Müssen Elektro-Bohrhammer und Winkelschleifer mit Metallgehäuse (Alu-Getriebegehäuse) händisch berührbar mit PE verbunden sein oder isoliert sein?
Viele Bohrhämmer und Winkelschleifer am Getriebe haben ein Alugehäuse (meist gehärtet, gepresst aus Pulvermetallurgie) und dient unisoliert (blank) zusätzlich zur thermischen Belüftung mit der Außenluft.
Aber diese könnten im Fehlerfall Spannung führen (Fremdspannung über Bohraufnahme) oder Eigenspannung über Wicklungsschluss, Ankerschluss, z.B. Kurzschluss durch Metallstaub, Flüssigkeit etc.).
5 Antworten
Alle Geräte und Maschinen mit einem Metallgehäuse müssen eine Schutzerde (PE) besitzen. Das Metallgehäuse muss messbar mit der Schutzerde am Stecker verbunden sein.
Man kann daher bereits an einem Stecker erkennen, ob die Maschine (welche auch immer) mit Schutzisolierung oder Schutzerde arbeitet.
Die Geräte, welche Du offenbar meinst, erfüllen die Schutzklasse 2, weil sie doppelt isoliert sind.
- Leitende Teile wie Gehäuseschrauben sind im Gerät von Kunststoff umschlossen und können keine Spannung nach außen führen.
- Außenliegende Metallteile wie Zierbleche haben keinen Kontakt zu Metallteilen im Inneren des Gerätes.
- Bohrfutter laufen in Kunststoffgetrieben und haben ebenfalls keinen Kontakt zu elektrischen Teilen im Geräteinneren.
Nicht alles was ein Metallgehäuse hat, muss auch geerdet werden. Kommt auf die Isolation des Gerätes, Maschine Leuchte usw an. Zu erkennen am Typeschild.
Die allermeisten Heimwerkermaschinen haben Schutzklasse II, erkennbar am "Schuko"stecker ohne Schutzleiterkontakte:
Bei Schutzklasse II (doppelte/verstärkte Isolation ) dürfen berührbare metallische Flächen nicht mit einem Schutzleiter verbunden sein
"Schuko"stecker ohne Schutzleiterkontakte:
Konturenstecker nennt man diese.
Die Geräte sind schutzisoliert, also Schutzklasse II.
Wenn ich das Metall aber mit der Hand direkt berühren kann ?
Zwischen Bohraufnahme und Metallgehäuse liegt keine Zwischenisolierung an, es ist durchgängig ! Ebenso von Ankerwelle über Getriebewelle bis zum Getriebegehäuse und Bohraufnahme und Bohrmittel liegt eine durchgängige elektrische Verbindung an ! Da ist kein Zwischenisolierstück, d.h. im Fehlerfall knallts gegen Berührung also gegen Erde / Masse.
Dann auch. Genau deshalb sind die Geräte ja schutzisoliert.
Aus meiner Sicht, um SK2 zu erfüllen, müsste entweder (a) das Metallgehäuse kunststoffisoliert werden, oder aber: (b) zwischen Anker- und Getriebewelle ein Isolierstück und zwischen Getriebewelle und Bohraufnahme ein Isolierstück angebracht sein.
Eben nicht, habe mit Multimeter nachgemessen, alles niederohmig, d.h. elektrisch leitend, durchgängig.
Zwischen welchen Stellen leitend? Zwischen aktiven Teilen und dem Gehäuse sicher nicht.
Zwischen Ankerwicklung, Getriebe, Gehäuseschrauben und Getriebehäuse (händisch von außen sichtbar und berührbar),, Bohrfutter/ Bohraufnahme und etwaigem Bohrmittel, alles elek. durchgängig.
die berührbare metallische Fläche muss aber isoliert sein und nicht durch Eigen- oder Fremdspannung leitend sein, ansonsten muss SK1 (mit PE) anstatt SK2 konzipiert werden