Rettungsdienst und ihre Arbeitszeiten?

4 Antworten

Jede Arbeitsstelle, egal wo du anfangen möchtest später, hat eigene Dienstzeiten. Die von der Feuerwehr haben solche, die vom DRK haben wieder andere..
Die genauen Zeiten kann man hier nicht nennen.
So wie überall. Jeder Supermarkt oder jedes Krankenhaus hat andere Dienstzeiten.

Von Experte SaniOnTheRoad bestätigt
ich habe vor nach der 10 klasse als Retungssanitäter zu arbeiten

Dann kommst du entweder sehr spät aus der 10. Klasse oder hast dich bisher noch überhaupt nicht über den Job informiert.

Minderjährig und ohne Führerschein im Rettungsdienst zu arbeiten, ist ausgeschlossen. Richte dich eher darauf ein, dass du erst einen Job bekommst, wenn du einen Führerschein hast, mit dem du 5t schwere Rettungswagen fahren darfst. Also nach dem normalen Autoführerschein nochmal zur Fahrschule gehen.

ich habe Gelsen das man Schichten hat die man machen muss z.B 3 mal die Woche 12 Stunden Dienste

Ja, kann passieren. Und die nächste Woche dann 5 solche Dienste, weil du ja im Durchschnitt auf deine 48 Stunden pro Woche kommen musst.

kann man sich das aussuchen

Wenn du einen Bürojob annimmst, kannst du dir dann deine Arbeitszeiten aussuchen? Wenn du in einer Woche lieber Montag+Dienstag frei möchtest und dafür lieber Samstag+Sonntag arbeiten möchtest?

Nö, der Chef sagt wann er dich braucht, und genau dann hast du auch da zu sein. Die genauen Modelle, ob es da einen regelmäßigen Rythmus gibt und wie lange im Voraus du deinen Dienstplan erfährst, das unterscheidet sich von Chef zu Chef.

Prinzipiell muss der Rettungsdienst eben auch nachts, an Sonntagen und an Weihnachten zuverlässig funktionieren. Das Jahr hat 365 normale Arbeitstage. Wenn du dich für die Arbeit im Rettungsdienst entscheidest, entscheidest du dich auch dafür, dass du nachts, an Wochenenden und an Feiertagen arbeiten wirst.

Wenn du immer am Wochenende frei möchtest, ist der Rettungsdienst definitiv der falsche Job für dich. Dann musst du dir eine Arbeit suchen, die am Wochenende nicht gebraucht wird.

und wie sieht das aus mit Familie

So, wie man sich damit arrangiert: Die Familie wird damit klarkommen müssen, dass eben auch mal ein Sonntagsausflug oder ein Heiligabend ohne dich stattfindet. Wie bei anderen Berufen eben auch, die an Sonn- und Feiertagen gemacht werden müssen (z.B. Krankenpflege, Feuerwehr, Polizei, Gastronomie...). Das ist eine Entscheidung, die du mit der Berufswahl triffst.

ich will ja auch noch Zeit mit meine Familie oder Freundin haben.

Du wirst jetzt komisch gucken, aber: Wie du dein Privatleben organisierst, ist nicht das Problem deines Arbeitgebers. Du bist da um zu arbeiten, nicht um möglichst viel Freizeit zu haben. Ja, ich weiß: Ist heutzutage für viele junge Menschen eine seltsame Vorstellung.

Letztendlich: Die Woche hat 168 h. Wenn du einen Job mit 48 h/Woche annimmst, ist klar dass du weniger Freizeit hast als in einem Job mit 38,5 h/Woche. Aber es bleiben auch im Rettungsdienst 120 h Freizeit, mit der du machen kannst, was du willst. Und es ist auch wirklich Freizeit: Du nimmst keine Arbeit mit nach Hause. Niemand erwartet von dir, dass du abends noch schnell ein Meeting vorbereitest. Dass du nach Dienstende noch Fragen von Chef und Kollegen beantwortest. Sondern du kannst wirklich deine Arbeitsstelle verlassen und bis zum nächsten Dienstende komplett ghosten. Das ist in vielen anderen Berufen nicht so.

Und die Freizeit ist eben anders verteilt. Du hast eben auch mal Mittoch, Donnerstag und Freitag frei. Dann, wenn andere arbeiten.

Das kann man auch als großen Vorteil sehen. Ich kann im Wald mountainbiken gehen, wenn dort kein Sonntagsverkehr ist und ich die Wege für mich allein habe. Wenn ich zum Arzt gehen oder z.B. einen Behördengang erledigen muss, kann ich das genau dann machen, wenn die meisten Leute arbeiten und ich deshalb schneller drankomme. Für mich hat dieser "lange Behördendonnerstag" überhaupt keine Bedeutung, weil ich ja auch wann anders einfach hingehen kann.

