Ohne Sattel reiten?
Hey,
Ich bin bisher nur mit Gurt/Schabracke und Sattel geritten und wollte fragen, ob sich "ohne alles" krass anders als mit Gurt/Schabracke anfühlt und ob jemand gute günstige Pads empfehlen kann?
Lg
3 Antworten
es ist eine eigene sparte des reitens, für die man unterricht nehmen muss, um das korrekt zu tun.
zusätzlich muss man dabei lernen, zu beurteilen, ob ein pferd sich zum reiten ohne sattel überhaupt eignet.
bei uns wird das immer dann gelehtt, wenn die nachtweide saison losgeht, weil die reitschüler der letzten reitstunde des tages die pferde zur weide reiten dürfen.
die voraussetzung für das reiten ohne sattel ist ein VöLLIG unabhängiger sitz. mit einem pad ist das nicht möglich, weil das pferd sich nicht frei bewegen kann.
der muskel, auf dem du gleichzeitig sitzt und der dich locker hält, ist der sartorius, der unterhalb des knie innen ansetzt und dann nach oben um den oberschenkel zum becken verläuft und der innere oberschenkelmuskel, sowie der innere gesässmuskel. das becken stösst an keiner stelle ans pferd an.
die hilfengebung ist anders als beim reiten ohne sattel. mit einem pad kommen die hilfen nicht mehr ans pferd, denn der unterschenkel und das knie sind faktisch funktionslos beim reiten ohne sattel.
hilfreich wäre es, soviel voltigieren zu lernen, dass du auf einem galoppierenden pferd freihändig knien (hocke) und die fahne kannst. dann bist du unabhängig genug, um die reaktion des pferdes erspüren und feinste hilfen geben zu können.
viel spass.
wenn es da weniger gut wäre, wäre ich schon weg.
das reiten ohne sattel lernen ist schon sehr viel länger her. den unabhängigen sitz habe ich seinerzeit als kind in 7 jahren voltigieren gelernt. hilft mir heute nach etlichen verletzungen, die das reiten erschweren, immer noch.
wenn mir ein pferd mal iunkontrolliert wegspringt oder ich merke, es beginnt zu überlegen, das zu tun, haut mein instinkt die notbremse rein. immer noch. die notbremse ist das einzige, was mit und ohne sattel exakt gleich ist.
ich habe in meinem leben das glück gehabt, zum richtigen zeitpunkt an die richtigen leute geraten zu sein und mir mühe gegeben, von ihnen zu lernen. das tue ich immer noch - mit dem unterschied, dass mir meine richtung und die lebenserfahrung helfen, solche leute zu erkennen, wenn sie vor mir stehen.
Ja, für das Pferd fühlt sich das alles ziemlich bescheiden an. Du sitzt ihm direkt auf der Wirbelsäule u. dein Gewicht drückt ihm punktuell über deine Poknochen unangenehm bis schmerzhaft in den Rücken.
Ein gut passender Sattel schont den Pferderücken, verteilt den Druck flächig u. hält die Wirbelsäule frei. Er kann auf Dauer nicht durch ein Pad ersetzt werden u. Schabracke bringt mal genau nur, dass dein Hintern sauber bleibt.
Wer reiten will bitte so, dass er dem Pferd nicht schadet!
Das sowas einen Sattel nicht ersetzt ist mir klar ;) nur für einmalige Sachen gemeint natürlich
auch dinge, die man einmalig machen möchte, muss man LERNEN.
und die suche nach einem pad hört sich nicht so an, als ob es einmalig sein soll.
wenn man zB mal zum See oder so will und den Weg dahin mit Pad reitet, weil man den (übrigens gut angepassten) Sattel dort nicht auf den Boden legen möchte? Ich würde das schon als etwas eher einmaliges bezeichnen und möchte den Sattel halt nicht auf den Boden legen und ihn auch nicht mit ins Wasser nehmen. :)
Ob mit oder ohne Schabracke, fühlt sich nicht krass anders an.
Aber bitte denk daran, es ist immer besser mit Sattel zu reiten. Also bitte nicht zu oft ohne 👍🏻
Klar, ist auch eher für einmaliges an den See reiten oder so 😉
Ich möchte den um ehrlich zu sein eher nicht auf den Boden dort legen :)
Finde ich auch nicht verwerflich. Wenn Pferd und Reiter zusammen passen und gut ausgebildet sind sehe ich da kein Problem.
Ich finde vieles das du erzählst unheimlich interessant. Wo kommst du denn ungefähr her dass ihr so tolle Angebote und Kurse immer habt? Oder wo finde ich sowas überhaupt?