Name für eine Jugendhilfeeinrichtung

4 Antworten

Hi,

Fit 4 life - nicht gut. Generell englische Namen von pädagogischen Angeboten, damit Sie bei den Jugendlichen ankommen, am besten noch nen eigenen Rap, davon halte ich nix.

Ich fand den Vorschlag PTH gar nicht so schlecht. Sicher seit ihr kein therapeutisches Traumazentrum, aber wenn der Schwerpunkt traumapädagogisch liegt, dann ist das nicht zu dick aufgetragen. Ich würde das Wort Trauma im Namen jedoch vermeiden wollen.

Mir ist der Name übrigens ziemlich egal, auch das Konzept, Hauptsache ist, dass das Angebot hält, was es verspricht. Ich rate euch in Richtung Trauma zu überlegen, ob sich die therapeutische Seite nicht in Form einer guten Kooperation mit einem Traumatherapeuten ergänzen lässt. Das klingt nicht so. Den Kostenträgern kommt es bei der Versorgung von Fällen darauf an, dass Traumata therapeutisch aufgearbeitet werden. Da strickt man lieber was pädagogisches drumherum, statt ein stationäres pädagogisches Angebot zu belegen, was keinen therpeutischen Hintergrund hat. Wenn stationär, dann sollte alles aus einem Guss kommen!!!! D.h. man würde doch eher ein Regel- oder Intensivangebot belegen, wenn der Einrichtungspsychologe mit drin ist oder einer der vielen ambulanten pädagogischen Angebote für Traumaarbeit, wenn die Anbindung zu einem niedergelassenem Therapeuten vorhanden ist.

Namenstechnisch fällt mir spontan ein:

Resilienzvilla sowie Resilienzika oder ein anders Wortspiel mit der Resilienz, die einen guten (wissenschaftlichen) Zusammenhang zur Traumaarbeit hat.

Resilienzvilla - stationäre traumapädagogische Jugendhilfe (RstJ / stJ) oder so!

Die Jugendlichen können mit Resilienz nix anfangen, aber die Fachwelt und Resilienzvilla klingt verblüffend und sollte auch den Jugendlichen zusagen.......

Viel Erfolg, es gibt viel zu wenig stationäre Angebote, die tatsächlich auf Trauma spezialisiert sind, d.h. deren Pädagogik darauf ausgerichtet ist. Ich wünsche Euch viel Erfolg!!!

Inda24 
Fragesteller
 24.04.2014, 11:20

Hey, danke für deinen Betrag.

In unseren Konzept sind niedergelassene Therapeuten und Psychologen in Kooperation berücksichtigt. Ansonsten würde das kein Sinn machen! Dennoch sind unsere Bedenken, dass wenn wir mit unserer Außenwirkung/ Image gerade bei den Kostenträgern ein falschen Eindruck hinterlassenn könnten und wir als Träger gerade zu sehr stigmatisiert werden. Denn, wir werden ein Regelangebot von 6 Plätzen anbieten und 2 Streuplätzen mit einen Intensivangebot, die beispielweise mit Fachleistungsstunden abgerechnet werden. D. h. wir sind davon überzeugt, dass die Kinder - und Jugendlichen hier auch von einander lernen können. ABER, da wir aus der wirtschaftliche Sicht zum Anfang teilweise durchaus Kinder nehmen müssen, müssen wir aufpassen dass wir auch eine gute Gruppe zusammen bekommen. Und nicht nachher nur Kinder bekommen, die im Nachhinein vielleicht nicht mehr tragbar wären. Das würde wieder zurück zum Kostenträger und es kommen Fragen auf. Image! Zum anderen darf man zwar nur hinter vorgehaltener Hand sagen, dass gerade in der Jugendhilfe viele Kinder- und Jugendliche traumatisiert sind, alleine die Beziehungsabbrüche zu Bezugspersonen etc. D. h. wir arbeiten intensiv mit 2 Kindern und dann natürlich interdisziplinär und mit allen Kinder - und Jugendlichen unter einer traumapädagogischen Grundhaltung, wobei natürlich andere Ansätze nicht ausgeschlossen sind. Also ist das Trauma durchaus Thema, aber nicht in erster Linie. Eigentlich stellen wir eine Regelgruppe dar. Wir wollen hoffen, dass wir verständlich waren, auch für andere Mitleser.

