Scheidungskinder: suchen sie im Erwachsenenalter den Kontakt zum verschollenen Elternteil?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Nein, ich habe den Kontakt nicht gesucht 75%
Ja, ich habe den Kontakt gesucht 25%

6 Antworten

Ja, ich habe den Kontakt gesucht

Manche wollen das und manche nicht, ich (30) kenne aus meinem Freundeskreis beides. Oft hat das eine Elternteil das andere so schlecht geredet, dass die Kinder dachten, der Vater oder die Mutter sei ein Monster.

Bei mir war es etwas anders. Ich bin bei meinem Opa aufgewachsen aus verschiedenen Gründen auf die ich nicht näher eingehen will (er hatte das Sorgerecht gehabt), Kontakte insbesondere zur Mutter hatte er trotz entsprechender Versuche ihrerseits komplett abgeblockt. Versuche von Verwandten, den Kontakt zwischen ihr und mir ohne sein Wissen herzustellen, hat er ebenfalls unterbunden. Und er hat mir selbst, wie hinterher herauskam, ganz viel Mist erzählt bzw. Dinge anders dargestellt, wie sie waren - ich habe es als Kind und Jugendlicher und bis vor ein paar Jahren noch geglaubt gehabt, weil ich keinen Gegenbeweis hatte und lebte in dem "Glauben", meine Mutter wolle nichts von mir wissen.

Mein Opa starb, als ich Anfang 20 war und ich habe mit 28 Jahren den Kontakt zu meiner Mutter gesucht - und gefunden. Allerdings steckte da meine Freundin dahinter. Ich wollte das anfangs nicht, weil ich Angst hatte und dachte, sie wolle mich nicht sehen und dass der Opa doch Recht hatte. Es war aber nicht so. Sie hat mir sogar die ganzen Briefe gezeigt, die sie meinem Opa für mich schickte bzw. in denen sie wissen wollte, wie es mir geht - der Opa hat sie ihr direkt zurückgeschickt und mit bösen Kommentaren "ergänzt". Seine Handschrift habe ich sofort erkannt.

Der Kontakt ist sehr gut und wir haben uns ausgesprochen, sie hat mich herzlich aufgenommen und hat nach eigener Aussage nicht damit gerechnet, dass sie mich jemals wieder sehen werde. Inzwischen wohnen wir sogar unweit voneinander und sehen uns fast täglich, meine Freundin und ich beziehen sie komplett mit ein und umgekehrt. Wir holen irgendwie alles nach und es ist ein tolles Verhältnis und eine Bereicherung, ich merke auch dass ich wohl menschlich stark nach ihr gehe ... aber es war für mich nicht einfach mitzubekommen, dass ein großer Teil dessen was ich durch den Opa geglaubt habe indirekt auf Lügen oder auf Schutzbehauptungen aufgebaut gewesen war - mein Opa hat einiges zu seinen Gunsten verändert, auch wenn er mir alles gegeben hat was er konnte und es an nichts gefehlt hat. Ich hatte bei ihm eine sichere Kindheit und Jugendzeit, meine Mutter sagt selber, die hätte sie mir wahrscheinlich so nicht geben können. Aber andererseits hat mein Großonkel vor Jahren schon vorsichtig formuliert, der Opa ist ein guter Mensch, aber glauben darf man ihm nicht alles. Heute weiß ich, was Onkel Rudi sagen wollte. Er hatte übrigens zu meiner Mutter über Jahre heimlich Kontakt, hat ihr erklärt wie es mir geht, ihr gelegentlich Fotos von mir geschickt und sie in den 90ern finanziell bei ihrem Lehramtsstudium unterstützt - sie ist eine sehr gute Lehrerin geworden.

Von meinem VAter weiß ich nicht viel bzw. noch nicht mal, ob er überhaupt noch lebt. Vor Jahren hat er mich mal aufgesucht, als der Opa starb und wollte Geld haben. Als er merkte, dass weit weniger wie gedacht da ist, war er beleidigt, bedrohte uns alle und ist nicht mehr gekommen. Ich habe ihn damals aus meiner Wohnung geworfen. Diese Begegnungen zeichneten das Bild eines völlig zerrissenen Mannes auf dem absehbaren Endspurt seines Lebens. Meine Eltern waren damals schon Jahre getrennt und die Scheidung war durch, er war meiner Mutter mehrfach fremd gegangen und heute ist sie der Meinung, den falschen Mann geheiratet zu haben - ich kann ihr nur beipflichten. Mir wurde von einigen übereinstimmend bestätigt, dass er gesagt haben soll es wäre besser, ich wäre tot oder gar nicht geboren worden oder als Kleinkind gestorben - aber genug davon.

Nein, ich habe den Kontakt nicht gesucht

Ich hab es damals öfters versucht allerdings vergeblich, deswegen hab ich aufgehört den Kontakt zu suchen und im Endeffekt hat mein Vater ja much verlassen. Ich finde dass er nicht da war als ich ihn brauchte (so im Jugendalter und Kindheit), dann werde ich auch ohne ihn weiter leben können.

Die Beantwortung dieser Frage erzwingt eine persönliche Offenbarung. Du hast nicht dargestellt, weshalb dies für dich wichtig sein könnte. Dies wirkt wie ein Schuß ins Blaue. Was soll das?

Manche suchen den Kontakt, manche wollen keinen Kontakt.

Manche lassen einen möglicherweise entstehenden Kontakt dann auf Dauer (oder nur zeitlich begrenzt) zu.

Meine Geschwister hatten den Kontakt nicht gesucht. Sie hatten in meinem Vater eine Vaterfigur gefunden.

Nein, ich habe den Kontakt nicht gesucht

nein ich würde meine Mutter niemals kontaktieren, ich verzeihe ihr das nicht mehr dass sie wo ich 10 Jahre war mit einem neuen Freund durchgebrannt ist und mich und meinen Vater zurückgelassen hat und niemals mehr auf die Idee kam Kontakt aufzunehmen...wollte da Sorgerecht damals auch noch via Jugendamt meinem Vater wegnehmen und das ich direkt zu ihr und dem neuen Freund ziehe, nein so sicher nicht