Schulanforderungen zu hoch oder Schüler zu dumm?

11 Antworten

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grins Das Thema kenne ich zu gut.Ich finde es ist normal,dass man besonders in der Grundschulzeit mit den Kindern gemeinsam die Hausaufgaben macht/hilft.Manchmal finde ich die Anforderungen auch zu hoch,die meisten Kinder tragen da aber keine Schuld.Manche sind jedoch auch ziemlich faul-man kann den Kindern helfen,aber es sollte keine Selbstverständlichkeit werden.So werden die Kinder selbstständiger.

du darfst nicht vergessen, dass kinder auch erst arbeitstechniken und strategien erlernen müssen, dabei hilft die elterliche unterstüztung enorm. dennoch gebe ich dir recht, dass die hausaufgaben nicht stundenlang dauern sollten.

auch sollten nicht die eltern den stoff lehren, aber es ist sehr wohl aufgabe der eltern sich um die hausaufgabenbetreuung zu kümmern.

zwar ist es in jedem fall individuell, warum ein kind lange für hausaufgaben braucht, aber hier einige erklärungshypothesen:

  • überforderung
  • unterforderung und dadurch keine motivation
  • generelll ein motivationsproblem
  • konzentrationsprobleme

auch stimme ich zu, dass es daran liegen kann, dass es

  • an mangelnder konzentration im unterricht liegen kann wodurch dann vorwissensdefizite entstehen

  • oder die hausaufgaben zu viel/ zu schwer sind

wie gesagt von kind zu kind und von lehrer zu lehrer unterschiedlich.

nicht zu vergessen ist der apekt angst und druck, gerade wenn eltern stundenlang auf den hausaufgabe, auf den fehlern und einem baldigen ende herum reiten.

auch die anfangs angesprochenen lern- und arbeitstechniken spielen eine rolle, ebenso wie die in einer anderen antwort erwähnte selbstständigkeit der kinder, bzw., dass die eltern sie einfach mal machen lassen.

hausaufgaben werden ja meist nach der schule gemacht, nach dem mittagessen. aber gerade da ist die leistungskurve (REFA-Normkurve, einfach mal googeln) an ihrem tagestief.

vielleicht hilft:

  • hausaufgaben "vertraglich" auf frühen abend legen ("vertraglich" meint dabei eine feste abmachung und kein sich davor drücken)
  • eine entsprechende extrinsiche motivation (= äußerer anreiz) für bestimmte kriterien (z.B. selbstständig, in einer bestimmten zeit, erst mal ohne hilfe,...)
  • ein eigener arbeitsplatz (ganz wichtig!!!) ohne störungen von außen!!!
  • ein konstruktiver umgang mit fehlern. nicht vergessen, die kinder lernen das ganze erst noch, sind noch keine profis und nicht umsonst heißt es "aus fehlern lernen" - auf jeden fall vorwürfe und den aufbau von druck und angst vermeiden!

ach ja, vielleicht einfach mal den lehrer auf die schwer zu bewältigende hausaufgabenmenge ansprechen und wenn es nur als rückmeldung ist. und sich evtl. mal mit anderen eltern aus der klasse kurz schließen, wies denen ergeht.

falls du was davon ausprobierst lass mich wissen ob sich was verändert hat.

althaus 
Fragesteller
 05.06.2010, 05:53

Natürlich kann man das Gespräch zum Lehrer suchen, nur wird er sagen, daß die anderen Kinder keine Probleme haben und somit das Problem dann bei meinem Kind zu suchen ist. Was habe ich denn davon. ...welche Eltern rennen denn zu den Lehrer um dies zu vermitteln. Ich kenne jede´Menge Eltern, die ihr Kind lieber zu einer Hausaufgabenhilfe schicken, statt dies mit dem Lehrer zu besprechen. Ich wiederhole: Welche Eltern geben denn gerne zu, daß das Kind den Stoff nicht packt oder Probleme hat? Viele Eltern sind sogar verlogen. Behaupten, daß das Kind keine Probleme hat und geben aber Nachhilfe.

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flunra39  05.06.2010, 11:07

deine Antwort ist differenziert in vielen Teilen. Noch nicht erwähnt aber hast Du die deutsche Halbtagsschule, in der von der Struktur her nicht entsspannt EnTSPANNNUNG - -ANSPANNUG-Zeiten sich ergänzen, sondern nur halbtags gepaukt werden kann, zweitens hast Du nicht erwähnt, dass Lehrkräfte i.d.R. keine Praxis mit Differnzierung im Unterricht haben sondern gegen alle wissenschaftl. Einsicht frontal vorgehen und drittens hast du nicht erwähnt, dass viel zu früh selektiert und deshalb benotet wird - was entwicklungspsychologisch Unfug ist -u.a.m.

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Habe meinem Sohn während der Grundschulzeit immer bei den Hausaufgaben untertsützt. Mir die Zeit genommen, ihm die Dinge zu erklären, welche sich für ihn als schwierig darstellten. Der Lehrer wickelt seinen vorgeschriebenen Stoff ab und hat im Einzelfall nicht die Zeit dazu, jedem Schüler alles genau zu erklären. Da ist auch das Elternhaus gefragt. Die Schüler sind im allgemeinen nicht zu dumm, von Ausnahmen abgesehen, den Lehrstoff zu verstehen. Was ich eher als Problem sehe ist die Tatsache, dass es für die Kinder zu viel Ablenkung gibt. Sei es durch das Fernsehen, Spielkonsolen, Computer usw. Viele Kinder beschäftigen sich mehr mit diesen Dingen, als mit den Hausaufgaben. Das muss mal so gesagt werden. Dann fragt man sich, woher die Lerndefizite kommen ? Manche Eltern sind froh, wenn sich ihre Kinder mit anderen Dingen beschäftigen und sie ihre Ruhe haben., sich nicht auch noch um den Schulkram kümmern müssen.

Meine Schwester machte immer stundenlang mit meinem Vater zusammen ihre Hausaufgaben.

Als ich zwei Jahre später soweit in der Schule war, machte ich sie innerhalb weniger Minuten alleine (sehr zum Verdruß meiner Schwester und zum Erstaunen meiner Eltern).

Daraus folgt: es gibt schlaue und dumme Kinder.

Der Stoff ist nicht zu schwierig, einige Kinder sind einfach zu blöd.

So einfach ist das nicht. Die Anforderungen sind gerade bundesweit auf "Kompetenzen" angepasst worden - die Lehrpläne beschreiben genau, was ein Kind beherrschen soll, es wird viel Wert auf Anwendung gelegt. Somit kann sich jedes Kind individuell entwickeln. Sicher sind Kinder nicht "dümmer" als früher - sie sind anders: Die Menschen ändern sich im Laufe der Zeit - nichts bleibt, wie es war. So lange es keine Ganztagsschulen gibt, werden auch die Hausaufgaben bleiben. Von der Gehirnforschung her, müssen Inhalte angewendet und variiert werden, dann werden sie mit bekannten Strukturen verknüpft. Eltern haben dabei eine wichtige Funktion - sie brauchen den Kindern nicht Neues beibringen, aber im Rahmen ihrer Fürsorge für ihre Kinder zu sorgen. Ein "Ohr" für die Nöte und Erfolge sind wichtig. Interesse am Leben und Tipps für die Kinder erhöhen die Sozialkompetenz und stärken die Familie. Schule und Elternhaus arbeiten zusammen und bereden ihre Aufgaben. Ein reger Austausch ist wichtig. Weder Schule noch Eltern allein können ihre Ansichten durchsetzen.