Mit welchen Glaubenssätzen seid ihr aufgewachsen?

10 Antworten

Mmmh ich denke ich bin z.B. etwas Disney-Geschädigt. Meine Mutter hat mich zum Glück aber sehr frei im denken erzogen.

Trotzdem ist es mir wichtig, dass alle denken, die ist aber lieb und hübsch, das ist schließlich wichtig als Mädchen/Frau.

Wobei man sowas ja wirklich ständig hört, eine hübsche Frau. Ist halt wichtig.....

Ebenso suche ich mir gern Männer die ich verbessern kann/muss, ähnlich wie bei die Schöne und das Biest. Ich bin die gute die den Mann rettet und im Austausch ewige Liebe erhält.

Auch glaube ich leider, das es den meisten Männern nur um Sex geht und 90% niemals treu sein könnten. Ein Grund warum ich öfter Sex habe als mir lieb ist. Denn ohne geilen, ausgefallenen Sex würde mich ja auch kein Mann auf Dauer lieben.

Scham empfinde ich so gut wie keine. Hätte kein Problem damit wenn z.B. jemand meine nackte Scheide sieht.

Alles im allen wird es aber von Jahr zu Jahr etwas besser. Ich kann mich teils daraus lösen, aber nicht gänzlich. Mal sehen was die nächsten 10 Jahre so bringen.


Divanikima 
Fragesteller
 30.10.2023, 15:40

Vielen Dank für deine aufschlussreiche Antwort. Ich finde es toll, dass du dich schon so gut reflektieren kannst!

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jiva87  30.10.2023, 15:56
@Divanikima

Sehr gern und vielen Dank! Selbstreflexion, Fluch und Segen zugleich ;)

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Bin mit 19 raus. Links rein - rechts raus, wenn mein Vater was doofes gesagt hat. Aber ich reflektier auch und bei mir sind nicht die anderen schuld , wenn was nicht klappt etc .

Das sind keine Glaubenssätze, sondern einfach überwiegend falsche Einstellungen der Erwachsenen, die dir das beigebracht haben.


Divanikima 
Fragesteller
 30.10.2023, 15:19

Tatsache ist aber, das ich solche Einstellungen ja unbewusst übernommen habe und daraus bestimmte Glaubenssätze abgeleitet hab wie "du kannst keinem Mann trauen. Männer wollen immer nur was Sexuelles" usw.

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studiogirl  30.10.2023, 15:21
@Divanikima

Dann ändre das für dich. Jeder Mensch ist lernfähig, egal in welchem Alter.

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Benedikt581  30.10.2023, 16:48

Glaubenssätze haben eine Vorbildfunktion. Dinge, die man sich erlaubt oder verbietet. Man trägt sie auch in die Welt und überträgt sie an Kinder, Partner, Freunde, etc.

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Daran erinnere ich mich nicht.

Ich habe irgendwann einfach angefangen, selbst zu denken.

Und das hat mich schließlich auf die so einfach wie umwerfende Erkenntnis gebracht: Es ist alles okay, wo alle freiwillig mittun undf niemandem Schaden entsteht.

In deinem Alter solltest du längst verinnerlicht haben, was für dich selbst richtig und was falsch ist. Du hast leidlich erkannt, was diese "Glaubenssätze" mit dir gemacht haben. Warum hörst du dann nicht einfach auf, dich an ihnen weiter entlangzuquälen?


Divanikima 
Fragesteller
 30.10.2023, 15:45

Ich hätte auch nicht gedacht, dass sie doch so weitreichend wirken, dass sie in meinem Leben immer mal wieder durch kommen. Zum Glück quäle ich mich nicht mehr mit ihnen. Ich nehm mich einfach so wie ich bin.

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cas65  30.10.2023, 15:55
@Divanikima

Naja... Aber wirklich gut scheint es dir damit ja nicht zu gehen. Generalisiertes Misstrauen männlichen Menschen gegenüber, Fassaden gegenüber dem "Außen", Fokussieren der unerheblichen Meinungen "der Anderen"... Das klingt so anstrengend wie unersprießlich.

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Divanikima 
Fragesteller
 30.10.2023, 16:13
@cas65

Naja, manchmal übertreibe ich ein bisschen. Mein Misstrauen hat sich weitestgehend gelegt, da ich inzwischen auch schon andere Erfahrungen sammeln durfte. Was die Nachbarn betrifft, denke ich auch nicht dauernd daran, was die von mir halten. Aber tatsächlich traue ich mich oft nicht so laut zu sprechen, da ich immer noch befürchte, dass das irgendwie negativ auf mich zurück fällt... irgendwie ist das noch nicht wirklich "geheilt"... und du hast völlig recht: es ist anstrengend sich um sowas zu kümmern.

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cas65  30.10.2023, 16:37
@Divanikima

Du könntest versuchen, den Spaß daran zu entdecken, den es machen kann, wenn man anderen so begegnet, wie man ist. Die Reaktionen sind mitunter echt erheiternd.

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Divanikima 
Fragesteller
 30.10.2023, 17:13
@cas65

Gute Idee...das werd ich mal mehr üben!

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Das klingt nach kleinbürgerlicher Weltanschauung, vielleicht etwas modifiziert aber gut konserviert aus dem letzten deutscher Kaiserreich.

Die Denkweise hat sich lange gehalten, ob jetzt dabei zwangsläufig eine Indoktrinierung mit der Entwicklung von Misstrauen und sexueller Scham einhergeht - kann ich nicht sagen. Neben der Erziehung der Eltern gibts es ja noch die „wirkliche“ Welt die man als Pubertier oder Teen selbst ergründen muss, und dann merkt, dass die Eltern doch nicht alles wissen.
Z.b. ist relativ klar, dass Männer Freundschaften mit Frauen besser halten können, wenn sie kein sexuelles Interesse an der Frau haben. Und wenn sie eins haben ist das ja auch zunächst nichts schlimmes …weil es eben ja doch nicht schmutzig ist.
Früher wurde eben zu Erziehungzwecken eine stark vereinfachte Welt erfunden, um die Kinder zu lenken, diese „Glaubenssätze“ sind weder wortwörtlich zu nehmen noch sind sie wahr.

Bei uns war am wichtigsten, dass pünktlich Mittag gegessen wurde, und da ging aus auch nicht darum was die Nachbarn -denken-

weil die Nachbarn haben das auch schon mal offen gesagt „ihr esst aber spät …es ist schon nach 13:00…“

Ich esse nun übrigens sehr viel später


Divanikima 
Fragesteller
 30.10.2023, 15:42

Das ist ja gut, dass du dir erlauben kannst zu essen, wann DU das möchtest.

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Demerzel  30.10.2023, 15:54
@Divanikima

Ja, ich denke da natürlich nicht mehr groß drüber nach. Rückblickend war meine Ma da recht locker und vielleicht auch nur einfach unstrukturiert. Damit hatte sie aus Sicht der Nachbarn oder irgendwelchen Bekannten immer einen Makel an sich haften. So dass, ich sie rückblickend eher als Opfer des Spießertums betrachte.
Als Kind/Teen wusste ich freilich gar nichts darüber

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