Nach Abi noch einmal Mut fassen & sich bei einem Lehrer beschweren?

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Hallo Dresdnerin, ich würde es so sehen:

  • es wäre in erster Linie etwas, das du für dich selbst tust. In dem Sinne: du kannst es nicht einfach auf sich beruhen lassen, du möchtest noch etwas loswerden, da ist noch etwas "Unerledigtes" und du möchtest für dich verarbeiten, was du mit ihr erlebt hast.

  • in zweiter Linie kommt dann erst die Frage, was dann die Sportlehrerin damit anfängt. Was macht sie mit deiner Rückmeldung? Das steht auf einem ganz anderen Blatt. Es ist ihre Entscheidung, ob sie nachdenklich wird, sich etwas zu Herzen nimmt, sich evtl. ändert ... das alles entzieht sich deinem Einfluss.

Wir können andere Menschen ja nun mal nicht ändern. Wir können aber ehrlich von uns selbst sprechen und uns etwas von der Seele reden - damit geben wir anderen ein feedback und so auch die große Chance, selbstkritisch in sich hineinzuhorchen und sich in Frage zu stellen.

Ob sie sich verändern wird und ob die Lage für jüngere Schüler besser wird, kannst du nicht wissen. Aber "von allein", also ohne Anstoß dazu, passiert das eben eher nicht :)

Unterm Strich: ich finde es eine sehr gute Idee von dir, noch etwas mit all dem anzufangen, was sich in dir angestaut hat. Für dich kannst du diesen Abschnitt deines Lebens damit besser abschließen und einen Schlusspunkt drunter setzen - für sie und die jüngeren Schüler/innen bedeutet es eine Chance. Ich könnte mir einen persönlichen Brief oder auch ein Gespräch (?) vorstellen. Aus meiner Sicht haben dann aber Direktor oder Schulamt nichts damit zu tun.

Dresdnerin1 
Fragesteller
 13.06.2013, 16:49

Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Antworten und DHs! Eigentlich hätten (fast) alle hier ein Sternchen verdient.

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Ich träume seit der 5. Klasse davon meiner lieben Lehrerin mal zu sagen, was für ein Monster sie ist. Ich und andere Mädchen mussten Kommentare wie "Lern mal lieber etwas anstatt dich zu schminken" hören, wo man sowieso sehr unsicher ist in dieser Zeit. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Im Schwimmunterricht wurden wir gezwungen uns nackt in der Dusche auszuziehen, was mich richtig schlimm belastet hat. Ich hatte in diesem Alter die ersten Schamhaare usw. und hab mich richtig doll geschämt mich komplett nackt vor fremden Menschen zu zeigen. Ich bin teilweise nachts um 3 Uhr aufgestanden um Hausaufgaben zu machen und hatte Bauchkrämpfe im Unterricht, wenn ich meine Hausaufgaben doch mal vergessen hatte, so eine Angst hatte ich. Jeden Sonntag habe ich geweint, weil Montags wieder Schule war. Ich hasse sie bis heute und bin wütend, dass meine Eltern mir damals nicht richtig geholfen haben. Ich habe heute psychische und soziale Probleme und bin mir sicher, dass diese Frau einen großen Teil dazu beigetragen hat. Ich überlege ihr einen Brief zu schreiben in dem ich ihr sage was sie mit diesem kleinen Mädchen, das ich damals war gemacht hat.

Meinen Glückwunsch.

Erinnert mich an meinen Sportlehrer in der Grundschule.

Ich würde noch mal zu ihr gehen, und ihr eine laaange Strafpredigt halten. Am besten, wenn es keiner sieht, damit sie dich nicht anzeigen oder verklagen kann wegen Beleidigung.

Solchen Individuen muss man die Meinung sagen, sonst dreht man durch.

Wobei auch der Vorschlag von @taigafee ziemlich gut ist.

upsala007  25.06.2013, 10:59

Am besten, wenn es keiner sieht, damit sie dich nicht anzeigen oder verklagen kann wegen Beleidigung.

Endet "die Meinung sagen" bei dir öfter so? Da kannst du auch mal dran arbeiten ;-)))

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Glückwunsch zum Abi und ja, sprich mit ihr. Sag ihr, wie verletzend ihr es empfindet, wenn sie solche Dinge sagt.

Dann denk dir, dass ein Mensch, der so etwas tut, vermutlich genug eigene Probleme hat und geh deines Weges. ;-)

Wende dich an einen Vertrauenslehrer! Du solltest dich auf jeden Fall beschweren! Nenne auch diese Fällle vor dem Vertrauenslehrer und formuliere sie genau