"Poor is the man whose pleasures depend on the permission of another", WHAT DOES THIS MEAN?

11 Antworten

"Arm ist der Mann, dessen Vergnügen von der Erlaubnis anderer abhängt."
Den Satz könnte man in zwei verschiedenen Wegen interpretieren.

1. Wir lassen es bei dem Wort Vergnügen/Gefallen. Dann heißt es, dass du selbst ohne die Zustimmung anderer nicht mit deinen eigenen Entscheidungen glücklich sein kannst. Angenommen du machst mit deinem Freund Schluss, weil andere sagen, dass sie ihn nicht leiden können...das wäre ein Beispiel.

2. Wir ersetzen das Wort durch "Glück", dann würde es ganz kurz heißen, dass du dir ohne die Erlaubnis anderer nicht selbst erlaubst glücklich zu sein. Das würde dann die Art Menschen ansprechen, die mit sich selber nicht zufrieden sind und immer die Bestätigung einer Gruppe suchen.

Meine Interpretation: Ein Mensch, dessen Vergnügen davon abhängt, ob andere Menschen es ihm genehmigen, ist deshalb arm, weil die Dinge, die ihm nicht genehmigt werden, unerfüllte Wünsche bleiben.

Ich sehe den Satz zugleich als Aufruf, fremdbestimmte Grenzen zu überwinden und an gesellschaftlichen Tabus zu rütteln.

Der Satz wird Madonna zugeschrieben. Sie hat ein ganzes Sammelsurium an "Skandalen". Wobei sie meist nur irgendwelche Kleingikeiten gemacht hat, sich z.B. in Dessous gezeigt oder eine andere Frau geküsst oder sich einen deutlich jüngeren Liebhaber zugelegt hat. Zum Skandal wurden die Dinge erst, nachdem Menschen, die ihr das nicht erlabubt hätten, "Skandal!" gerufen haben.

klingt etwas komisch, vielleicht so imitierte alte bibel-sprache, aber eher aus D übersetzt

arm is der Mensch, dessen Existenz von der Erlaubnis anderer abhängt.

earnest  23.09.2016, 11:03

Ich finde nicht, dass der Satz komisch klingt.

Er klingt für mich auch in keiner Weise "aus D übersetzt".

Der Spruch stammt möglicherweise von Madonna.

Natürlich ist die Sprache bewusst "retro".

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Accountowner08  23.09.2016, 13:52
@earnest

Earnest kann es also wirklich nicht lassen, immer wieder mit mir ins Gespräch zu kommen.

Fein, so sei es...

Madonna - an italienische Sprachstrukturen angelehnt, das scheint mir plausibel... Auf Italienisch könnte man diese Syntax gut beibehalten, auf Deutsch zufällig auch... für Englisch scheint es mir eher untypisch...

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earnest  23.09.2016, 16:06
@Accountowner08

Was soll dein erster Satz, Accountowner?

Könntest du bitte bei der Sache bleiben?

Das ist, einschließlich der Inversion, ein zum Beispiel in der englischen Lyrik völlig üblicher Satzbau.

Auch die King-James-Bible kennt Formulierungen wie zum Beispiel: "Blessed be the ... who ..."

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Accountowner08  25.09.2016, 15:57
@earnest

Erklärung zum ersten Satz: Ich verstehe nicht, warum du Kommentare zu Antworten schreibst, mit deren Verfasser du nichts zu tun haben willst. Wenn du nichts zu tun haben willst, dann enthalte dich einfach. Ich fühle mich von dir gestalkt.

Antwort zum zweiten Teil: Ich habe je geschrieben, dass es eine Imitation von Bibel-Englisch ist, (Bibel ist übrigens z.B. im Fall der Psalmen, wo solche Formulierungen öfter vorkommen eine Uebersetzung aus dem Hebräischen, wo diese Syntax ebenfalls die natürliche Syntax wäre.).

