Patentingenieur?
Also, wo soll ich anfangen? Ich befasse mich gerade mit meiner Berufswahl und bin zufälligerweise auf "Patentingenieur" gestoßen. Welche persönlichen Voraussetzungen sollte man besitzen? Ich bin keine brilliante Mathematikerin, habe aber im Gymnasium immer ein Gut bekommen, teilweise sogar ein Sehr gut. Das lag aber nicht an meinem Verständnis (ich verstand immer die Grundidee) sondern einfach, weil ich fleißig war und Mathe als meine Herausforderung betrachtete. Es machte mir Spaß, weil ich mich so richtig austoben konnte. Naturwissenschaftlich bin ich einigermaßen interessiert, speziell an Chemie und teilweise Physik (Mechanik, z.B.) Ich bin zwar kein Ass, was diese Fächer betrifft, war aber auch nie schlecht. Meie stärken lagen immer im sprachlichen Bereich und meine Lieblingsfächer waren Deutsch und Latein (Latein einfach wegen der sprachliche Logik). Ich kommuniziere gerne und arbeite gerne mit anderen Menschen zusammen. Wäre der Beruf etwas für mich? Ich habe ihn in Erwägung gezogen, weil er naturwissenschaftliches, wirtschaftliches UND juristisches verbindet und mich besonders letzteres sehr interessiert.
10 Antworten
Hallo DasBoese,
Ich kann dir nur zu diesen Schritt raten und dir sagen, dass du mit deinen Neigungen und Interessen wohl auch keinen Fehltritt machen wirst. Der Weg zum Patentingenieur lässt sich sehr wohl direkt beschreiten. Aktuell jedoch nur an der HAW Amberg-Weiden (http://www.haw-aw.de/studium/diplomstudiengaenge/patentingenieurwesen.html). Wegen der Mathematik mach dir mal keine zu großen Sorgen. Wenn du weiterhin diesen Fleiß zeigst, wirst du in dieser Richtung vermutlich keine größeren Problem haben. Das Studium vermittelt breitgefächerte Ingenieurkenntnisse der gängigen Disziplinen, wobei vor allem die Elektrotechnik hohe Wichtigkeit einnimmt und entsprechend Aufwand bedeutet. Auch die chemisch- biologischen Fächer sind nicht zu unterschätzen. Jedoch hatte ich bisher selten das Gefühl, dass das etwas unmachbar ist. Wobei die Zahl der zu schreibenden Prüfungen die der anderen Studiengänge teils stark übertrifft. Der juristische Anteil - beginnend bei Privatrecht hin zu allen denkbaren Formen des Rechtsschutz (natürlich Patentrecht, aber auch Urheber-, Marken-, Wettbewerbsrecht etc.) - ist für mein Empfinden wirklich absolut interessant und sehr kompetent geleitet. Wenn du stets gut in Deutsch warst, kommt dir das hier entgegen.
Die Studiengruppen sind verhältnismäßig klein (ca. 30 Neuanfänger pro Jahr, aktuell ca. 100 Studenten insgesamt). Dass das nicht unbedingt ein Nachteil ist, kannst du dir bei der Vorstellung an überfüllte Hörsäle mancher Unis sicherlich denken. Der Kontakt zu den Professoren ist hierdurch sehr eng und unkompliziert - Man kennt sich, Probleme und Fragen lassen sich im persönlichen Gespräch schnell klären.
Zur Hochschule: Die HAW ist recht jung, modern und gut ausgestattet, die Professoren motiviert, aufgeschlossen und kompetent. Amberg allerdings ist nun nicht die Partyhochburg. Es ist eher wenig geboten. Ich weiß nicht, wie wichtig dir das ist.
Nach dem Studium findest du damit Anstellungen in den Patentabteilungen in Unternehmen oder in Patentkanzleien. Hier bietet sich unter der Erfüllung einiger Voraussetzungen die schon angesprochene Möglichkeit der Weiterbildung zum Patentanwalt. Übrigens gibt es bis dato keinen arbeitslosen Absolventen.
Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen und vielleicht sieht man sich ja schon zu Beginn des Wintersemesters. Nebenbei die warscheinlich allerletzte Möglichkeit, noch ein Diplom zu ergattern!
Viel Glück bei der Entscheidung Gruß
Hallo zusammen ^^ Bin zwar etwas spät dran mit dieser Antwort aber vllt. hab ich ja Glück und es liest noch jemand diese Antwort :) 1. Man kann sehr wohl Patentingenieurswesen studieren und zwar in Amberg (immer noch Dipl., glaub bis 2011) bin selber dabei im 4. Semester 2. hmmm persönliche Voraussetzungen für dieses Studium aufzuzählen wird schwierig, ich versuche das mal zusammen zu fassen: a) du bist technisch interresiet b) wirtschaftlich interessiert c) du kommst mit dem juristischen Teil zurecht d) immer neugierieg sein (geht ja immer um was Neues) und e) du bist kommunikativ veranlagt (viele Gespräche zu führen zwischen Erfinder und Anwalt) Man kann in diesem Studium viel durch Fleiß erreichen, die meisten die ich kenne haben aufgehört weil ihnen die Ausdauer fehlte (wie bei den meisten Studiengängen) Zukunftsaussichten hat dieser Beruf/Studiengang meiner Meinung nach ziemlich große, da in der IP-Welt die Nachfrage nach Fachkräften ziemlich hoch ist. Naja ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen ^^ Wenn noch Fragen offen sind, dann frag einfach :)
Gruß Michi M. PI4
ich weiß nicht, ob es patentingenieur als studiengang gibt. ich kenne nur patentingenieure, die ganz normal maschinenbau, elektrotechnik oder etwas ähnliches studiert haben. sie fungieren als bindeglied zwischen der entwicklungsabteilung oder entwicklern allgemein, evtl. einem patentanwalt und den patentämtern. ihre aufgabe besteht in der regel darin, mit hilfe der entwicklungsunterlagen (zeichnungen, berechnungen etc. patentanträge zu erstellen. vorab prüfen sie, ob eine patentrechtsverletzung vorliegt, d.h. ob es schon ähnliche patente gibt. nach deiner interessenlage könnte der beruf für dich geeignet sein, du musst dich allerdings durch ein ingenieursstudium "quälen" und solltest in jedem fall deine einglischkenntnisse auf dem laufenden halten.
Es gibt einen berufsbegleitenden Master Studiengang “Patentingenieurwesen” in FHS Jena in Thüringen
Ich nehme an, du denkst an den Beruf des Patentanwaltes. Dafür sind deine genannten Voraussetzungen bestens geeignet. Und langweilig wird's auch nicht. Jede einzelne Formulierung eines Patentantrages ist eine neue Herausforderung...