Aber der Vorschlag mit Resilienz ist gar nicht so schlecht. Und Englisch finden wir auch nicht passend.

Liebe Grüße

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djcore  24.04.2014, 13:09
@Inda24

Warum habt ihr so eine große Angst davor, dass der ASD das Angebot nicht annimmt? Das klingt doch alles sehr durchdacht und schließt meines Erachtens eine Nische innerhalb der stationären Jugendhilfe. Es gibt etliche Kinder mit einer Bindungsbiographie, die von dem Angebot profitieren würden. Bereits anderweitig traumatisierte Kinder, die aber schon therapiert wurden und langfristig einen Platz brauchen, können die pädagogische Grundhaltung mit Blick auf ein Trauma ebenso gut gebrauchen. Und schon sind die Plätze belegt! Angebote, die gerade einen familiären Charakter besitzen und gleichzeitig oder gerade deswegen, traumatisierte Kinder auffangen, sind eher die Ausnahme.

Also ich würde euer Angebot sicher belegen. Mir fallen gleich einige Fälle ein, wo ein solches Angebot sinnvoll gewesen wäre, ich aber keinen Platz bzw. ein Angebot bekommen habe. In meiner Stadt gibt es halt viele ambulante pädagogische Angebot für traumatisierte Kinder und kaum stationäre. Dazu muss man auf die großen Einrichtungen ausweichen, was ich nicht besonders vorteilhaft finde. Oder zusätzliche ambulante Leistungen, was teuer ist, zusätzlich genehmigt werden muss und daher jede menge Ressourcen frist. Trotz gutem therapeutischen Hintergrund ist bei den "Großen" oft keine pädagogische keine Spezialisierung erkennbar. Erlebt habe ich auch oft, dass das konzeptioniert war, aber einfach nicht umgesetzt wurde, weil die Einrichtung zu groß war. Halt das typische Portfolio, alles anbieten und können wollen, aber deswegen kaum was umgesetzt bekommen. Klein und speziell ist oft besser. Weniger ist mehr, kennt jeder Pädagoge!

Ich bin gespannt, was draus wird! Viel Erfolg

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Inda24 
Fragesteller
 24.04.2014, 20:28
@djcore

Wir erleben auch oft, dass andere Einrichtungen vieles in ihren Leistungsangeboten stehen haben, aber realistisch davon wenig umsetzten oder sich auf eins spezialisieren und sich so von anderen abheben. Naja, wir denken wir bedienen da schon eine Marktlücke. Und mit unserer traumapädagogischen Ausbildung und Kooperationen mit anderen erfahrenden Einrichtungen in diesen Bereich werden wir gut dastehen. Und bei uns hier im Weser-Ems-Bereich gibt es so gut wie keine Einrichtungen, die diesen Ansatz auch professionell nachgehen. ... Nur der Name fehlt noch!!! :)

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Ich würde sagen, es ist wesentlich wichtiger, dass sich die Kostenträger damit identifizieren können ;-) Deshalb wären eher bodenständige Namen wie Jägerhof, Kinder- und Jugendwohnen Musterstadt, Jugendhilfe am Steinweg etc. ganz sinnvoll. Mir würde spontan "Fit for life" einfallen.

Ich kann mich jetzt auch nicht erinnern, schon mal von einer stationären Einrichtung gehört zu haben, deren Konzept aus dem Namen erkennbar ist. Bei ambulanten Angeboten gibt's das öfter mal.

Inda24 
Fragesteller
 23.04.2014, 16:52

Richtig. Wiedererkennungswert wegen den Kostenträger. Sehen wir auch so. Danke.

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Bordie7  23.04.2014, 17:33
@Inda24

Also, "Fit for life" klingt aber stark nach Fitnessstudio. Oder Sportcenter. Nee, gefällt Bordie nicht. Gruss Bordie

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PTH: Pädagogische Traumahilfe ( danach evtl. der Ortsname). Gruss Bordie

der post ist jetzt schon ein paar Jahre alt. wie ist es denn gelaufen? seit ihr noch dran? ich interessiere mich für die Abläufe einer solchen Gründung... könntest du da ein paar sätze zu schreiben? mit was muss man anfangen? was sind so die größten Hürden? wie ist das mit den finanziellen fragen? ... und für welchen Namen habt ihr euch denn eigentlich entschieden? :P