Schlägereigeschichten?


20.03.2024, 15:35

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5 Antworten

Puh das ist ewig her 20 jahre bestimmt schon. Da war ein typ der mich ständig fertig machte mit sein Freunden , ohne Grund. Ich bin dem aus dem Weg gegangen , kein bock auf stress aber er kam jedesmal wieder an. Das ging so etwa 1 Jahr. Eines Tages , ich seh ihn alleine auf der Straße und dann hab ich ihn zu Boden geworfen und sein Kopf immer wieder auf den Asphalt geschlagen. Hab richtig rot gesehen und nicht aufgehört. Ich wollte das er ein für alle mal kapiert, mich in Ruhe zu lassen. Die Polizei kam und hat mich von ihm runter gezogen, beide mit zur wache. Ich hab mich entschuldigt beim Beamten, wir wurden getrennt verhört und hab ihm meine Situation erklärt. Was alles passiert ist usw.

Sein Kollege kam aus dem Nebenzimmer und zeigte den Vogel. Musste ich schmunzeln, weil ich verstanden wurde. Ich durfte gehen, der andere war noch da und war nichts weiter gekommen.

BlackSoul818  20.03.2024, 15:39

Ach und danach ließ der mich auch in Ruhe.

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Mugendoboy  03.04.2024, 23:05
@BlackSoul818

Na, das ist doch ein gutes Ende. Die Polizei hat verstanden, was Sache ist und die Sache aus Opportunitätserwägungen auf sich beruhen lassen. Aus meiner Sicht die einzig wahre Lösung. Wäre doch Unsinn, wenn noch Opfer zu Tätern macht.

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Ich hatte, wenn ich mich richtig erinnere, einige Situationen, in denen mich geprügelt habe oder in denen es kurz davor war, meist um mich zu verteidigen, aber manchmal habe ich es auch drauf angelegt. Meine erste ernsthafte Prügelei war als ich etwa 10 war bei einem Ferienlager, meine letzte körperliche Auseinandersetzung mit 23 auf einem Volksfest.

Ich war als Kind mal in einem Ferienlager und wir spielten verstecken. Wir waren in so einer Art Sandgrube und ein etwa 7 Jahre alter Junge sprang auf meinen Rücken und sagte „hoppehoppe Reiter“. Er schlug auf meinen Rücken und als ich unter seinem Gewicht auf den Boden fiel umklammerte er mich, nahm mich in den Schwitzkasten und schlug mir ins Gesicht. Andere Jungs feuerten ihn dabei an. Das hat mich sehr gekränkt, weil er jünger und kleiner war, diese feige Ratte. Und er hat mir so weh getan, dass ich heulen musste.

Später auf dem Gymnasium dann hat mich ein Junge gemobbt, der eine Klasse unter mir war. Mit ihm bin ich dreimal in Handgreiflichkeiten geraten, nachdem er mich fast täglich provoziert, beleidigt, angerempelt, bespuckt und getreten hat. Er hat mich oft als „Fetty“ beschimpft, weil ich ziemlich übergewichtig war. Er hat sich immer wieder vor mir aufgebaut und mir mit Schlägen gedroht. Dann gab ein Wort das andere, es wurde geschubst und meistens ist irgendjemand dazwischengegangen oder er hat aufgehört.

Ich habe sehr darunter gelitten, dass ich mich nicht wehren konnte. Er hat mich im Bus immer festgehalten, um zu verhindern dass ich aussteige. Ein Klassenkamerad hat mich dann mal mit zum Karate genommen. Damals gab es eine neue Disziplin in unserer Kampfsportschule, Mugendo-Karate, ein Vorläufer von Kickboxen. Und das hat mir gut getan: Ich habe abgenommen und gelernt, mich zu verteidigen.

Als ich 12 oder 13 war habe ich zum ersten Mal zurückgeschubst als dieser Blödkopp mir den Schulranzen vom Rücken ziehen wollte. Dann kam ihm ein älterer Junge zu Hilfe und hat mich über den Schulhof gezogen und in ein Gebüsch geworfen. Ich konnte nichts machen. Der Typ hatte starke muskulöse Arme, sein Onkel war Türsteher, von dem hat er fiese Tricks gelernt und er hat mir gleich mal die Handgelenke verdreht. Das hat sauweh getan.

