Nachteile eines Nahrungsnetzes?

2 Antworten

Ein Nahrungsnetz ist in vielerlei Hinsicht schon genauer als die Darstellung der trophischen Beziehungen eines Ökosystems in einer Nahrungskette. Das führt aber dazu, dass ein Nahrungsnetz schnell sehr unübersichtlich wird. Trotzdem geht mit der Darstellung eines Nahrungsnetzes immer noch viel Information verloren. Ein Nahrungsnetz stellt z. B. üblicherweise nur die qualitativen Nahrungsbeziehungen dar, also "wer frisst was?", z. B. Art X ernährt sich von Art Y. Nicht dargestellt werden die quantitativen Verhältnisse, also wie viel eine Art X von einer Art Y frisst, ob sie eine bestimmte Nahrung bevorzugt oder bei der Auswahl der Nahrung nicht wählerisch ist. Denn selbst bei Omnivoren (Allesfressern) können sich hier große Unterschiede ergeben. Manche Arten verhalten sich opportunistisch, d. h. die fressen alles, was sie finden können, ohne dabei großartig wählerisch zu sein. Andere Omnivoren sind durchaus selektiv, indem sie z. B. immer diejenigen Nahrung bevorzugen, die am häufigsten verfügbar ist und dann zu einer anderen Nahrung wechseln, wenn diese häufiger wird.
Andere Nahrungsquellen werden von verschiedenen Arten genutzt, aber nicht in gleichem Maß. So nutzen beispielsweise die verschiedenen Huftiere in der afrikanischen Savanne alle Gras, fressen aber unterschiedliche Teile davon: Zebras fressen die hohen, vertrockneten und deshalb wenig nährstoffreichen Anteile, Gazellen hingegen beweiden v. a. die jungen, frischen Triebe.
All diese Informationen gehen aus einem Nahrungsnetz nicht hervor.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Hausaufgabe? 😂

Also ich würde mal sagen, dass es sehr schnell unübersichtlich werden könnte. Außerdem kann man in so einem grafisch dargestellten Nahrungsnetz niemals das komplette System darstellen. Es ist immer nur vereinfacht und auf das gröbste bezogen. Es bleibt also eher oberflächlich.