Möchte gerne bei einer Schule eine AG anbieten (Hacking, Security), was meint ihr?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kann nur für Bayern meine Meinung äußern.

Als Zusatzangebot an einem Gymnasium halte ich das für eine gute Idee. Die angegebene Qualfikation dürfte für diesen Zweck ausreichend sein. Die Schulleitung muß dies aber genehmigen. Denkbar wäre es, dass dies von einem der Lehrkräfte für Informatik als unliebsame Konkurrenz betrachtet wird. Du solltest dies als Wahlkurs anbieten, dann bekommst du das auch bezahlt und die Schüler bekommen eine diesbezügliche Bestätigung im Zeugnis. Ein Kontakt mit den entsprechenden Lehrern (Fachbetreuern, Schulleitung) könnte hilfreich sein. Meiner Einschätzung nach müßte da auch noch mehr drin sein.

P.S.: Nachdem ich jahrelang Oberstufenkurse Informatik gehalten hatte, habe ich die formale Lehrbefähigung für Informatik bis zur 10. Klasse zusätzlich erworben. Die fachliche Qualifikation für einen Kurs, so wie du ihn anbieten willst, hätte ich aber nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.
DevSec 
Fragesteller
 19.07.2022, 19:39

Vielen Dank, ich werde das Mal ausprobieren, aber beim Wahlkurs würde ich es eventuell nicht können (zeitlich).

Es ging mir hauptsächlich, dass die etwas an Erfahrung sammeln können und wissen wie die Schüler sich selber weiterbilden können und welche kostenlose Mitteln die benutzen können um die Arbeitgeber zu überzeugen (z.B. HackTheBox)

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Littlethought  19.07.2022, 19:54
@DevSec

Eine entsprechende Veranstaltung für Lehrer wäre da auch nicht schlecht. Ich selbst würde da auf jeden Fall hingehen.

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An sich eine gute Idee, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Kiddies noch zu jung sind und die Voraussetzungen noch nicht verstehen.

An Schulen wirst du ohne jede pädagogische Ausbildung nicht angestellt werden. Das wäre auch eine schlechte Idee.

Mit 5.-10. Klasse hast du dir einen sehr breiten Rahmen ausgesucht. Ich denke, du stellst dir Unterricht viel zu einfach vor. Es gibt einige Voraussetzungen, die man vor eine Beschäftigung an einer Schule zu erfüllen hätte. Ein Lehramtsstudium wäre eine davon.

Selbst verständlich müsstest du deinem Arbeitgeber über nebenberufliche Tätigkeit informieren.

Littlethought  19.07.2022, 19:08

Für Zusatzunterricht reicht sogar ein Übungsleiterschein. Meinem eigenen Sohn wurde der Übungsleiterschein zum Halten von Kletterkursen sogar von der Schule bezahlt und er war daraufhin mehrere Jahre als Kletterlehrer an der Schule angestellt. In dieser Zeit studierte er Informatik.

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mjutu  19.07.2022, 21:12
@Littlethought

Danke für die Information. Wie sah das rechtlich aus, wenn ein Kind einen Unfall hatte?

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Littlethought  19.07.2022, 21:38
@mjutu

Es gab keinen Unterschied zu sonstigen Schulveranstaltungen. Der Versicherer hat keinen Vertrag mit dem Lehrer oder dem Schüler sondern mit dem Aufwandsträger der Schule. Die Qualität des Lehrenden erfährt der Versicherer nicht.

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mjutu  19.07.2022, 22:07
@Littlethought

Ehrlich gesagt ist die umfassende pädagogische Ausbildung der Lehrer auch noch lange keine Garantie für die Qualität des Unterrichts. Da gibt es Knalltüten und Leute die die Schulstunden rocken und die Schüler mitreißen mit und ohne Ausbildung.

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Littlethought  19.07.2022, 22:10
@mjutu

Meine Formulierung Qualität hatte sich auf die formalrechtlichen Voraussetzungen bezogen, die ein Lehrer mitbringen muß und nicht auf die Qualität des Unterrichts.

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mjutu  19.07.2022, 22:18
@Littlethought

Ja, du hast dich verständlich ausgedrückt. Mir ging es darum, dass ich eigentlich ernste Nachtteile für die Schüler sehe, wenn Lehrer keine pädagogische Ausbildung haben. In der Realität kenne ich aber auch grottenschlechte Lehrer mit Ausbildung.

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Littlethought  19.07.2022, 22:23
@mjutu

Da hätte ich die ketzerische Frage ob auf der Verhaltensebene du pädagogische Ausbildung für möglich hältst? Bitte nicht zu schnell antworten. Ich weiß von was ich schreibe. Ich habe etwa 15 Jahre auch meine Fachkollegen beurteilen müssen.

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mjutu  19.07.2022, 22:35
@Littlethought

Du meinst, ob man als Student lernen kann sich so zu verhalten, dass man positiv auf die Schüler einwirken kann?

Ja, in gewissem Grad hilft die fachliche Ausbildung. Ein Lehrer, der den Stoff wirklich begriffen hat, kann ihn selbstsicher vermitteln. Eine meiner Biolehrerinnen musste immer erst nachdenken, ob bei der Photosynthese Sauerstoff verbraucht oder frei wird. Wenn die Schüler sich dann mit der Hand vor die Stirn schlagen, ist es mit der Autorität vorbei.

Wenn ein Sportlehrer verschiedene Konzepte kennt, mit denen man der Klasse das Spielen im Team und die Basketballregeln beibringt, hat er mehr Freiheit, die Schüler mitzunehmen.

Es ist also einiges technisches und handwerkliches, was Lehrer brauchen, um guten Unterricht zu machen. Empathie, Einsatzfreude, Humor, Gelassenheit und Charme kann man aber nicht lernen. Dazu kenne ich einige Lehrer, die den Kerngedanken des Schulsystems nicht begriffen haben, nämlich die Lebensfähigkeit von Schülern zu fördern. Da hilft die beste Ausbildung nichts.

Ich denke, 10% der pädagogischen Qualität beruhen auf der Ausbildung, 90% sind Talent und Veranlagung.

Mein Vater war Bio-Lehrer. Zu seiner Beerdigungsfeier kamen 400 bis 500 Schüler - außerhalb der Unterrichtszeit. Das war eine beeindruckende Aussage zu seiner pädagogischen Qualifikation.

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Littlethought  19.07.2022, 23:04
@mjutu

Auch "Empathie, Einsatzfreude, Humor, Gelassenheit und Charme" lernt man. Aber halt nicht in einer Vorlesungsstunde sondern durch das jahrelang vorgelebte Beispiel (meist der Eltern). Das wichtigste scheint mir aber, abgesehen von der fachlichen Qualifikation, die Ausgereiftheit der Persönlichkeit des Lehrers zu sein. Der darf auch seine Schwächen haben, solange seine Persönlichkeit als Ganzes respektiert werden kann. Gruß von Littlethought.

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Das besprichst du am ehesten erstmal mit dem Schulleiter.