Oder mit der Freundin (als ich noch eine hatte) ins Thermalbad gehen: Das macht man dann eben unter der Woche vormittags, wenn dort kaum Leute sind und sogar der Eintritt günstiger ist. Oder einfach mal an einem freien Montagmorgen miteinander im Bett kuscheln (und sonstige gemeinsame Aktivitäten), wenn man weiß dass gerade die ganze Welt aus den Federn kriecht und zur Arbeit geht... Das hat was! Es setzt halt voraus, dass diese Freundin auch zu solchen Zeiten frei hat ;)

Also ich empfinde die Work-Life-Balance im Rettungsdienst nicht als schlecht. Sie ist eben anders als in einem normalen 9to5 Job.

Aber ganz ehrlich: Ich würde keinen 9to5 Job machen wollen. Ich will nicht nur dann Freizeit haben, wenn auch die ganze restliche Welt Freizeit hat. Dann gibt es doch nur überall Stau und Gedränge. Ich gehe sogar gerne am Sonntag arbeiten, dann gehen mir schon nicht die vielen Leute auf den Senkel.

Also: Es kommt immer drauf an, wie man damit umgeht. Dass die Arbeit im Rettungsdienst einige Besonderheiten mit sich bringt, mit denen man sich eben arrangieren muss, ist jedem schon im Voraus klar.

zum einen kannst du nach der zehnten Klasse noch gar nicht als RS arbeiten, weil man dafür volljährig sein muss und zum anderen sind die Schichtmodelle dermaßen verschieden, von 24h- Diensten, über 12h-, oder 8h- Diensten bis hin zu noch spezielleren Modellen, auch die von dir angesprochenen Flexibilität der Dienstplangestaltung, das kann dir hier keiner abschließend beantworten.

Von Experte RedPanther bestätigt

Hi,

ich habe Gelsen das man Schichten hat die man machen muss z.B 3 mal die Woche 12 Stunden Dienste

Ja, Rettungsdienst ist Schichtarbeit - und zwar Wechselschicht par excellence. Mit einer 36-Stunden-Woche hättest Du einen extremst arbeitnehmerfreundlichen Arbeitgeber gefunden - oder arbeitest nur Teilzeit mit entsprechenden Verdiensteinbußen.

Die zulässige Höchstarbeitszeit von 48 Wochenstunden wird im Rettungsdienst regelhaft ausgereizt - da wären wir schon bei vier 12-Stunden-Diensten die Woche; bei kürzeren Schichtzeiten (im Krankentransport üblich) entsprechend mehr Dienste.

Je nach Dienstplanmodell hat man auch mal mehr Dienste - dafür gibt es dann in einer Folgewoche weniger Dienste.

kann man sich das aussuchen

Kurz und knapp: Nein.

Der Dienstplan wird nach Bedarf erstellt und die Dienste entweder frei nach Bedarf oder durch einen Rahmendienstplan zugeteilt.

wie sieht das aus mit Familie ich will ja auch noch Zeit mit meine Familie oder Freundin haben.

Ehrlich? Wer auf freie Wochenenden, keine Feiertagsdienste, keine Schichtarbeit und einen planbaren Feierabend Wert legt - der ist im Rettungsdienst fehl am Platz.

Man wird zwangsläufig sehr viel mehr Zeit auf der Arbeit verbringen, als in einem 9-to-5-Bürojob. Einen planbaren Feierabend gibt es nicht. Kommt kurz vor der Ablösung ein Einsatz rein, wird man diesen fahren - egal, ob man danach noch etwas vor hat oder nicht.

Eine gute Work-Life-Balance im eigentlichen Sinne wirst Du hier nicht finden.

ich habe vor nach der 10 klasse als Retungssanitäter zu arbeiten alleine aus dem Grund das ich gerne Menschen helfe und ich gerne auch im Team Arbeite.

Auch wenn es mir eigentlich fern liegt, Menschen zu demotivieren: Chancen brauchst Du dir unter den gegebenen Umständen keine auszumalen.

Zum einen ist der Rettungssanitäter lediglich eine Qualifikation im Umfang von 520 Stunden, zum anderen werden für den Beginn des Fachlehrgangs 17 Jahre als Mindestalter festgelegt, für den Abschluss und die Tätigkeit i.d.R. 18 Jahre.

Minderjährige werden aufgrund der Vorgaben des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG) schlicht und ergreifend kaum bis gar nicht eingestellt.

Ohne Führerschein, mind. Klasse B, besser Klasse C1, wird es mit einer Einstellung grundsätzlich nichts werden.

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter (als richtige, dreijährige Berufsausbildung - wichtiger Unterschied) wäre ohne Mindestalter möglich - aber auch hier scheitert es schon an dem Jugendarbeitsschutzgesetz und dem Führerschein.

Davon abgesehen herrscht absolut kein Bewerbermangel für die NFS-Ausbildung: zehn Bewerbungen pro Ausbildungsplatz sind die Regel, nicht die Ausnahme. Und da werden flächendeckend diejenigen bevorzugt, die volljährig sind, die Qualifikation zum Rettugssanitäter und den Führerschein Klasse C1 schon in der Tasche sowie ein, zwei Jahre Berufserfahrung im Rettungsdienst haben.

Fazit

Volljährigkeit, Führerschein Klasse C1 und Qualifikation zum Rettungssanitäter wären der Einstieg in den Rettungsdienst - ob es was für dich ist, stelle ich einfach mal als Frage in den Raum.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent