Parallelen zwischen Goethes Leben und dem seiner Figur Faust?

2 Antworten

Parallelen gibt es nach meinem Eindruck nur in dem Goethe selbst und Faust beherrschenden Thema, Gott und die Welt erkennen zu wollen und was sie "im Innersten zusammenhält" Sonst trägt FAUSt keine selbstbiographischen Ansätze Goethes. Vor allem auch die Gretchen-Tragödie ist nichts, was Goethe selbst auch nur im Ansatz erlebt hätte. Die Gretchen-Figur hat sich für Goethe aus einem während seiner Frankfurter Advokaten-Zeit erfolgten Strafprozess gegen ein junge Frau ergeben. Sie hatte ihr durch eine Vergewaltigung "aufgedrängtes" (behindert zur Welt gekommenes) Kind in ihrer Verzweiflung (sie war eine arme "Dienstmagd") getötet und wurde dafür auf gerichtliches Urteil in Frankfurt enthauptet. Aber Goethe selbst war an dieser schrecklichen Geschichte nicht, auch nicht etwa als Anwalt, beteiligt. Insofern gab das nur "Stoff" für seinen Faust. Vielleicht ist die Szene in "Auerbachs Keller" an eigene Saufgelage während seiner Leipziger Studentenzeit angelehnt und vielleicht hat er sich auch bei der Szene Mephisto/Schüler an denkbare Professoren-Gestalten erinnert, die mit Studenten solchen Firlkefanz betrieben haben.