Psychologischer Berater oder Heilpraktiker in Psychotherapie?

5 Antworten

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Mit Deiner Ausbildung im therapeutischen Bereich zu arbeiten ist schwierig, weil Du eben nicht aus einem Gesundheitsberuf kommst und die Hürden hoch sind.

Psychologischer Berater ist keine Ausbildung im engeren Sinne - jeder kann sich so nennen und damit selbständig machen. Nur: Du wirst damit kaum Geld verdienen.

Heilpraktiker (Psychotherapie) ist auch nicht unbedingt ausbildungsgebunden, obwohl es natürlich Heilpraktikerschulen gibt. Du musst dafür eine Prüfung vor einem Gremium machen, die - je nach Glück - schwierig oder leichter sein kann. Aber auch damit ist es nicht einfach, Geld zu verdienen, da es ja ausgebildete Psychotherapeuten gibt, bei denen die Therapie von den Krankenkassen bezahlt wird.

Fazit: Für einen Nebenerwerb wird das reichen, aber kaum für mehr.

Wenn Du eine gute Ausstrahlung hast, könnte für Dich auch der Beruf des Coaches interessant sein. Dafür gibt es viele unterschiedliche Fortbildungen und Du arbeitest möglicherweise in der Wirtschaft.

Noch vor Kurzem hätte ich gesagt: Mach das Ref auch noch fertig und dann die Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Für dich kommt das aber m.W. nicht mehr in Frage, du müsstest deine LA-Quali wahrscheinlich bereits abgeschlossen haben (bin mir da gerade nicht ganz sicher, wenn du interessiert sein solltest, dann lass dich von einem Ausbildungsinstitut für Kinder- und Jugendlichenpsychorherapeuten dazu beraten.) Was du da planst, ist ein massives „Downgrade“ - würde ich, ganz ehrlich, nicht machen. Psychologischer Berater“ ist jedenfalls gar nix, da kann sich auch Oma Emma ein Schild malen und an die Tür hängen, das bringt gar nix und ist nur Glatteis. Wenn es eine Qualifikation in diese Richtung außerhalb des akademischen Bereichs sein soll, dann Minimum Heilpraktiker, aber den nur mit einer soliden Ausbildung dazu, und dass meint nicht die Heilpraktiker-„Ausbildung“ an sich, sondern eine solide psychotherapeutische Quali wie systemische Therapie nach SG oder DGSF Standards. Andere Vorschläge: Du kannst dich nach alternativen Einsatzfeldern in deinem eigentlichen Tätigkeitsfeld als Lehrerin umschauen, beispielsweise als Lehrerin an einer Schule für Kranke oder mit einem anderen, interessanten Profil, zum Beispiel Hochbegabung. Oder du gehst in Richtung Lerntherapie, wenngleich du auch da die Erwartungen ans Einkommen herunterschrauben müsstest. Oder du startest noch mal von vorne durch und machst grundlegend den polyvalenten Bachelor und KLIPS- und Psychotherapeutie-Master; mit etwas Glück lassen sich ja vielleicht Leistungen aus dem vorherigen Studium anrechnen und die Weiterbildung dürfte für diese psychotherapeutischen Kollegen hoffentlich nicht ganz so haarig sein wie nach dem alten Modell. Zu irgendwelchen konkreten therapeutischen Verfahren würde ich abweichend zu einer anderen Empfehlung hier weder empfehlen noch abraten; die derzeit genutzten Verfahren haben alle ihre Berechtigung und ich persönlich denke, dass die Frage nach dem offiziellen Verfahren letztendlich mehr eine Frage der persönlichen Passung ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin

Mach auf jeden Fall eine solide Ausbildung an der Uni und nicht die Ausbildung zum Heilpraktiker in Psychotherapie, die nämlich eine absolute Wischi-Waschi-Ausbildung ist mit wenig soliden, fundiertem Wissen.
Im Übrigen dürfen die HP Psychpotherapie beispielsweise auch keine Kinder behandeln, und das dürfte doch angesichts Deiner bisherigen Ausbildung ebenfalls in Deinem Interesse sein.
Ferner gebe ich Dir auch den Rat, Dein Hauptaugenmerk auf die Verhaltenstherapie zu legen, da dies die am besten anwendbare praktische Form der Psychologie ist, die auch am meisten bringt bei den Betroffenen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Es gibt einfach keine seriösen Angebote.

Das Berufsbild ist praktisch nicht existent und in ein paar überteurten Wochenendkursen genug zu lernen um sich annähernd mit psychologischen Problemen seriös auseinander setzen zu können ist einfach unmöglich.

All diese "Lebensberater/Coaching/Heilpraktiker" denken und versprechen sich "wow, kein Investment, keine Ausbildung, keine Ahnung, wenig Arbeit - aber schnelles Geld". Der Markt ist total übersättigt. Es wird an Weiterbildungen und Zertifikaten mehr verdient wie an der eigentlichen Arbeit (ähnlich eines Schneeballsystems). Die Inanspruchnahme solcher Scharlachtane fü+hrt meistens zu einer Verschlimmerung der Probleme. Anschließend landen sie dann bei mir auf den Wartelisten.

Wenn du einen Job suchst, dann bitte einen seriösen. Oder mache zumindest vorher in dem entsprechenden Bereich eine mehrjährige Vollzeit Ausbildung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – BSc + MSc Psychologie + Approbation + WB Neuro

Ich kennen mich zwar selbst nicht so gut aus, jedoch kann ich von meiner Tochter sagen, die hat eine Ausbildung als MFA gemacht und studiert nun noch nebenbei Psychologie. So verdient sie noch Geld und bildet sich weiter.

Heut gibt es ja viele Möglichkeiten über Fernstudium sich weiter zu bilden um dann einen neuen Beruf zu erlenen.

Vielleicht findest du da für dich den richtigen Weg, heute hat man ja sehr viele Möglichkeiten

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MadameMaxime  22.02.2024, 00:14

Wenn das Ziel eine Tätigkeit als Psychotherapeutin ist, weiß deine Tochter hoffentlich, dass das mit diesem Studium nicht (mehr) möglich ist, sofern es sich nicht zufällig um einen zugelassenen polyvalenten Bachelor handelt, was ich bezweifele.

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