Persönliche Ausrüstung als NotSan?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dieses Thema ist wohl sehr kontrovers. Du wirst von jedem Retter irgendwo was anderes zum Thema "Ausrüstung am Mann" hören.

Was aber sicher ist: persönliche Schutzausrüstung, also das gesetzliche Vorgeschriebene, sollte der Arbeitgeber stellen. Das sind Klamotten inklusive Schuhe sowie der Helm, der allerdings nicht zwingend personalisiert sein muss, da reicht es, genügend Helme auf dem Auto vorzuhalten. Das war es aber auch. Was du darüber hinaus brauchst, entscheidest du selber.

Und was du da entscheidest, ist einengute Frage. Viele neigen dazu, den Gürtel mit allerlei Holstern voll zu packen, um scheinbar auf alles vorbereitet zu sein. Manche Ideen sind gut, andere Blödsinn. Kollegen, die von jeder Größe Zugang zwei Stück im Holster haben - aber weder Fixierungsmaterial noch Desinfektionsspray noch eine Abwurfbox - liegen irgendwie nicht auf meiner Wellenlänge. Dennoch gibt es tatsächlich das eine oder andere, das sinnvoll sein mag. Da bin ich ausnahmsweise in einem Gegensatz zu Sani on the Road, mit dem ich sonst fast immer deckungsgleich bin... ein bisschen persönliche Note darf schon sein 😁. Was man aber nun braucht, liegt bei jedem selbst. Ich habe z.B. tatsächlich eine Taschenlampe, eine Raptor sowie ein Holster für eine FFP3-Maske, in das ich alternativ auch THL-Handschuhe befestigen kann am Gürtel. Neben der viel zitierten Diagnostikleuchte und dem Stethoskop (was bei Anästhesisten natürlich nie fehlen darf) habe ich in den Taschen der Hose einen vielseitig nutzbaren Stauschlauch dabei (falls man mal zu zweit nach einem Zugang sucht oder zum fixieren von irgendwas sehr wertvoll), einem Mehrfachkabelbinder zum Aufhängen von Infusionen, eine Rolle Klebeband sowie einen kleinen Schreibblock samt Kuli, in der Jacke besagte THL-Handschuhe und eine Stirnlampe. Tatsächlich ist das eine ganze Menge - ich habe immer ergänzt, was ich mehr als einmal vermisst habe. Alles andere ist tatsächlich meist griffbereit in Rucksack oder Auto vorhanden.

Ich schlage vor, dass du erst einmal anfängst. Während deiner aktiven Tätigkeit wirst du dann relativ schnell feststellen, was für dich wichtig ist und an den Gürtel gehört. Aber das ist wirklich etwas, das man nicht gut vorschreiben oder empfehlen kann. Jeder hat da andere für ihn wichtige Dinge und muss seine eigenen Erfahrungen machen. Anfänger neigen dazu, zu viel mitzunehmen. Das mag sein. Aber man muss auch nicht ZU minimalistisch sein. Finde deinen eigenen Weg...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Anästhesist und Notfallmediziner
Von Experte Rollerfreake bestätigt

Hi,

im Wesentlichen werden alle zwingend benötigten Ausrüstungsteile durch den Arbeitgeber gestellt.

Schuhe glaube ich muss man selber anschaffen Right? Gibts da Empfehlungen?

Alle Teile der persönlichen Schutzausrüstung werden durch den Arbeitgeber gestellt - auch die Sicherheitsschuhe. Hier steht es einem oft frei, ein anderes Modell zu wählen und selbst (oder alternativ) zu beschaffen.

Bei den Schuhen kann ich nur empfehlen: ausprobieren, welche passen. Auch wenn einige Modelle sehr beliebt sind, passt nicht jeder Sicherheittschuh zu jedem Fuß.

Was ist sinnvoll und was ist Blödsinn?

Sinnvoll sind meines Erachtens eigentlich nur zwei Dinge: nämlich die, die man ohnehin bei jedem Einsatz braucht - Stethoskop und Diagnostikleuchte.

Beim Stethoskop müsste es auch nicht unbedingt ein Littmann sein (auch wenn man damit qualitativ sicher nichts falsch macht) - hier gäbe es günstigere Alternativen.

Ansonsten...

Man fährt mit einem 4,2-Tonnen-Fahrzeug voll mit Ausstattung herum - einen wirklichen Nutzen hat zusätzliches Equipment "am Mann" erstaunlich selten.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent
TTvTristanTV  31.03.2024, 19:29

Ich habe mir vor kurzem eine Shadowhawk-Taschenlampe zugelegt. Gerade, wenn man Nachtschichten auf dem RTW oder San-Dienste, die bis Spätabends dauern, hat mir die Taschenlampe schon gute Dienste geleistet.

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Die nötige PSA wird einem gestellt, lediglich so Geschichten wie Gürtel oder speziellere Schuhe (wenn man das will) kann man sich selber kaufen.

Am Gürtel als private Ausrüstung habe ich lediglich eine Taschenlampe, mehr braucht es nicht. Ansonsten empfiehlt es sich ein eigenes Stethoskop und eine Diagnostiklampe anzuschaffen. Dies ist aber auch kein muss. Ansonsten ist es noch hilfreich so einen kleinen Block (wie Kellner z.B.) und einen Kugelschreiber parat zu haben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäterin, Feuerwehrfrau, Rettungshundeführerin

Schuhe gehören zur PSA und müssen durch den Arbeitgeber gestellt werden. Häufig vertreten sind da die HAIX Airpower XR1.

Ich persönlich habe ein eigenes Stethoskop (Littmann Classic III) und die Leatherman Raptor. Mehr braucht es meiner Meinung nach nicht. Das Stethoskop aus Qualitäts- und Hygienegründen, zweiteres weil die im Vergleich zu den Standard Kleiderscheren meiner Meinung nach echt gut ist.

Eventuell eine kleine Lampe für die Jacke (wie es bspw. Polizisten haben), ansonsten wüsste ich nicht, was man sich zusätzlich selber anschaffen muss, was nicht irgendwie bereits vorgehalten wird.

"Gürteltiere", also die, die einen halben RTW am Gürtel haben, sind auch eher verpönt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungssanitäter und Calltaker auf der Rettungsleitstelle
TTvTristanTV  31.03.2024, 19:24
Häufig vertreten sind da die HAIX Airpower XR1

Wir nutzen auch diese Stiefel. Bin sehr zufrieden mit diesem Stiefelmodell, da sie mit einem Handgriff zugezogen werden können.

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Das regelt jeder Arbeitgeber anders. Bei mir war es so, dass meine PSA vom Arbeitgeber gestellt wurde. Die Kleidung nehmen wir sowieso immer aus dem Kleiderpool. Meine Sicherheitsstiefel hat mein Arbeitgeber bestellt. Ich musste nichts dafür bezahlen. Normalerweise übernimmt auch, soweit ich weiß, die jeweilige Organisation die Kosten für die PSA (Persönliche Schutzausrüstung).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung