Muss man sich sein "Glück verdienen"?
Hallo Sinnsuchende, Philosophen und Tiefsinnige!
Diese Frage mag seltsam klingen, aber in der letzten Zeit beschäftigt mich hin und wieder folgender Gedanke und ich wüsste gerne, wie andere darüber denken: Bei mir ist es so, dass ich nun über einen langen Zeitraum sehr glücklich bin. Es gibt so vieles in meinem Leben, worüber ich mich von ganzem Herzen freuen kann. Andererseits weiß ich natürlich, dass es vielen Menschen in der Welt schlecht geht: Kriege, Hungersnot, Katastrophen, Mord, Gewalt, Unfälle, Krankheiten, Elend. Dann überkommt mich manchmal ein schlechtes Gewissen und ich denke dann halt : Anderen geht es so schlecht und mir so gut. Wozu habe ich das alles verdient? Es ist bestimmt Quatsch, denn im Umkehrschluss ist mir natürlich klar, dass die Leute für ihr Leid auch nichts können und (in meinem Glauben) nicht "bestraft" werden. Ich hoffe, Ihr könnt mir folgen und es klingt nicht zu seltsam.... Gedankengänge halt....
Danke für Eure Ansichten.
8 Antworten
Es mag Leute geben - und ich halte das für wahrscheinlich - die in ähnlichen Situationen wie Du unglücklich sind, von Langweile erdrückt oder in Hektik aufgerieben. Glück ist eine Wertung, die viel mit Erwartungen zu tun hat, mit Staunen und Aufmerksamkeit. Ich habe im Urlaub in Marokko in einfachen Lehmhütten Kinder glücklich und versunken mit Pappartons spielen sehen und Kinder in Deutschland, die nicht wissen, wohin mit ihrem ganzen Kram und es achtlos durch die Gegend schubsen. Man kann mit Sicherheit sagen: Es ist leichter, sein eigenes Glück zu verhindern als es zu erzwingen. Unser größtes Glück könnte eine selbstbewusste Freiheit sein, Selbstverantwortlichkeit und eine Situation mit vielen Wahlmöglichkeiten, die wir mit einer kreativen Einstellung auskosten können. Wieviele Menschen lassen das links liegen? Aber aus Respekt vor jeder individuellen Person sollten wir die Selbstverantwortlichkeit achten. Wir können uns nicht in anderer Leben drängen. Das gilt für Individuen, das gilt auch für Gemeinschaften. Zwischen Helfen und Bevormunden ist manchmal nur ein schmaler Grat. Glück kann man nur schenken, wenn der/die Gegenüber bereit ist, es zu empfangen. Darum wünsche ich Dir, dass Du weiter mit allem, was Du hast, glücklich sein kannst. In Deinem Umfeld kannst Du damit bereits Glück "verbreiten", irgendwo draußen in der Welt nur schwer. Da herrschen meist zuviele politische und wirtschaftliche Interessen vor, gegen die ein Einzelner nicht ankommt.
"Es ist leichter, sein sein eigenes Glück zu verhindern, als es zu erzwingen!"
1000 mal Dank für deine Worte!! menz84
Das/sein Glück kann man sich gar nicht verdienen; es steht jedoch jedem lebenden Wesen allein durch seine Geburt zu.
Ich kann dich absolut verstehen! Aber ich denke es bringt nichts, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil man glücklich ist! Ich weiß auch, dass es denen in Afrika alles andere als gut geht und auch sonstwo, aber du kannst es ja leider nicht ändern. Und dann macht es auch keinen Sinn, schlechtes Gewissen zu haben! So denke ich halt! Sei lieber froh, dass es dir so gut geht! Soll jetzt nicht blöd klingen aber: Ein bisschen Egoismus darf schon sein!
Vielleicht etwas vom Glück weitergeben ?
Wohltätiges tun- an Hilfsorganisationen spenden - alte oder kranke Nachbarn besuchen und dankbar sein , dass es das Schicksal gut mit Dir meint .
Doch ein schlechtes Gewissen musst Du nicht haben , solange Du nicht durch Leichtsinn das Glück herausforderst- oder es gar verspielst..... !
Wenn du von deinem Glück etwas weiter gibst und damit andere glücklich machst , die wiederum andere glücklich machen , brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben und es ist schon mal ein guter Anfang mehr gutes unter die Menschen zu bringen...lg
Und Glück ist eine Erkenntnis