Rolle des Mannes im Erzieherberuf?

2 Antworten

Meine persönlichen Erfahrungen sind, grundsätzlich Niemand etwas gegen männlicher Erzieher hat, solange sie nicht die eigenen Kinder erziehen. Die erste Frage die kam, als im Kindergarten ein männlicher Erzieher zum Praktikum erschien war ungefähr wie folgt: "Der geht aber nicht allein mit meinen Kindern aufs Klo?" Nach meiner Meinung sagt dieser Satz genug aus.

In wie weit Erzieher überhaupt eine Vorbildfunktion ausüben, kann ich nicht sagen. Nach meiner Auffassung sollen sie die Erzieher sich um meine Kinder kümmern, da meine Frau und ich damit beschäftigt sind für Nahrung und ein Dach überm Kopf zu sorgen. Wir erwarten von den Erziehern eigentlich nur, dass unsere Kinder am Ende der Betreuung noch Leben.

Wie wichtig Männer in diesem Beruf sind? Keine Ahnung; die letzten Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte gab es keinen Männer in diesem Beruf und trotzdem haben sowohl Männer und Frauen ihre eigenen Persönlichkeiten entwickelt; einige wurden konservativ, andere aufgeklärter. Einige wurden zu Trotteln, andere zu vernünftigeren Menschen.

Ich denke die Akzeptanz nimmt zu.

Vor paar Jahren war es für viele undenkbar, weil es ein von Frauen dominierter Beruf war. Genauso wie es jetzt auch mehr männliche Pfleger gibt als damals.

Bei Männern gibt es leider immer mehr Vorurteile als bei Frauen. Man unterstellt ihnen irgendwelche bösen Absichten. Aber das ist pauschalisiert, auch Frauen können Kinder missbrauchen oder misshandeln.

Eltern haben wohl immer noch solche Befürchtungen und vertrauen Erzieherinnen mehr. Man spricht ihnen mehr Empathie und Fürsorge zu. So zumindest meine Erfahrung.

Ist ja auch so in der Pflege, also die Branche in der ich arbeite. Prinzipiell gilt gleichgeschlechtliche Pflege. Aber wenn ich als Frau Männer pflege, ist das kein Problem. Anders herum schon ein massives.

Dabei hat das Geschlecht nichts damit zu tun. Auch nicht die Sexualität, ich z. B. Bin lesbisch. Aber dadurch stehe ich ja nicht auf jede Frau, bei Männern genauso.

Missbrauch/Misshandlung ist eine Form der Macht Ausübung die von jedem ausgehen kann.

Ich denke schon, dass Kinder auch männliche Vorbilder brauchen. Grade Jungs können sich vielleicht besser mit ihm identifizieren. Sei es wegen ähnlichen Themen/Interessen, z. B. Fußball, ich habe noch keine Erzieherin gesehen die wirklich richtig Fußball mit den Kids spielt. Vielleicht bisschen passen, aber mehr nicht. Erzieher hingegen schon.

Hat jetzt nicht unbedingt etwas mit dem Geschlecht zu tun, aber so ist eben meine Beobachtung.

Und da lernt man ja auch viel über Teamwork, Fairness, Zusammenhalt etc. Der Erzieher kann also den Kindern auf die Weise viel vermitteln.

--> Lernen am Modell nach Aber Bandura

Ich denke es ist wichtig, dass Kinder früh Diversität erfahren. Also sehen das nicht jeder gleich ist etc., damit sie später auch eher tolerant sind.

Erzieher sollen gut sein im pädagogischen Umgang mit Kindern. Das Geschlecht ist egal.

WatchingTheSky  10.06.2022, 13:04

Gute Antwort!

Nur diesen Teil wollte ich kurz kommentieren:

Ich denke schon, dass Kinder auch männliche Vorbilder brauchen. Grade Jungs können sich vielleicht besser mit ihm identifizieren. Sei es wegen ähnlichen Themen/Interessen, z. B. Fußball, ich habe noch keine Erzieherin gesehen die wirklich richtig Fußball mit den Kids spielt. Vielleicht bisschen passen, aber mehr nicht. Erzieher hingegen schon.

Meiner bisherigen Erfahrung nach sind männliche Erzieher (und ich selbst auch) nicht unbedingt "typisch männlich". Ich z.B. interessiere mich nicht wirklich für Fußball, bin handwerklich nicht besonders begabt etc. und finde eher Dinge wie Musizieren, Malen und Schauspiel interessant.

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