Philosophenkönig Platon verglichen mit Idealherrscher Cicero?

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Platon vs Cicero

Wer die Staatsphilosophie von Platon kennt, der wird verstehen, warum die sog. Philosophenherrschaft in seiner Staatsform anstrebbar ist. Jeder, der diese Position erlangt, hat ein fast lebenslängliches Studium hinter sich und genau die Grundlagen um über einen Staat zu herrschen.

Leider funktioniert seine Staatsphilosophie nur in der Theorie. Es wurde zwei Mal probiert diese in die Tat umzusetzen (unter Platons Leitung noch zu seiner Lebenszeit) und ist kläglich gescheitert.

An sich ist seine Philosophie aber fair: Jeder landet in dem Stand, für den er eine Profession aufweisen kann. Jeder kommt in dem Studium so hoch, wie es ihm möglich ist. Nicht jeder ist für den Posten des Philosophenherrschers bestimmt.

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Cicero dachte ähnlich wie Stoiker. Die stoische virtus-Lehre unterstützte seinen Drang zur Bewährung in der Politik.

Dagegen lehnte er vorallem Epikurs "Lustprinzip" ab, das sich vom Dienst für den Staat distanzierte.

Genauer: Die leidenschaftliche Liebe gilt dem römischen Moralempfinden als Schwäche, die dem Pflichtgefühl, pietas, dem sittlich Guten, honestum, und den Tugenden virtus, constantia, iustitia entgegenwirkt, worin ein eigentümlich römischer Zug liegt. Als Stärke gilt Liebe nur, wo sie mit Pflichtgefühl vereinbar ist. Die leidenschaftliche Liebe hingegen trägt den Makel des Vernunftwidrigen sowie des Staatswidrigen. Sie verleitet zum Egoismus, indem die Betreffenden eigene Interessen auf Kosten des Staatsinteresses und des Gemeinwohls zu erwirken suchen.