es mit einem Datenrettungstool versuchen. Dabei werden nach Möglichkeit die Daten zumindest teilweise rekonstruiert. Eine brauchbare Freeware hierzu ist Recuva, das auch mit externen USB-Festplatten klar kommt.

LG Culles