Dann hat mir mal ein Idiot aus meiner früheren Grundschulklasse völlig grundlos mehrfach ins Gesicht geboxt. Der war eifersüchtig, weil ich mit einem netten Mädel verabredet war, auf das er auch scharf war. Als ich mit dann mit ihr traf und er wieder auftauchte und mich beleidigte, habe ich ihn in eien Strauch geschubst und ihm in den Hintern getreten. Das hat gesessen.

Doch danach wurde ich immer stärker und irgendwann dann hatte ich eine Schlägerei mit dem Typen, der mich gemobbt hat. Ich muss sagen, durch den Sport fühlte ich mich immer stärker und männlicher und habe mir oft vor dem Einschlafen gedacht, dass es früher oder später kracht.

Er hat mich in der Umkleidekabine beim Sport von hinten angerülpst und gerempelt und dann habe ich mich mit ihm geschlagen. Ein Freund von mir hat uns auseinandergezogen. Er hatte danach eine blutige Nase und ich habe gehumpelt.

Dann hat mal ein älterer und größerer Junge meine Sportsachen grundlos auf den Boden geworfen. Den habe ich zusammengeboxt und ihm dabei mit einem Kick die Rippen geprellt.

Dann bin ich mal an einem Samstagabend mit dem Mobber zusammengeraten und habe ihn in eine Hydrokultur gelegt. Worüber die Dorfjugend noch wochenlang sprach.

Ein türkischer Mitbürger hat mich mal nach einer Auseinandersetzung vor einer Eisdiele in Gegenwart meiner Freundin auf den Boden geschleudert. Das endete mit einer leichten Gehirerschütterung und einem Besuch in der Ambulanz für mich.

Und das letzte Mal war in meiner Studentenzeit als ein gerade so nicht mehr Halbwüchsiger aus dem ländlichen Raum meine Freundin angemacht hat. Mit dem bin ich dann mal vor die Tür gegangen und habe das auch so geklärt, dass er gemerkt hat, dass er sich mit dem Falschen angelegt hat,

Ich muss sagen, das alles ist nun schon über 30 Jahre her und so im Nachinein, na ja, sehe ich es mit einem Schmunzeln aber auch mit einem Grübeln. Ich muss schon zugeben, dass es sich wie eine Genugtuung anfühlte, nach allem, was ich eingesteckt habe auch mal zeigen zu können, wo die Grenzen sind. Allerdings habe ich auch nie jemanden so gekloppt, dass er ins Krankenhaus musste. Tränen und Wunden gab’s schon, aber dann war auch wieder gut. Kein Hass und kein Nachtreten.

Wegen so einem Scheiß passiert so viel. Und es ist leider eine andere Zeit, viel brutaler, mit Messern und so. Mein Credo daher: Mobbing und Gewalt in den Ursachen ersticken.

Es ist durchaus okay, wenn Jungs in einem fairen sportlichen Kampf ihren Mann stehen. Aber der Spaß hat ein Ende, wenn es um Waffen oder bleibende Verletzungen geht. Das braucht niemand.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Als Schüler habe ich immer die Kumpels beneidet, die ab und zu mal in Schlägereien verwickelt waren.

Irgendwie habe ich mich immer von den anderen ausnutzen lassen und wurde daher auch fast nie verprügelt. Und wenn mich jemand verprügeln wollte, dann kam meist mindestens ein anderer, der sich drohend vor meinen Gegner stellte und sagte: "Lass den in Ruhe, sonst kriegst du mit mir zu tun".

Wenn mich dann doch mal jemand verprügeln wollte, brauchte ich nur wegzulaufen. Der Angreifer hatte meist keine Lust, mehr als zehn Meter hinter mir herzulaufen. Und wenn mich dann doch jemand verprügelte, dann erlebte er bei mir doch recht wenig Gegenwehr, so dass er sich beim nächsten Mal doch ein anspruchsvolleres Opfer suchte.

