Positionierung zu Argumentation von Sokrates zu Todesurteil?

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Er wird beschuldigt die Jugend verdorben zu haben/zu verderben, ebenso gottlos zu sein.

Hintergrund ist, dass er durch Griechenland reiste, da das Orakel von Delphi sagte, es gebe keinen weiseren Mann, als Sokrates. Dieser wollte das Gegenteil beweisen und besuchte die "weisesten" Männer Griechenands und stellte fest, dass diese zwar davon überzeugt waren aber "sanften Gemüts" waren, da sie sich ihrer Beschränktheit nicht bewusst waren. Sokrates merkte daher, dass er immer ein wenig weiser war, als sie. Damit konfrontierte er diese Personen und machte sich mächtige Feinde, zum einen weil er die Warheit sagte und damit politisch eine Gefahr darstellte und zum anderen, weil sich die angeklagten persönlich angegriffen fühlten.

Diese Feinde beschuldigten ihn vor Gericht, er würde die Jugend verderben mit seinen Gedanken und er sei gottlos (Weil er die Prophezeiung des Orakels widerlegen wollte).

Der 70 jährige Sokrates wendet sich in seiner Verteidigungsrede an die Männer Griechenlands und legt seine philosophischen Ansichten dar. In seiner Verteidigungsrede macht er zum Beispiel deutlich, dass er nie Personen etwas absichtlich gelehrt hat, noch wurde er dafür bezahlt. Er machte deutlich, dass die Menschen ihm folgen und ihm zuhören, was er sagt, nicht, dass er sein Wissen jemandem aufdränge.

Zur Gottlosigkeit bzw. Frevel, sagt er praktisch aus, dass diese Anschuldigung ein Widerspruch ist. Laut der Anklageschrift wird ihm vorgeworfen, dass er gottlos sei, einer der Angeklagten bezichtigt ihn aber, einen daimonischen Kult gründen zu wollen. Sokrates betont daher, dass auch ein daimonischer Kult eine göttliche Macht sei und er laut der Anklageschrift und der aussage gar nicht gottlos sein kann. Beide Dinge sich also widersprechen.

Danach gibt es noch weitere hin und her. Schließlich wird Sokrates zum Tode verurteilt. Das Urteil hätte er noch abschwächen können, tat er aber nicht und akzeptierte es. Er wählte den Schierlings-Becher als Todesart und starb daran wenig später.

Hier ist noch eine "kurze" Zusamenfasssung: https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/apologie-des-sokrates/6923

Seine Argumentation finde ich als sehr schlagkräftig und sehr schlüssig. Seine Sprache ist aber womöglich zu "hoch" für seine Adressaten, man muss dazu sagen, dass er auch das erste mal vor Gericht stand und selber sagte, dass er nicht wisse, wie man dort redet. Die genaue vollständige Argumentation habe ich nicht mehr vollständig im Kopf. Ich meine aber, dass es ein bisschen hochnäsig wirkte, wie er sich präsentierte. Deshalb stimmten die Männer womöglich auch im nach hinein für "schuldig".