Pkw Leasing: Gewerbekonditionen nutzen aber das Auto nur privat fahren als Kleinunternehmer?
Ich habe ein sehr gutes Angebot einer Leasinggesellschaft für einen Pkw. Die monatliche Miete ist deutlich günstiger als wenn ich den Wagen als Privatmann lease. Kann ich die Gewerbekonditionen als Kleinunternehmer in Anspruch nehmen und den Wagen dann einfach überhaupt nicht steuerlich bei meinem Gewerbe geltend machen und ihn nur privat nutzen? Ich möchte die ein Prozent Regelung oder das Fahrtenbuch vermeiden. Vielen Dank für eure Hilfe.
4 Antworten
Die günstigeren Konditionen kannst du natürlich auch als Kleinunternehmer in Anspruch nehmen. Wie du dann das Fahrzeug nutzt, ist der Leasinggesellschaft und dem Händler egal.
Bedenke aber, bei gewerblichen Angeboten wird immer der Nettopreis ohne Mehrwertsteuer angegeben. Dadurch sieht die Leasingrate und auch der Kaufpreis günstiger aus.
Das könnte Ärger mit dem Finanzamt wegen Steuerhinterziehung geben. Ein Grund, warum Gewerbekonditionen günstiger sind liegt darin, dass bei einem gewerblichen Verkauf keine Mehrwertsteuer berechnet werden muss. Wenn du das Fahrzeug aber nicht deinem Gewerbe zuordnest, sondern deinem Privatvermögen, wärst du Endverbraucher und müsstes MWSt bezahlen.
Die MWSt erscheint zwar pro Forma auf der Rechnung, aber die holt man sich als Gewerblicher ja gleich wieder zurück. Das berücksichtigen viele Leasinggeber bei den Angeboten für gewerbliches Leasing und geben daher die sogenannte "Nettorate" an, aus der die MWSt schon herausgerechnet ist und die daher um so viel niedriger ist als die "Bruttorate" für Endkunden.
So gesehen ist meine Aussage betreffs Steuerhinterziehung nicht korrekt, sofern man als Leasingnehmer zwar die Leasingrate incl. MWSt bezahlt, diese aber nirgends mehr über den Vorsteuerabzug geltend macht. Aber dann hat man auch keinen Vorteil mehr, das übers Gewerbe laufen zu lassen.
. Aber dann hat man auch keinen Vorteil mehr, das übers Gewerbe laufen zu lassen.
Der Vorteil liegt in dem Tarif des Leasinggebers. Dieser ist - warum auch immer - meist günstiger als der Tarif für privat.
Also z.B. bei Sixt macht der Unterschied in den beworbenen Leasingraten exakt die Differenz der MWSt. aus.
Da fehlt jetzt zum Vergleich ein entsprechendes Angebot für Privatkunden. Ein Leasingfaktor von 0,22 ist aber schon recht niedrig.
Wenn du bei Sixt unterwegs bist, lässt sich das sicher leicht ermitteln.
Wenn du den PKW ausschließlich privat nutzt, kannst du ihn sowieso nicht dem Betriebs- (R 4.2 EStR) bzw. Unternehmensvermögen (15 Abs. 1 S. 2 UStG) zuordnen, damit natürlich auch keine sonstigen zugehörigen Aufwendungen oder Vorsteuerbeträge.
Wie du das Fahrzeug nutzt interessiert die Leasinggesellschaft nicht.
Natürlich wird auch bei einem gewerblichen Kauf die MWST berechnet.