Moses und Aaron in die Hölle Und Sündenvergebung?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der hebräischen Torah steht in Vers 51 etwas anderes, nämlich nichts von Treue gebrochen. Da steht nur was von einer Pflichtwidrigkeit, die nach Hirsch den vorzeitigen Tod beider zur Folge hatte und Mose (Vers 52) deswegen nicht das Land sehen durfte. Siehe auch Wajikra 5, 15 und Bamidbar 27, 14.

Nirgends steht da "Hölle", ja nicht einmal in der gesamten jüdischen Bibel findet man "Hölle".

Die Strafe von Aharon und Mosche ist der körperliche Tod und somit nicht das gelobte Land beteten zu dürfen. Mehr Strafen gab's für diese beiden Leviten nicht.

Die Tieropfer waren alles Pflichtopfer. Je ein Lamm morgens und eines Abends. An Ruhetagen mehr und an Feiertagen noch mehr. Das ist in der Torah genau festgelegt.

Für bewusst getätigte Sünden gab's keine Tieropfer, sozusagen als Auslöscher der Sünde. Die Strafe mußte jeder Sünder selber tragen, eine Stellvertretung der Strafe gab's noch nie.

Halt, doch eine Ausnahme: Für versehentlich begangene Sünden, dafür mußte man Tiere opfern. Beispiel: Ein Israeli fällt einen Baum und plötzlich löst sich das Eisen vom Stiel und erschlägt einen anderen Israeli. Aber ob absichtlich oder versehentlich, darüber mußte dann ein Kohen urteilen.

Aber für jede Sünde, braucht es zur Vergebung eine Zeit der teSchuwah. Ohne teShuwah keine Vergebung. Ohne teSchuwah auch keine Chance der Verringerung einer Strafe.

Nochmal hier, wie so oft von mir erwähnt: In der jüdischen Bibel findet man vergebens den Begriff Hölle. Weil, es gibt sie einfach nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Sunny01752 
Fragesteller
 29.03.2024, 00:22

Vielen Dank!!!!!

1

Da steht nirgendwo, dass sie in die Hölle kommen.

Die Strafe für die Sünde ist ja der Tod.

Du hast den Vers 52 unterschlagen, der ist hier aber entscheidend:

"Denn von der gegenüberliegenden Seite sollst du das Land sehen, aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Söhnen Israel gebe."

Das ist Moses' Strafe für den Treuebruch.

Moses und Aaron in die Hölle

In der Vorstellung jener Zeit existierte die Idee der Hölle noch nicht, sondern man wurde nach dem Tod in den Scheol (Totenreich) zu seinen Vorvätern versammelt, vgl. Abrahams Tod in Gen 25,8.

Warum hatten die Leute keine Chance nach Vergebung zu Fragen und müssen sofort Sterben nach einem Gebotesbruch

Auch in der Zeit des AT hatten die Leute die Möglichkeit Gott um Vergebung zu bitten und diese zu erhalten. Siehe Psalm 32,5:

"Ich tat dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde."

Mose kam nicht in die Hölle und starb auch nicht sofort. Aber Gott kündigte ihm an, dass er nicht ins verheißene Land Kanaan einziehen würde.

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu im Kontext:

  • "Der Berg Nebo war einer der bekannteren Berge in der Abarim-Bergkette in Moab; von ihm aus konnte man das nördliche Ende des Toten Meeres überschauen. Mose würde hier, außerhalb des verheißenen Landes sterben, obwohl Gott ihm gnädigerweise erlaubte, das Land ... aus einer gewissen Entfernung zu sehen (V. 52), bevor er starb. Der Grund dieser Strafe wird in 4Mo 20,1-13 berichtet. Gott hatte Mose befohlen, zu einem Felsen zu sprechen, damit er Wasser für die Menschen, die gegen ihn und Aaron murrten, hervorbrächte. Mose gehorchte Gott nicht, indem er den Felsen, statt zu ihm zu sprechen, zweimal schlug (4Mo 20,11) und indem er arrogant darauf schließen ließ, daß er und Aaron, nicht der Herr, das Wasser hervorgebracht hätten. Wegen dieser Tat des Unglaubens und des Versäumnisses, Gott vor dem Volk die Ehre zu geben (seine Heiligkeit hochzuhalten), verlor Mose sein Recht, das Volk in das verheißene Land zu führen."

Mose ist natürlich im Himmel, weil er an Gott geglaubt hat.

Deshalb steht im Neuen Testament über Mose:

  • "Auch Mose ist treu gewesen als Diener in seinem ganzen Haus, zum Zeugnis dessen, was verkündet werden sollte" (Hebräer 3,3).
  • "Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen. Er zog es vor, mit dem Volk Gottes Bedrängnis zu erleiden, anstatt den vergänglichen Genuss der Sünde zu haben, da er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze, die in Ägypten waren; denn er sah die Belohnung an. Durch Glauben verließ er Ägypten, ohne die Wut des Königs zu fürchten; denn er hielt sich an den Unsichtbaren, als sähe er ihn. Durch Glauben hat er das Passah durchgeführt und das Besprengen mit Blut, damit der Verderber ihre Erstgeborenen nicht antaste. Durch Glauben gingen sie durch das Rote Meer wie durch das Trockene, während die Ägypter ertranken, als sie das versuchten" (Hebräer 11,24-29).

Beide sollten nicht in das verheißene Land Kanaan kommen, aber von der Hölle (Vernichtung) ist keine Rede. Was haben denn die beiden getan? Sie haben beim Wasserhervorbringen aus dem Felsen Gott nicht die Ehre, der sie dazu ermächtigte. Sie sagten: "Sollen WIR euch aus dem Felsen Wasser riechen?" - In der kommenden Auferstehung werden wir sie sehen und auch befragen können.