Und nein, Bibel-Englisch ist nicht "völlig üblich" in der gesprochenen Sprache von heute. Bibel-Englisch fällt heute als "anders" aus, weil sich eben die Sprache seit diesen Uebersetzungen entwickelt hat, so stark, dass manche Stellen heute gar nicht mehr verständlich wären (und auch missverstanden wurden und werden, siehe dazu die entsprechende Literatur).

Zum konkreten Satz, nach dem hier gefragt wurde: er ist meiner Meinung nach etwas missglückt, es fängt mit Bibel-Imitat an, und schliesst mit etwas unklarer Grammatik (of another what?). d.h. nicht einmal der Bibel-Stil wird durchgehalten

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Accountowner08  25.09.2016, 16:00
@Accountowner08

der Satz ist auch insofern missglückt, als man unter "poor" in so einer Formulierung am Anfang des SAtzes eher "mittellos" verstehen würde, und man muss es dann am Ende als "bedauernswert" reinterpretieren...

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kreisfoermig  23.09.2016, 11:43

Das ist schon eine verkehrte Vorstellung von Sprache. Zuerst kam ja Altenglisch, etc. und dann wurde die Bibel in diese (damals höchst moderne) Sprache übersetzt. Die Sprache ist somit nicht biblisch, sondern einfach höchstens Altenglisch, dessen sich die Bibelübersetzer damals bedienten. Diese Ausdrucksweise findet sich im Übrigen bei vielen Texten (Poesie/Weisheiten, usw.)

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Deponentiavogel  23.09.2016, 12:11
@kreisfoermig

Auf altenglisch gibt es ziemlich sicher keine Bibelübersetzungen. Die Angeln und Sachsen waren für sowas nicht zu haben. 

Im Mittelenglischen kamen sie dann. 

Dieser Satz ist aber keinesfalls auf mittelenglisch verfasst. Lies ein paar Zeilen mittelenglisch und überzeug dich selbst. 

Es ist schlicht eine inverse Satzstellung, die auch im Deutschen dichterisch (und für Leute, die Dichtkunst nur aus der Bibel kennen, eben biblisch) wirkt:

Arm ist er, dessen Freuden von der Erlaubnis eines anderen abhängen.

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earnest  23.09.2016, 13:48
@Deponentiavogel

Aber ganz sicher gibt es im Altenglischen Übertragungen von Teilen der Bibel - siehe z.B. das Junius-Manuskript.

Und natürlich ist diese leicht gekünstelt wirkende "Retro-Sprache" des Zitats weder Alt- noch Mittelenglisch.

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Arm ist derjenige, dessen freude darauf beruht, die erlaubnis anderer zu erlangen

Eine Ergänzung zu den Übersetzung der anderen:

Pleasure bedeutet nicht immer Vergnügen, sondern auch Gefallen. (X takes pleasure in Y = X gefällt Y.) Wenn das Wort so zu übersetzen ist, dann heißt es etwa:

Armselig der, dessen Wohlgefallen fremdbestimmt ist.

Bei diesem Spruch ist es nicht eindeutig. Der Kontext wird einem aber Klarheit verschaffen.

earnest  23.09.2016, 13:55

Ich finde hier das "Wohlgefallen" deplatziert.

Und für mich ist der Satz (mit "Freuden/Vergnügen/Vergnügungen/...) auch völlig eindeutig.

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kreisfoermig  23.09.2016, 17:51
@earnest

Na ja, so ist die Sprache halt. Es ist unerwartet nach unseren heutigen Standards. Jedoch lässt sich dieser übertragene Gebrauch in älteren Texten gelegentlich finden.

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earnest  24.09.2016, 15:10
@kreisfoermig

Du hast mich anheinend missverstanden. Das Altertümelnde an  "Wohlgefallen" empfinde ich nicht als das Störende.

Das Wort "pleasures" ist für mich in diesem Kontext nicht mit "Wohlgefallen" kompatibel.

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