Prophet Amos, was sieht er heute als Unrecht?
Hallo Leute, "der Prophet Amos klagt die Reichen mit starken Worten an und kritisiert sie für das von ihnen begangene Unrecht. Welches Unrecht würde Amos heute erkennen, aufdecken und kritisch hinterfragen?" Ich weiß leider keine gute Antwort zu der schwierigen Frage, ich weiß nur, dass er anklagte, das dass ganze Land ungerecht behandelt wird und dass er von JHWH geschickt wurde! Danke für eure Antworten, LG Kfragtnach
3 Antworten
“Amos kritisiert die Reichen und Mächtigen, weil sie auf Kosten der Armen und Machtlosen leben, und auch den Luxus der Frauen der Führungsschicht. Insofern kann man Amos, weit deutlicher als andere Propheten, als Fürsprecher der Armen verstehen.“ (Quelle unter 4.4)
Diese Kritik kann man beinahe 1zu1 auf heute übertragen. Da lassen sich viele Beispiele finden, meist mit Lohnsklaverei in Asien, insbesondere was Massenprodukte von Kleidung, Unterhaltungsartikel, Elektronik usw. angeht. Oder auch auch ganz konkret US-Milliardäre die ihre Mitarbeiter beschissen behandeln (wie zB Jeff Bezos).
Amos war ein rumpolternder zorniger Prolet, ein Schafzüchter und Bauer - kein Schriftgelehrter, der wirre Drohungen und Untergangsvisionen gegen sein eigenes Volk von sich gab und ihm nur geringe Chancen zum Überleben einräumte.
Insbesondere aber drohte und prophezeihte er allen Nachbarvölkern mit Gottes Gericht - also mit totaler Ausrottung. Ein Klartext sprechender israelitischer Diplomat sozusagen.
Man könnte fast der Meinung sein, Amos sei ein Vorbild auch für heutige Politiker.
Zitate aus:
https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/amos//#1
Amos 1, 5
5 Und ich will die Riegel zu Damaskus zerbrechen und die Einwohner auf dem Felde Aven samt dem, der das Zepter hält, aus dem Lusthause ausrotten, daß das Volk in Syrien soll gen Kir weggeführt werden, spricht der HERR.
1,7
7 sondern ich will ein Feuer in die Mauern zu Gaza schicken, das soll ihre Paläste verzehren. 8 Und ich will die Einwohner aus Asdod und den, der das Zepter hält, aus Askalon ausrotten und meine Hand wider Ekron kehren, daß umkommen soll, was von den Philistern noch übrig ist, spricht der Herr,
1,10
10 sondern ich will ein Feuer in die Mauern zu Tyrus schicken, das soll ihre Paläste verzehren.
1,12
12 sondern ich will ein Feuer schicken gen Theman, das soll die Paläste zu Bozra verzehren
1,14
14 sondern ich will ein Feuer anzünden in den Mauern Rabbas, das soll ihre Paläste verzehren, wenn man rufen wird zur Zeit des Streits und wenn das Wetter kommen wird zur Zeit des Sturms. 15 Da wird dann ihr König samt seinen Fürsten gefangen weggeführt werden, spricht der HERR.
2,2
2 sondern ich will ein Feuer schicken nach Moab, das soll die Paläste zu Karioth verzehren; und Moab soll sterben im Getümmel und Geschrei und Posaunenhall. 3 Und ich will den Richter unter ihnen ausrotten und alle ihre Fürsten samt ihm erwürgen, spricht der HERR.
Insbesondere aber drohte und prophezeihte er allen Nachbarvölkern mit Gottes Gericht
... und was er vorhersagte, hat sich auch so ereignet.
also mit totaler Ausrottung
Nicht allen Nachbarvölkern. Es sind ja auch nicht alle Völker von den Assyrern ausgerottet worden. Aber alle wurden unterworfen.
Fast jeder reiche Staat profitiert von Geschäften von Banken im Bereich Drogen, Waffenhandel, Menschenhandel, illegale Antiquitäten usw.
Amos hätte viel zu tun heute und würde die anprangern, die nach aussen weisse Westen und Krawatte tragen.
Wenn die reichsten 10 % dieser Erde 10 % ihres Einkommens/Vermögens für die Armen ausgeben würden, wäre die Armut weltweit beseitigt. Das Ungleichgewicht ist noch grösser als zu Zeiten von Amos.