Polytänchromosomen und Puffs?

1 Antwort

Hi,

bei Polytänchromosomen, das sind vervielfachte gleiche Chromosomen, in einem Strang gebündelt und daher viel größer, als normale Chromosomen, erkennt man ein Muster aus abwechselnd angeordneten Banden (dunkler gefärbt) und Interbanden (heller). In den Banden ist viel mehr DNA enthalten (200.000 bp), als in den Interbanden (3000 bp, siehe Text). Dies spricht dafür, dass die DNA in den Banden stark kondensiert ist. In den Interbanden ist sie hingegen nur schwach kondensiert. Außerdem sind die Interbanden auch die Orte, an denen die angeschwollenen Chromosomenabschnitte ("Puffs") entstehen, als ein sichtbares Zeichen der Genexpression. Damit haben wir alle Zutaten, um B2 zu lösen.

Es scheint demnach ein Zusammenhang zu bestehen, zwischen dem Aktivitätszustand der Gene und der Morphologie des Chromosoms. Wobei die Morphologie des Chromosoms den Grad an Chromosomenkondensation widerspiegelt. Zur Transkription müssen die DNA-Sequenzen zugänglich sein, die chromosomale DNA entknäuelt und aufgelockert werden, damit an der DNA-Matrize RNA synthetisiert werden kann, so wie in den Interbanden. Dicht gepackte, stark kondensierte DNA-Bereiche, stehen aktuell hingegen nicht zur Transkription bereit.

Die Abfolge von Banden und Interbanden entspricht der linearen Anordnung der Gene auf dem Chromosomenbündel. Die verschiedene Färbung der Banden und Interbanden lässt auf die jeweilige Genaktivität rückschließen. In den aufgelockerten Bereichen der Interbanden entstehen die Puffs, die intensive Genexpression andeuten, in den dunkleren Bereichen der Banden, sind die Gene hingegen abgeschaltet. LG

gabby973 
Fragesteller
 23.03.2022, 20:47

und b3?

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CliffBaxter  23.03.2022, 21:10
@gabby973

Das Puffmuster ist, wie man in der Abb. sieht, entwicklungsstadienspezifisch. Während des Larvenstadiums (links) werden andere Gene abgelesen, als während der einsetzenden und fortschreitenden Verpuppung (Mitte bis rechts). Das macht Sinn, denn während der Verpuppung findet ja ein Umbau des Insektenkörpers statt, zum Imago, daher werden andere Gene benötigt, als während des Larvenstadiums.

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