Reicht ein Einkommen von 750 Euro zum leben?

21 Antworten

Überlege Dir einfach mal, wie viel Miete plus Nebenkosten (Strom, Wasser, Müllgebühren, Heizung & Co.) Du zahlen musst. Selbst bei einem Zimmer in einer WG sollte das knapp werden mit 750 € Einkommen.

Bei einem Harzt4 Empfänger werden beispielsweise die Miete plus gewisse Nebenkosten sowie eventuell weitere Leistungen (wie Zuzahlungen zu Heilbehandlungen) übernommen. Diese werden bei Dir zunächst einmal nicht pauschal (von Amts wegen) übernommen.

Vielleicht reicht das + Kindergeld (kann bis 21 erweitern) + vielleicht Unterstützung der Eltern

Du könntest dann in einer 1 oder 2 Zimmer Wohnung leben. Aber dann kannst du dich glücklich schätzen wenn dir am Monatsende mal 30-50 Euro übrig bleiben die dann für deine Zukunft sparen kannst.

Oder bleibst einfach zuhause wo deine Eltern für fast alles aufkommen und könntest im Monat 300 Euro sparen, wo von du dir zum Beispiel ein nettes auto kaufst, oder Bausparen ist auch ganz sinnvoll. Kann gut sein das du ein Hunderter im Monat an deine Eltern abdrücken musst, was aber völlig okay ist. Glaub mir ich kenne ein paar Leute die ziemlich früh ausgezogen sind von zuhause und alle bereuen es.

Mit 25 beginnt man sich Gedanken zu machen über eine Familienplanung man hält immer mehr ausschau nach langfristigen Beziehungen oder will sich mit seiner Freundin verloben. Was dann wenn du das Geld nicht dazu hast, was du eigentlich haben könntest wenn du bloß zuhause geblieben wärst?

Der Gedanke in eine eigene kleine Wohnung zu ziehen und ganz glücklich aber bescheiden zuleben ist sehr verlockend ich weiß, aber alles hat seine Zeit.

also die meisten Studenten haben nicht mehr zum Leben. Es ist knapp, aber es geht, wenn du nicht gerade in einer Großstadt lebst und selbst kochst. Krankenkasse musst du ja auch noch bezahlen. Unser Sohn hat in einer mittelgroßen Studentenstadt 310 Euro für Warmmiete für 1Zi./Du.Kochecke, was am Anfang durchaus reicht. Klar gibt's dafür keinen Luxus, aber die Erfahrung allein zurecht zu kommen ist gut. Ich habe es persönlich nie bereut, habe auch von meinem Lehrlingsgeld gelebt, und das waren noch ganz andere Beträge. Vielleicht kannst du am Wochenende auch irgendwo noch was dazu verdienen. Du kannst preiswert in Secondhand-Läden einkaufen, Angebote wahrnehmen, es gibt viele Veranstaltungen, die nichts kosten. Wenn du wenig hast, schaust du auf andere Werte in deinem Leben, und wenn du weisst, dass du im nächsten Jahr schon mehr bekommst, ist das ein Ansporn. Vielleicht helfen die Eltern oder Verwandte bei der Erstausstattung, die kostet leider auch noch einiges. Versuche nicht mit Ärger daheim auszuziehen sonder im Einverständnis mit deinen Eltern, dann ist manches einfacher. viel Glück.

Anonimaj  20.01.2020, 09:06

Ich sah auch schon im Belgischen Viertel in Köln €200 (oder evtl. darunter) warm.
Auch wenn es evtl. nur 16m² mit Klo im Flur ist, es geht. Und das Belgische Viertel ist nicht "Ossendorf". War sogar mal so beliebt dass ständig bis in die Nacht auf dem Platz Menschen mit auch mitgebrachten Getränken dort Krach machten...
Keine Supermarktbank-Trinker, "normale" Menschen.
Und Möbel kosten nicht die Welt.
Solch eine 70er Marken- Sitzgruppe hier mit Ich glaube 5 Teilen für evtl. €1,50 Endpreis auf Ebay:
https://magasin-berlin.de/3-teilige-rauleder-sitzgruppe-tisch-von-dreipunkt-cor/ Schrankwand von 0 Euro (zu verschenken, nicht nur Klump) bis 20, 40, 100 Euro.
Für 100 Euro z.B. rechteckige dunkle Kuben freischwebend gehalten von dazwischen stehenden Metallständern...
Zuletzt gesehen ein ganzes Schlafzimmer, Schrank, Bett, Nachttische, sehr gute Optik, dunkles mattglänzendes Holz für 0 Euro (jemand will es loswerden) in Ebay Kleinanzeigen.
Einen 3x4m großen Orient-Teppich (ist es auch wenn er nicht Handgeknüpft ist, ist eh ein Gebrauchsgegenstand) für 35-50 Euro.
Eine Marken-Lichtleiste mit 4-5 beweglichen Lampen, Ich glaube was mit "H" und "mann" aus den eventuellen 70ern für evtl. €30.
Oder Messing-Kronleuchter (so etwas ohne große Schnörkel kleines massives dunkles) für evtl. €5. Natürlich kann man auch beides an die Decke schrauben, wenn man wechselnd schalten kann.

Und was Ausbildung und Einkommen generell angeht sollte man diesen Menschen zumindest das Konzept des Frugalismus nennen.
Das bedeutet dass Menschen schon mit der Ausbildung planen z.B. nur bis 30 zu arbeiten, und daher so billig wie nur möglich leben.
1Z-Appartment für warm evtl. €200, nur Leitungswasser, Nahrung für evtl. 60-100 Euro, Hygiene für 10 Euro, Internet idealerweise in der Nähe kostenloses WLAN, Kleidung wird eh nur gekauft wenn etwas defekt ist (auch mit €10.000 im Monat wäre das für mich ein Gebrauchsartikel) und für die Mobilität ein Roller gebraucht für 100-250 Euro plus 37,50 Versicherung pro Jahr. OK, den Preis gibt es erst ab 25. Darunter weiß ich gerade nicht was es kostet.

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Wenn du davon auch noch die Miete zahlen musst bleib lieber bei deinen Eltern sonst bist du ja komplett eingeschränkt, kein Kino, keine Kleidung, kein Kaffee trinken gehen. Da musste ja dann echt auf jeden Cent achten.

...aber du hast Zoff zuhause (haben die meisten mehr oder weniger irgendwann). Und bist erst Lehrling. Also kannst du noch nicht mit einer eigenen Bude rechnen und allem Mach erst deine Lehre fertig - dann wirst du, falls du von deinem Betrieb übernommen wirst, ein Gehalt bekommen, von dem du vernünftig leben kannst. 750 reichen vielleicht für ein kleines WG-Zimmer und eine äusserst anspruchslose Lebensweitse, wo du beim Einkaufen (nicht bei EDEKA!) jeden Cent umdrehen und für ein Fahrrad lange sparen müsstest - aber ich denke du hast schon eins.