Notruf ohne Worte tätigen?

5 Antworten

JOAAA.... So halbwegs. Rein technisch geht das mit Sicherheit.

Zum einen gibt es Notruffaxvordrucke für taubstumme Menschen, auf denen die geforderten Angaben angekreuzt werden müssen und die Adresse eingetragen werden muss.

Zum anderen gibt es irgendwelche Apps oder Sonderfunktionen am Handy, die als eine Hilfe in Notsituation fungieren sollen. Aber darauf kann man sich nicht verlassen, schon gar nicht, wenn sie mit Hilfe der Internetverbindung übertragen werden. Dier einzig verlässlich vorrangige Kommunikationsweg sind die priorisierten Notrufleitungen 112 & 110, die haben bei allen Providern absolutwn Vorrang und trennen Notfalls andere Gespräche.

Bei allen Notrufapps und sonstigem Kram ist immer zu bedenken, welche Informationen werden übertragen und kann die zuständige Leitstelle diese auswerten? Der Disponent muss wissen wo du bist und so ungefähr, was vorgefallen ist. Nebenbei: eine zuverlässige Handyortung ist in Deutschland Dank der Datenschützer allenfalls eine rühmliche Ausnahme.

Der einzige Notruf, auf den du dich verlassen kannst, ist der Anruf bei 112 & 110. Was vielleicht als Notlösung noch funktionieren würde, ist, das Handy zu verstecken und durch geschickte Gesprächsführung dem Disponenten die erforderlichen Infos mitzuteilen und zu hoffen, dass das nicht als Fehlanruf aufgefasst wird und aufgelegt wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
PlueschTiger  30.05.2021, 00:02
Nebenbei: eine zuverlässige Handyortung ist in Deutschland Dank der Datenschützer allenfalls eine rühmliche Ausnahme.

Der Witz ist gut. Hast du dir mal das Cookiebanner allein von dieser Platform angesehen? Die Plattform darf dein Einverständnis, das Unternehmen dich mit "berechtigten Interesse" tracken und ausspionieren können, sogar voreinstellen. Wenn ich das richtig verstanden habe müssten die dich wohl nicht mal darüber informieren. Zu den Daten welche gesammelt werden können gehört unter anderem auch deine Position.

Ich bin mit einer Anzeige gegen die Platform, wegen der halb heimlichen Voreinstellung der Zustimmung, beim Datenschutz gescheitert, wegen der DSGVO, welche das erlaubt. Wofür wird das hier alles gemacht? Genau Werbung. Datenschutzkritik ist auch bezüglich Corona APP fehl am Platz. Für Werbung ist es kein Problem, aber bei Corona und Notrufen nutzt man jedes Verbot der DSGVO aus.

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Mir hat mal jemand aus der Leitstelle erzählt, dass man ihnen auch SMS-Nachrichten schreiben kann, die ihnen dann vorgelesen werdem

Ich hatte mal mitbekommen dass manche Leitstellen SMS empfangen können. KA ob das stimmt

Ja geht. Der diensthabende wird nach langem Schweigen auf deiner Seite um klopfen aufs Handy bitten. Kommt da auch nix wird trotzdem jemand geschickt.

Über Ortung des Handy findet man dich auch mehr oder minder gut.

Wie das im Hochhaus mit 40 Parteien klappen soll sei mal dahin gestellt.

RedPanther  19.05.2021, 10:58
Über Ortung des Handy findet man dich auch mehr oder minder gut.

Naja... wenn das Handynetz gut ist, weiß man in welchem Stadtteil der Anrufer ist.

Und dann viel Spaß beim Suchen.

Wie das im Hochhaus mit 40 Parteien klappen soll sei mal dahin gestellt.

Handyortung ermöglicht gar nicht erst, das richtige Wohngebiet zu finden.

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Gibt es Möglichkeiten einen Notruf zu tätigen ohne ein Wort zu sagen?

Das ist ein wenig von der Lage abhängig - und vor allem von den Faktoren Mensch und Technik.

Denn erst einmal müsste der Disponent ja erkennen, ob es sich um einen Menschen in Not handelt, der nicht sprechen kann - oder um einen Fehlanruf oder Scherzanruf. Und letztere kommen deutlich (!) häufiger vor als erstere.
Deshalb sollte man schon zumindest kurz was sagen, Klopfzeichen geben oder irgendwie anders sich bemerkbar machen.

Technisch gesehen: Wenn Du vom Festnetzanschluss anrufst, dann kann die Leitstelle ganz klar Deinen Standort feststellen. Sprich: Man weiß genau, aus welchem Haus bzw. welcher Wohnung der Notruf kam. Das ist auch dann wichtig, wenn der Anrufer aufgrund einer Sprachbarriere seinen Standort nicht nennen kann, mangels Ortskenntnis nicht weiß, wo er ist oder das Gespräch unterbrochen wird.

Mit dem Handy ist das leider nicht ganz so einfach. Die Leitstelle kann dann in der Regel nur eine Ortung beantragen, die den nächsten Funkmast angibt, in der sich das Handy zuletzt eingewählt hat. Der Standort ist also sehr ungenau und dauert eine Weile. Aktuell werden gerade Möglichkeiten getestet, eine GPS-Ortung eines Handys bei einem Notruf vornehmen zu können, auch wenn diese am Gerät selbst ausgeschaltet ist. Bis das flächendeckend funktioniert, kann es aber noch ein wenig dauern (was nicht zuletzt aus unseren Datenschutzgesetzen resultiert).

Übrigens: Die Rufnummer wird sowohl beim Festnetz- als auch Mobiltelefon auch bei Unterdrückung immer in der Leitstelle angezeigt. Wenn man dort anruft und nichts sagt, dann kann es also durchaus sein, dass die Leitstelle zurückruft um festzustellen, ob es ein versehentlicher Anruf oder doch ein Notfall ist. Wäre vielleicht in dem von Dir beschriebenen Fall auch nicht so optimal... also lieber mitteilen, was los ist.

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob auch SMS funktionieren würden. Müsste eigentlich gehen, da diese ja, aufs Festnetz gesendet, zu einer Sprachnachricht umgewandelt bzw. "vorgelesen" werden.
Ansonsten gibt es beispielsweise auch noch das Fax, was gerade für Hörgeschädigte meist die einzige Möglichkeit darstellt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr