Reifegas Ethylen?
Guten Tag alle zusammen,
Ich hab rein aus Interesse ein Experiment daheim mit Bananen und Äpfeln durchgeführt. Mich hat ein Artikel, den ich gelesen hab dazu veranlasst. So wurde beschrieben, dass man Bananen niemals zusammen mit Äpfeln lagern solle, da Äpfel das sogenannte Reifegas "Ethylen" bzw. "Ethen" absondern, was den Reifeprozess benachbarter Früchte initiiert oder beschleunigt.
Nun zu meinen Versuchen: Ich habe insgesamt drei verschiedene Ansätze aufgestellt. In dem ersten habe ich eine Banane an der frischen Luft bei Raumtemperatur abseits von Umwelteinflüssen und anderen Früchten reifen lassen. Im zweiten Ansatz habe ich eine Banane alleine in eine 9 Liter Plastikbox getan und diese luftdicht verriegelt. Im dritten Ansatz habe ich eine Banane zusammen mit einem Apfel in einer 9 Liter Plastikbox luftdicht eingeschlossen.
Nun konnte man nach etwa 1,5 Wochen beobachten, dass die Banane an der frischen Luft schneller braun wurde, als die Bananen in den Plastikboxen. Die Banane, die zusammen mit einem Apfel in einer Box reifte, hatte einige braune Flecken, aber deutlich weniger als die Banane an der frischen Luft. Die Banane, die alleine in einer Box reifte, wies deutlich weniger braune Flecken auf, als alle anderen Bananen.
Soweit so gut. Ich dachte zuerst, dass das mit dem Sauerstoffmangel zu erklären ist, da eine Frucht zum Reifen ja Sauerstoff benötigt, sodass die Banane an der frischen Luft logischerweise am besten reifte, die Banane mit dem Apfel schneller als die alleinige Banane in der Box und langsamer als die Banane an der frischen Luft reifte, da sie ja nicht viel Sauerstoff zur Verfügung hatte, aber durch das Ethylen des Apfels schneller reifte. Und dann dachte ich, dass die Banane, die alleine in der Box reifte am langsamsten reifte.
Jedoch stellte ich fest, dass die Banane, die alleine in einer Box reifte, und die Banane, die zusammen mit dem Apfel in einer Box reifte, deutlich weicher als die Banane an der frischen Luft, obwohl diese nicht so braun geworden sind?
Ich bin verwirrt. Braun gibt doch die Reife einer Banane an, die Weiche bzw. Härte doch auch. Doch wie kann es sein, dass die Banane , die an der frischen Luft gereift ist, nicht so weich ist, wie die Bananen aus den Boxen, obwohl diese viel brauner als die anderen sind??
Entweder ich hab etwas revolutionierendes biologisches Phänomen entdeckt, oder ich bin einfach zu dumm auf die Antwort zu kommen, wobei ich eher letzteres vermute XD
Hat jemand eine Lösung für dieses Phänomen?
Vielen Dank für eure Hilfe. LG
4 Antworten
cool ;-)
WOW! Vielen Dank für dein Sternchen ✭ dass freut mich jetzt wirklich richtig doll ✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭
Eine Lösung habe ich dafür nicht, aber einige Überlegungen.
Die Reifung von Bananen und die Wirkung von Ethen beruht auf verschiedenen Vorgängen und daran sind unterschiedliche Enzyme beteiligt.
- Abbau von Chlorophyll
- Umsetzung der Speicherstoffe in Zucker; Anstieg der Zellatmung; Sauerstoffbedarf, gleichzeitig Erhöhung des CO2-Gehaltes; Äpfel werden z.B. mit erhöhtem CO2-Gehalt gelagert; CO2 hemmt die Ethenbildung
- Abbau von Pektin (Pektin ist ein Bestandteil der Zellwand von Früchten, wird es abgebaut wird die Frucht matschig)
Die Konzentration von Ethen muss in V2 und V3 größer sein, da der Luftaustausch fehlt, der CO2-Gehalt wird steigen.
In V1 gab es genügend Sauerstoff, die Pektine wurden anscheinend nicht so weit abgebaut, dass die Banane matschig wurde. Ich esse zwar nicht oft Bananen, kann mich aber erinnern, dass eine braune Banane noch sehr fest im Fruchtfleisch sein kann. Am Pektinabbau und am Abbau von anderen Zellwandbestandteilen sind wohl noch weitere Enzyme beteiligt, die Herstellung dauert etwas.
http://www.scinexx.de/dossier-detail-215-9.html
Endlich mal eine schöne Frage, mit der so oft geforderten Eigenleistung.
Als Reifen würde ich eher den Übergang von Grün zu Gelb bezeichnen. Das Braunwerden ist dann Altern.
Bananen kommen grün (und gekühlt) nach Deutschland, werden dann aber in Bananenreifungsanlagen intensiv mit Äthylen behandelt, bevor sie in den Handel kommen.
Es kann sein, dass die Reifung, einmal angelaufen, mehr oder weniger von allein weiterläuft. Es kann auch sein, dass Banenen sich selbst mit genügend Äthylen versorgen, wenn die Reifung erst mal begonnen hat.
Respekt übrigens für deine vorbildlich wissenschaftliche Arbeitsweise. Dazu gehört, sich von Rückschlägen nicht aufzuhalten.
Versuche es doch noch mal mit den grünsten Bananen, die du finden kannst. Kann auch sein, dass Apfel nicht gleich Apfel ist.
Vielleicht waren die Bananen aus der Kiste einfach vorher schon etwas weicher und du hasts nur nicht gemerkt?!