Personenkult Wirkung auf die Menschen?

3 Antworten

Die Frage ist zu unpräzise.

Der erst Teil ist noch verständlich.

Die Wirkung des Personenkults auf die Bevölkerung in einer Diktatur ist unterschiedlich, hängt vom Volk ab und wie es zur Diktatur gekommen ist. In Polen z.B. wirkte kommunistischer Personenkult praktisch gar nicht.

Im Fall von Stalin, hat ein Teil der Bevölkerung in der Sowjetunion wirklich geglaubt, dass er eine Art Genie ist. Grade die Jugend. Teilweise hat man so getan als ob man von im begeistert wären, weil man schlicht Angst hatten. Jedoch gab es wirklich eine gewisse Begeisterung für den Bolschewismus und den großen Parteivorsitzenden Stalin. Da gab es tatsächlich viele echte Kommunisten. Diese wurden vom Personenkult in ihrem Glauben an das neue System bestärkt. Die unschlüssigen wurden teilweise überzeugt, dass er und die Partei wirklich positiv seien. Denn Stalin ist ohne die Partei nicht denkbar. Der Personenkult geht nämlich Hand in Hand mit dem Kult um die Partei. Die Feinde wurden eingeschüchtert vom zelebrierten Kult, von der offensichtlichen Macht. Man darf aber eins nicht vergessen, ein Volk ist trotzdem verantwortlich, für die Diktatur, wenn diese aus dem Volk kommt. Das System ist nicht vom Himmel gefallen, wurde systematisch aufgebaut. Da gab es einen starken Wille zu dem System. Die Massen wollten einfach glauben, obwohl es eigentlich irrational war und auf Selbstbetrug basierte.

Denn zweiten Teil mit der Verschwörungstheorie verstehe ich nicht. Wer ist "man" der glaubt in diesem Zusammenhang überhaupt?

Im übrigen hat das so ein unangenehmen Beigeschmack von Relativierung, wenn Deutsche bei Personenkult Stalin erwähnen und nicht Hitler. Man muss sich nur die Massenbegeisterung der Deutschen vergegenwärtigen bei Hitlers Reden und Auftritten.

Wenn du dich mit dem Stalinkult näher auseinandersetzen willst sei dir empfohlen:

Jörg Barberowski: "Verbrannte Erde, Stalins Herrschaft des Verbrechens".

Da wird die Funktionsweise des stalinistischen Terrors und damit verbunden auch dem Personenkult ganz gut beschrieben.

Der Personenkult selbst hat, was Stalin betrifft zu seinen Lebzeiten nicht verfangen, sondern wurde von den Terrorakten überlagert, in Teilen war er auch einfach teil der Terrormechanik selbst. Aus nur diesem Grund war auch die Entstalinisierung ab Mitte der 1950er Jahre in der Sowjetunion unter Chruschtschow überhaupt denkbar.

Was man heute noch als Stalin-Kult kennt, sind weitgehend "nostalgische" Verklärungen von Leuten, die den Terror selbst nicht mehr erlebt haben, meist sebst eher in der Breschnew-Zeit verortet sind in der solche verklärenden Rückbezüge in der Sowjetunion wieder populär wurden.

Eine Person wird durch Propaganda als Retter und Messias dargestellt und alle sind so verzweifelt, dass sie alle Hoffnung auf sie setzen, in der Hoffnung, dass sie ein besseres Morgen schafft.