Orionnebel farbig?

3 Antworten

Hallo josimia! ;)

Wenn du den Orionnebel betrachten möchtest ist der Winter genau der richtige Zeitpunkt. Der Nebel ist im Sternbild Orion zu finden und strahlt 3,5 Mag. aus und ist damit bereits mit dem bloßen Auge sichtbar! Er steht im Dezember in Richtung Ostwest und geht gegen ca. 2:00 Uhr auf.

Die farbigen Bilder aus dem Internet wurden entweder von sehr leistungsfähigen Teleskopen gemacht, oder retuschiert (verschönert). Die knalligen bunten Bilder von der Nasa kriegst du so leider nicht zu sehen, aber es gibt Methoden mit denen du die Bildqualität deutlich verbessern kannst.

Der Orionnebel selber leuchtet nur, weil er von jungen Sternen die sich dort gebildet haben, angeleuchtet wird. Er reflektiert also das Licht der Sterne, und nur so kommt es zu den schönen Farben!

Du kannst versuchen dir einen Filter zu besorgen! Mit einem Filter kannst du bestimmte Wellenlängen des Lichts verlängern oder vekürzen. Du hebst so bestimmte Farben aus Objekten aus! Zudem wäre es noch interessant zu wissen, was du für ein Teleskop besitzt?!

LG Pflanzengott! :)

Woher ich das weiß:Hobby – Langjähriger Hobbyastronom
Gustavus  13.09.2012, 20:54

Auf Wikipedia steht, der Orionnebel ist ein Emissionsnebel (kein Reflexionsnebel). Irrtum?

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pflanzengott  14.09.2012, 07:05
@Mimosa1

Erst gestern kam die Meldung raus, dass sich inmmitten des Orion-Nebels vielleicht ein Schwarzes Loch befindet! Demnach würde das übrige Gas kreisförmig in die Akkretionsscheibe einlaufen und irgendwann im Scharzen Loch verschwinden. Es muss also eine Supernova-Explosion eines sehr massereichen Sterns stattgefunden haben aus der, der Orion-Nebel dann entstand! Der Neutronenstern könnte dann zu einem Schwarzen Loch geworden sein.

LG Pflanzengott! :)

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Mimosa1  05.10.2012, 22:15
@pflanzengott

Nicht das ganze Material müsste in das Schwarze Loch gesogen werden. Überleg mal, früher waren die Sterne sehr viel Massereicher. Da haben sich ja immer Schwarze Löcher gebildet. Doch hätten die das ganze Material eingesogen, wäre kein Material für neue Sterne da geblieben, und so auch nicht für uns.

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pflanzengott  05.10.2012, 22:45
@Mimosa1

Habe ich auch nie behauptet! Ich sprach nur vom übrigen Gas. Das heißt ich sagte nicht, dass alles eingezogen wird...

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Hallo josimia,

Zuerst wirkt es farblos, da die Farbe von der Atmosphäre größtenteils gefiltert wird. Wie bekommt man es jetzt farbig? Man braucht eine Kamera, die eine langzeitaufnahme macht. Dann nimmt die Kamera mehr farbiges Licht auf und man sieht das Bild farbig.

Bei Weltraumteleskopen ist dieses Problem natürlich nicht, da es dort keine Luft ist, welche die Farben filtert. Sonst würde das Sonnenlicht diese Luft erwärmen, bis sie glüht. Und diese Hitze breitet sich dann immer weiter aus, bis zur Erde, und wir würden versieben.

Hoffe ich habe geholfen, LLG MImosa1

Die schönen farbigen Aufnahmen der Nebel stammen alle von sehr großen Teleskopen und wurden zusätzlich mit langer Belichtungszeit gemacht.

Wenn man dagegen durch ein eigenes kleines Teleskop auf einen bekannten Nebel wie den Orionnebel blickt, ist das Ergebnis sehr ernüchternd: Oft sieht man den Nebel überhaupt nicht oder nur als nebulöses Fleckchen. Die Farbspiele fehlen ganz. Bei einem Blick durch das professionelle Teleskop einer Sternwarte sieht man zwar etwas mehr Details, der Farbeindruck kommt aber immer noch nicht an die gewohnten Langzeitaufnahmen aus den Bildbänden heran.

Woran liegt das? Die Entfernung zu den interstellaren Nebeln ist sehr groß; verschieden groß, je nachdem welchen Nebel man betrachtet, aber immer in der Größenordnung "Lichtjahre". So ein Nebel (oder auch ein Stern, das macht bei dieser Überlegung keinen Unterschied) strahlt ja nun nach allen Seiten. Seine Lichtleistung verteilt sich also auf eine Kugeloberfläche mit dem Radius der Entfernung von uns zum Stern, so dass wir nur einen sehr kleinen Teil des entstandenen Lichtes empfangen.

Im Gegensatz zu einem Stern hat ein Nebel aber noch eine Eigenschaft: In einem Nebel entsteht das Licht über den ganzen Nebel verteilt (z.B. weil junge Sterne das Gas zum Leuchten anregen). In schwächer angeregten Gebieten entsteht weniger Licht als in heißeren. Entsprechend kommt aus den schwächeren Regionen noch mal weniger Licht bei uns als Beobachter an.

Um nun auch das Licht dieser schwächeren Regionen im Verhältnis zu den stärker leuchtenden Regionen gut abzubilden, ist eine Langzeitaufnahme notwendig.

Das kennt man eigentlich auch beim Fotographieren bei Nacht bei uns: Belichtet man kurz, so erkennt man auf Nachtaufnahmen nur die hellsten Punkte. Für stimmungsvolle Nachtaufnahmen, die auch Details abbilden muss man lang belichten. Das gleiche gilt eben auch für Aufnahmen von Sternnebeln: Vorne ein möglichst leistungsstarkes Teleskop (das viel Licht einsammelt), eine gute Nachführung (gegen Wackler) und hinten eine Kamera mit Langzeitbelichtung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU