Perser in indien?

3 Antworten

Es gibt in Indien keine Perser — zumindest wenn Du unter „Perser“ Leute verstehst, die original aus Persien stammen und evtl. seit mehreren Generationen in Indien leben UND die persische Sprache sprechen UND die irgendeine Form von Kultur haben, wie man sie heute noch in Persien findet.

Es gibt natürlich persische Einwanderer — die Moġul-Kaiser stammen ja selbst aus dem Ferġānah-Tal, das gerade noch in den großpersischen Kulturaum fällt (heute liegt es in Uzbekistan), sie waren Muslimūn, und sie sprachen natürlich Persisch; das­selbe galt auch für ihre Ge­folgschaft. All die Inder, die sich der Lebensart der Herrscher an­paßten, nahmen den Islām an und sprachen auch einen mit persischen Fremdwörtern angereicherten Dialekt, aus em sich die Sprache Urdū entwickelte. Aber das fremde Elemente verdünnte sich mit jeder Generation, und heute sind das ein­fach mu­sli­mi­sche Inder (von denen auch bei weitem nicht alle Urdū sprechen), und ihre Gene sind überwiegend südasiatisch.

Es gibt allerdings eine andere Gruppe persischer Immigranten, die schon wesentlich frü­her einwanderte (vor mehr als 1000 Jahren) und die sich viele ihrer Eigenheiten er­hal­ten ha­ben: Das sind die Pārsī, die irgendwann gegen Ene des 1. Jahrtausends we­gen re­li­giöser Verfolgung aus ihrer Heimat (vermutlich im Norden des heutigen Afġāni­stān, also ebenfalls innerhalb von Groß-Persien) flohen und sich in Nord­west­indien niederließen. Sie sprechen zwar die Sprachen der Umgebung (für die meisten ist das Gujarātī), sind aber durch ihre Religion und Heiratssitten (sie heiraten nur unter­ein­ander, sonst werden die Kinder in der Pārsī-Gmeinde nicht anerkannt) sehr distinkt. Ihre heiligen Texte sind in verschiedenen Stufen von Persisch geschrieben, und die Priester müssen das natürlich verstehen.

Allerdings schwindet die Pārsī-Gemeinschaft mit atemberaubender Geschwindigkeit; aktuell dürften es nur noch ein paar zehntausend sein.

Pākistān (sofere Du das mit Deiner Frage mitmeinst) hat eine Grenze zu Irān, und im Grenzgebiet werden irānische Sprachen gesprochen, vor allem Balocī. Ich bin aber lei­der nie dort gewesen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich reise gerne und habe viel Zeit in Südasien verbracht.

Der aktuelle Staat Indien wie wir ihn Heute kennen existiert seit 1949.

Das Perserreich endete 650.

Also ich weiß nicht wie das bei dir ist aber ich kann meinen Stammbaum keine 1300 Jahre zurück verfolgen. Wenn ich da mal von mir auf andere schließe unterstelle ich mal das über 99% derjenigen auf die das zutreffen könnte davon nichts wissen.

Der Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus (auch: Mazdaismus oder Parsismus) ist eine Religion, die von Zarathustra gestiftet wurde. Die Anhänger des Zoroastrismus werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt. Der zoroastrische Glaube, der auf älteren indo-iranischen Traditionen fußt, entstand zwischen 1800 und 600 v. Chr. im östlichen iranischen Hochland, vermutlich in Baktrien (heutiges Nord-Afghanistan), und breitete sich etwa im 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. im iranischen Kulturraum (in Persien und im zentralasiatischen Raum) aus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zoroastrismus

Die Vorfahren der Perser dominierten seit mehr als 2500 Jahren den Nahen Osten bis nach Pakistan. Alexander beretete dem ein Ende. Aber die Einflüsse waren gesetzt und bis heute ist das noch immer ein bedeutender Kulturraum.

https://de.wikipedia.org/wiki/Perser_(Volk)