Als Erwachsener musste ich dann boxen gehen, um meine Neigungen befriedigen zu können. Regelmäßiges Sparring ist für mich Pflicht, auch wenn ich nur selten an einen Sparringspartner gerate, der schlechter ist als ich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Mugendoboy  05.04.2024, 14:28

Was Du beschreibst kommt aus meiner Beobachtung nicht selten vor: Die meisten Jungs, die mal eine Prügelei hatten, verlieren gleich beim ersten Mal die Lust, zum einen weil es wehtut und zum anderen, weil es kein tolles Gefühl ist, wenn jemand einem auf die Bolle haut und andere sich dabei amüsieren und dann noch über Dich ablästern, wenn Du mit schmerzverzerrtem Gesicht über den Schulhof humpelst.

Aber ich kenne es auch von anderen, die erzählt haben, dass sie sich mal gekloppt haben wollen. Irgendwie hat es in unseren archaischen Vorstellungen schon was mit Mut und Männlichkeit zu tun, auch wenn es total sinnbefreit, primitiv und doof ist. Aber vielleicht macht genau dieses Stumpfe den Reiz aus.

Jedenfalls finde ich sehr sympathisch, dass Du boxt und Dich beim Sparring austobst. Das habe ich auch lange gemacht und es macht einfach Spaß. Und ich mache es auch trotz meines fortgeschrittenen Alters noch mit Wonne.

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Unzählige… Mittlerweile bin ich aber nur noch im Kampfsport in sowas verwickelt in der Regel. Die letzte außerhalb des Kampfsports ist schon bestimmt schon 4 Jahre her.

MrRelevant 
Fragesteller
 20.03.2024, 15:35

Würdest du behaupten du ziehst so Situationen mit Stress an?

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18Chris98  05.04.2024, 15:21
@MrRelevant

Nein. Ich denke jeder kann irgendwann in solche Situationen kommen und dann muss man halt entscheiden ob man es macht oder nicht. Manchmal ist es meiner Meinung nach unausweichlich, wenn man sein Gesicht nicht verlieren will.

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MrRelevant 
Fragesteller
 20.03.2024, 16:37

Was ist deine Meinung zu dem Ganzen nach all den Erfahrungen?
Sind Schlägereien unausweichlich zu machen und was sind die Konsequenzen wenn man sich vor dem Kampf drückt?

Hast du dich mal vor nem Kampf gedrückt?

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18Chris98  20.03.2024, 16:47
@MrRelevant

Naja was heißt gedrückt. Ich versuche und versuchte immer wenn es ging sowas zu vermeiden, aber wenn mich jemand schlägt, dann schlage ich zurück. Wenn irgendwelche Idioten mich anlabern gehe ich weiter. Es ist teilweise unausweichlich, ich werde halt selten in sowas verwickelt, als Kampfsportler. Dafür muss ich halt Kampfsport etc machen. Also ist es irgendwie unausweichlich.

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Nur eine . Ist aber paar Jahre her... War in einer Bar und ich war mit zwei Frauen dort, das hatte offensichtlich einem anderen, der naja absolut voll war Missfallen... Dann hat der mich angemacht, wollte zuschlagen aber war bei seinem Zustand Jetzt nicht schwer ihn auf den Boden zu legen... Kam dann auch Polizei. Aber die anderen Gäste haben genügend ausgesagt so dass ich mein Abend fortsetzen konnte...

Mugendoboy  05.04.2024, 14:32

🤣 Gleich mit zwei Frauen. Na kein Wunder, dass der neidisch war. Aber im Ernst: Solche Typen wie den braucht die Welt wirklich nicht. Aber nachdem er schon angetrunken war, hat er ja förmlich darum gebeten, dass Du ihn umstupst. Also: Gut gemacht! Wie haben denn Deine beiden Begleiterinnen darauf reagiert? Haben sie Dir wenigstens einen auf den Schrecken ausgegeben?

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