Das persische Volk wird durch den Gebrauch der persischen Sprache als seiner Muttersprache definiert. Jedoch hat der Begriff Perser auch eine supra-ethnische Bedeutung und wurde historisch verwendet, um iranische Völker zu bezeichnen, die Teile des nach ihnen benannten Iranischen Hochlands besiedelt haben. Zu Beginn des 6. Jahrhunderts v. Chr. begannen die antiken Perser, ausgehend von der Region Persis im Süden des Iran, der heutigen Provinz Fars, durch die Unterwerfung anderer Bevölkerungsgruppen ihre Sprache und Kultur nahezu im ganzen Iranischen Hochland zu verbreiten. Dieser Prozess der Angleichung der Kulturen der Region wurde durch die griechischenarabischenseldschukischen und mongolischen Invasoren weitergeführt und dauert bis in die Neuzeit an.

Das Thema ist sehr komplex und deine Frage etwas zu allgemein, als das man da eine handgestrickte Antwort formulieren könnte.

Wiki ist da der erste Ansprechpartner.

Das Thema ist durchaus hoch interessant.

https://www.welt.de/print-welt/article201211/Der-Iran-in-der-Tradition-eines-uralten-Weltreichs.html

Nicht zu Unrecht ist Iran als ein großes "Paßland" (Josef Wiesehöfer) beschrieben worden. Im Westen begrenzen es die steilen Ketten des Zagros-Gebirges, im Osten die Ausläufer des Hindukusch und Wüsten, die zu den unwirtlichsten der Welt zählen. Über die Jahrtausende hinweg wurde die Geschichte des Landes bestimmt von Menschenzügen, die aus den Steppen nördlich des Amu Darya in die reichen Kulturlande Mesopotamiens und Indiens drängten. Meder und Perser sind nur einige von ihnen.

Sie gehören zu jenen indogermanisch sprechenden Einwanderern, die etwa um 1000 v. Chr. nach Iran und Indien zogen. Doch während sich mit den Neuankömmlingen auf dem Subkontinent Religion und Kastensystem des Hinduismus ausformten, fanden die Wanderer im Iran eine andere Verkündigung Gottes. Vermutlich zu jener Zeit predigte Zarathustra seinen Glauben an Ahura Mazda, den Gott des Guten, und seinen ewigen Kampf mit Ahreman, den Herrn des Bösen. In seinen "Hymnen" haben sich Zarathustras Glaubenssätze bis in die Gegenwart erhalten. Und wenngleich seine Anhänger - 25 000 mögen es noch im Iran sein - schwerer Unterdrückung ausgesetzt sind, gehört seine zutiefst ethische, im Kern einen Monotheismus begründende Lehre zu den identitätsstiftenden Traditionen des Landes.

Als Iranische Hunnen wird eine Gruppe verschiedener spätantiker zentralasiatischer Stämme bezeichnet, die zwischen dem 4. und 6./7. Jahrhundert im Raum des heutigen Afghanistans und benachbarter Gebiete eigene Herrschaften etablierten und teils bis in den Nordwesten Indiens expandierten. Die Bezeichnung iranische Hunnen geht auf die numismatischen Untersuchungen Robert Göbls in den 1960er Jahren zurück, die sich in der Forschung allgemein durchgesetzt hat. Die iranischen Hunnen bedrohten durch ihre Vorstöße immer wieder die Nordostgrenze des persischen Sassanidenreichs und zwangen die persischen Könige zur Sicherung der Grenze zu wiederholten Feldzügen, über deren Einzelheiten aber oft wenig bekannt ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Iranische_Hunnen

Kiana773 
Fragesteller
 26.06.2021, 21:19

Ok könntest du des erklären was du da hingeschrieben hast ist sehr unverständlich

1
wyooo  26.06.2021, 21:46
@Kiana773

Ich hab was nachgebessert, darfst gerne nachbohren.

1